2024-06-19T10:33:50.932Z

Ligabericht

Gänsehaut pur

Wusterhausens Torwart Marco Brunnemann erfährt auf dem Platz, dass seine Mutter verstorben ist, spielt weiter und sein Team dreht einen zweimaligen Rückstand gegen Blau-Weiß Nackel II

Zu einem Gänsehaut-Fußballspiel wurde am Sonntag die Partie FC Wusterhausen II gegen Blau-Weiß Nackel II. Schon beim bloßen Erzählen der Geschehnisse bibberte André Oelke nach dem Abpfiff die Stimme.

Bis zur 60. Minute war es ein ganz normales Fußballspiel. Dann stockte plötzlich allen der Atem. Wusterhausens Torwart Marco Brunnemann bekam von seinem Bruder Mike Kummer, der als Zuschauer vor Ort war, die traurige Nachricht übermittelt, dass ihre Mutter so eben verstorben sei. Sie lag nach einem Herzinfarkt im Wittstocker Krankenhaus. Spielunterbrechung. Betretendes Schweigen bei allen. FC-Trainer André Oelke und Schiedsrichter Joachim Plän (Hansa Wittstock) erkundigten sich bei Brunnemann, ob er weiterspielen oder sich lieber auswechseln lassen möchte. "Er wollte partout weiterspielen", so Oelke. Der 35-jährige Brunnemann spielte weiter.

Nach zweimaligem Rückstand kam Wusterhausen im weiteren Verlauf jeweils zum Ausgleich. Oelke selbst traf zweimal, auch zum 2:2 in der 88. Minute. In der letzten Spielminute dann gelang den Hausherren sogar noch der Siegtreffer durch Kevin Neumann (3:2). Anschließend liefen alle Wusterhausener zu ihrem Torwart, zu Marco Brunnemann. Gänsehaut pur.

"Das war eine ganz starke Leistung von Marco. Davor ziehen wir alle den Hut", so Trainer Oelke, der von einem hochemotionalen Spiel sprach - mit bibbernder Stimme. Und auch die Nackeler waren im Nachgang weniger ob der Niederlage geknickt, sondern vielmehr wegen des Schicksalsschlages, den Marco Brunnemann erfuhr.

Aufrufe: 029.3.2015, 23:25 Uhr
MOZ.de / Gunnar ReblinAutor