2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Hans "Teddy" Schumann ist zwar kein Freund des Futsals, war aber positiv überrascht und hofft, dass auch die anderen Vereine nun überzeugt wurden.
Hans "Teddy" Schumann ist zwar kein Freund des Futsals, war aber positiv überrascht und hofft, dass auch die anderen Vereine nun überzeugt wurden. – Foto: Mehmet Dedeoglu Dedepress

"Futsal wird aus rein haftungsrechtlichen Gründen gespielt"

Hans "Teddy" Schumann im Interview

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Hans "Teddy" Schumann ist seit 18 Jahren Vorsitzender der ARGE Berlin-Liga und somit Hauptveranstalter des Hallenturniers. In diesem Jahr wurde das traditionsreiche Hallenturnier erstmals als Futsalturnier ausgetragen, was in der Planung zu einigen Problemen führte. Schumann sprach mit uns im Rahmen des Hallenturniers über die Vor- und Nachteile dieser Veränderung.

Das Interview führte: Brian Schmidt

Das 28. Hallenturnier der Berlin-Liga wird zum ersten Mal als "Futsal light"-Turnier ausgetragen. Warum?
"Futsal wird aus rein haftungsrechtlichen Gründen gespielt. Bis jetzt war es nach Angaben des Berliner Fußball Verbandes ein Privatturnier der Berlin-Liga. Im letzten Jahr gab es nach einer groben Unsportlichkeit eines Spielers eine Sportgerichtsverhandlung, bei der das Sportgericht erklärte, dass nicht verhandelt werden könne, da es für Privatturniere nicht zuständig sei. Falls irgendwas passiert, haftet immer der Gastgeber und da wir als ARGE Berlin-Liga die Gastgeber sind, möchte ich nicht mit meinem privaten Kapital haften. Ich sagte, unter den Bedingungen werde ich das Turnier nicht veranstalten. 16 von 18 Mannschaften haben gesagt, sie würden "Futsal light" versuchen, vier davon sind nachträglich noch abgesprungen."

Das heißt, das Turnier wird nur unter Zwang als Futsalturnier ausgetragen?
"Ja."

Sie sind also kein Fan des Futsals?
"Ich bin Fußballer. Ich habe früher auch Hallenfußball gespielt, da wurde der Ball noch eingerollt. Ich bin aber positiv überrascht, was das für eine angenehme Atmosphäre ist. Wir spielen nun ohne Bande und auf große Tore. Es können von überall Tore erzielt werden, das gilt auch für Torhüter. Es sind viele neue Regeln, es ist unwahrscheinlich schnell und macht den Vereinen Spaß."

Gab es aber aufgrund des Futsals Probleme bei der Vorbereitung des Turniers?
"Ja, viele Sponsoren sagen, weil es jetzt Futsal ist, geben wir weniger Geld. Es sind auch einige Vereine abgesprungen, sodass eine Menge Gelder aus den Startgebühren fehlen. Zuschauer am ersten Tag 650, sonst waren es zwischen 900 und 1000. Da fehlen dann auch wieder die Einnahmen und das sind Summen, die wir überbrücken müssen, denn die Vereine erwarten die gleiche Leistung und die gleichen Prämien wie in den Vorjahren."

Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Berlin-Liga-Hallenturniers?
"Ich wünsche mir, dass die Vereine, die nicht mitgemacht haben, nun überzeugt davon sind, dass man unter den Bedingungen wie wir sie in diesem Jahr geschaffen haben, auch noch ein paar Jahre weiterspielen kann. Zumindest so lange, bis die Jugendlichen, die ja alle schon Futsal spielen, im Herrenbereich angekommen sind. Dann kann man nämlich sagen, das ist eine natürliche Wachsung und wird nicht von oben herab bestimmt."

Am Ende gewann der SD Croatia Berlin in einem packenden Finale 2:1 gegen den SV Sparta Lichtenberg und ist somit Berliner Hallenmeister.

Aufrufe: 07.1.2020, 15:30 Uhr
Brian SchmidtAutor