2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Jubelnde Langenwinkeler Spieler mit dem Pokal | Foto: Sebastian Köhli
Jubelnde Langenwinkeler Spieler mit dem Pokal | Foto: Sebastian Köhli

FV Langenwinkel gewinnt den Bezirkspokal

Yasin Ilhan trifft in letzter Minute +++ Rekordkulisse mit 3030 Fans

Ein glücklicher Erfolg vor Rekordkulisse. Der erste Gewinn des Bezirkspokals für den FV Langenwinkel war spielerisch kein Bravourstück. Der Bezirksligist zeigte sich aber genau in dem Moment auf der Höhe des Geschehens, als Yasin Ilhan der Ball nach dem dritten Abwehrversuch vor die Beine fiel. Der Torjäger traf in der 90. Minute. Die Entscheidung.
„Einen besseren Augenblick gab es nicht“, sagte der Kapitän des FV Langenwinkel Yannick Männle zum Moment des Siegtreffers. Der erste Titel auf dem Weg zu einer perfekten Saison sei gesichert und hinterlässt ein „unbeschreibliches Gefühl.“ Dabei zahlte sich die Erfahrung des Trainers aus. In der Kabine beim Seitenwechsel, zwei Minuten zuvor war Viktor Drachner mit Gelb-Rot des Platzes verwiesen worden, hatte Davor Sikanja seinen Schützlingen eingeimpft, „ihr müsst geduldig sein.“ Dieser Tipp sollte sich auszahlen, wie der Hinweis des Übungsleiters, auch in Unterzahl könnten Spiele gewonnen werden.

Trainer Sikanja gestand ein, „zumindest bei den Toren waren wir heute die glücklichere Mannschaft.“ Die Nervosität des Novizen in Sachen Pokalendspiel rächte sich früh und sei verdientermaßen durch Burgs Elfmetertor bestraft worden. Vor dem Gegner zog er den Hut, denn ein Klassenunterschied sei auch für ihn nicht auszumachen gewesen. „Wir haben gegen eine außergewöhnlich gute Kreisliga A-Mannschaft gespielt.“

Der Verlierer
„Bitter“, kommentierte SVO-Trainer Sebastian Bruch, „wenn das Tor erst in der 90. Minute fällt.“ Einen unglücklicheren Moment für einen Gegentreffer gibt es kaum. Dabei hatte der SV Oberschopfheim den Klassenunterschied auf dem Feld über 90 Minuten egalisiert. Das Team von Sebastian Bruch wirkte von dem Moment an gehemmt auf dem Grün, als sie einen Spieler mehr im Spiel hatten. „Es ist nicht immer einfacher“, sagte der Trainer, „vielleicht waren wir da etwas zu ängstlich unterwegs.“ Das sei natürlich auch eine Kopfsache, gestand er später ein, „wenn du in der Halbzeit mit einem Mann mehr und dem 1:1 rausgehst Da haben wir gesehen, wir haben eine richtige Chance.“

„Wir müssen uns an die eigene Nase fassen“, analysierte Julian Burg, der Kopf im Mittelfeld des SVO. Es sei nicht gelungen, die Überzahl auszuspielen. „Was mich wunderte, dass Langenwinkel ihre Abstöße rausspielen konnten, wie sie wollten.“ Das ist der Vorwurf, den sich die mit deutlich mehr Ballbesitz versehenen Oberschopfheimer gefallen lassen müssen. Sie streiften die Courage in der Kabine beim Wechsel ab. Ein folgenschwerer Malus gegen einen Gegner, der mit Spielern hoher individueller Klasse ausgestattet ist.

Das Spiel
Nach einer Viertelstunde herrschte andächtige Ruhe im Rund des Mühlbachstadions. Der vermeintliche Außenseiter düpierte den höherklassigen FV Langenwinkel. Bei einem Chancenverhältnis von 4:0 stand Torhüter Philipp Schumann bereits zweimal für die Null gerade. Die etwas robustere, aber stets faire Spielinterpretation des FVL führte nach 20 Minuten zum Elfmeter, als Seyithan Olcan Yannic Prieto nur durch ein Foul bremsen konnte. Julian Burg traf vom Punkt. Mit dem ersten Abschluss für seine Farben glich Eduard Jung aus. Geprägt war der Vergleich von ein paar sehenswerten langen Bällen aus der Abwehr des Bezirksligisten. Oberschopfheim präsentierte sich mit besser entwickelten Kombinationen und dominierte schon gar im zweiten Durchgang das Geschehen.

Das Publikum
2 400 Tickets hatte der SC Friesenheim drucken lassen. Sie reichten nicht für die große Nachfrage. Es stand gar kurz zur Diskussion, wegen des immensen Andrangs an den Kassen mit dem Finale später zu beginnen. Mehr als 3000 Zuschauer belohnten die rund 150 Helfer des SCF für einen tollen Job mit einem warmen Regen für die Vereinskasse.

Das Frauenfinale
Der Erfolg des Außenseiters schmeckte Trainer Markus Felka und seinen Mädels besonders gut. Sein Team glaubte an seine Chance und habe diesen Glauben auch gut auf dem Rasen umgesetzt, lobte der nur 23 Jahre alte Trainer. Im zweiten Jahr seines Wirkens bei der SG Rammersweier-Bohlsbach feierte der Aktive des SV Stadelhofen seinen größten Erfolg.

SV Oberschopfheim – FV Langenwinkel 1:2 (1:1).
SV Oberschopfheim: Erhardt; Schwend, Bürkle, Eiberle (62. J.Wenzel), Riehle, M.Wenzel, Prieto, Burg, Kunzer (85. Ruf), Stortz (70. Rothmann), Röderer (92. Hofstetter). FV Langenwinkel: Schumann; Duschkin (65. Moog), Olcan, Männle, Grasmik, Jung (93. Duschkin), Ilhan, Ghita, Drachner, Scheibel (86. Korobkin), Reichmann. Tore: 1:0 Burg (Foulelfmeter/20.), 1:1 Jung (26.), 1:2 Ilhan (90.). Schiedsrichter: Gallus (Freiburg). Zuschauer: 3030.

Frauen: SG Bohlsbach/Rammersweier – Spvgg. Kehl-Sundheim 3:0 (1:0).
Tore: 1:0 Schwarz (19.), 2:0 Deck (60.), 3:0 Milz (84.); Zuschauer: 800.
Aufrufe: 02.4.2018, 20:16 Uhr
Wolfram Köhli (BZ)Autor