Hallenfußballturniere sind für die Zuschauer eine gute Gelegenheit, viele Mannschaften auf einem Fleck und auch einige Kabinettstücke zu sehen. Dies war in früheren Jahren besonders angesagt. Von 1988 bis 2001 gab es sogar den DFB-Hallenpokal, den unter anderem die Spitzenklubs wie Borussia Dortmund und Bayer 04 Leverkusen gewannen. Doch das ist Geschichte. Die Anzahl der Turniere hat dann rapide abgenommen.
Die meisten Profis spielen kaum oder nicht mehr unterm Hallendach.Auch im Raum Backnang gibt es nicht mehr viele Aktiventurniere. Lediglich in Oberbrüden und in Unterweissach ist noch Budenzauber zu sehen. Der SVU richtet in diesem Jahr sein bereits 36. Turnier mit Rundumbande aus. „Zu Spitzenzeiten nahmen bis zu 36 Mannschaften aus nah und fern teil. In den letzten Jahren haben wir das Turnier mit zirka 20 Mannschaften durchgeführt, obwohl die Anmeldungen immer mit viel Nachfragen und Betteln von uns verbunden sind“, berichtet Ralf Noack. Der sportliche Leiter der Unterweissacher Fußballer fügt hinzu: „Ich denke, die Resonanz und die Teilnahme der Vereine wird in den nächsten Jahren nicht einfacher. Aber der SVU ist gewillt und wird alles daransetzen, dass das Hallenturnier auch in den nächsten Jahren ausgerichtet wird.“ Er sieht den Kick in der Halle als eine „willkommene Abwechslung in der Vorbereitung und sinnvolle Überbrückung der fußballfreien Zeit“. Fast genauso alt wie das Turnier des SVU ist die Veranstaltung des TSV Oberbrüden, der seit dem Bestehen der Sporthalle in Oberbrüden sein Hallenturnier für Aktive veranstaltet. „Das ist schon lange kein Selbstläufer mehr, eigentlich muss man schon seit einigen Jahren ab Anfang Dezember aktiv auf die Suche nach Mannschaften gehen und seine Kontakte, die man hier und da hat, ausspielen“, berichtet TSV-Abteilungsleiter Stefan Schaffroth. Die Anzahl der teilnehmenden Mannschaften ist in den vergangenen Jahren von 15 auf 10 Teams geschrumpft. „Das Turnier ist durchaus noch attraktiv. Den meisten Teilnehmern ist die kurze Wartezeit zwischen den Spielen ganz recht und kulinarisch wird ja auch was geboten, zumal oft die Geselligkeit nach den Spielen das Salz in der Suppe ist“, erklärt Schaffroth.
Andere Vereine aus dem Raum Backnang veranstalten durchaus Nachwuchsturniere, aber für Aktive nicht. Die Gründe dafür nennt Torsten Tänzer, Fußballabteilungsleiter des TSV Sechselberg: „Da wir keine eigene Halle haben, müssen wir uns mit der kompletten Gemeinde Althütte arrangieren. Das geht wahrscheinlich allen Ausrichtern so. Die größten Probleme sind die fehlende Erfahrung sowie die Scheu vor dem organisatorischen Aufwand und das Risiko finanzieller Einbußen.“ Eine weitere Hürde nennt Patrick Dietrich. Der Abteilungsleiter des FSV Weiler zum Stein sagt: „Wir haben genügend andere Events, die Frequentierung der Spieler und Vereinsmitglieder ist endlich. Diese sollte nicht überstrapaziert werden, schließlich ist für ein Aktiventurnier die benötigte Manpower erforderlich.“Trotzdem nehmen einige Mannschaften wie die Sechselberger an Hallenturnieren teil. „Weil die Jungs Bock darauf haben“, begründet es Tänzer. So sieht es auch Volker Fritz, Abteilungsleiter des SV Steinbach. Er sagt: „Weil meine Spieler bei einem Turnier mitspielen wollen.“ Hingegen sieht es bei den höherklassigen Mannschaften der Region anders aus. Die SG Sonnenhof Großaspach hat in den Jahren 2011 und 2014 die Sindelfinger Hallenfußballgala gewonnen. Seit geraumer Zeit verzichtet der Drittligist aufgrund der kurzen Winterpause jedoch auf die Spiele unterm Hallendach. Auch Verbandsliga-Spitzenreiter TSG Backnang konzentriert sich auf die Partien im Freien. „Wir werden auch dieses Jahr an keinem Hallenturnier teilnehmen“, erklärt Marc Erdmann, sportlicher Leiter der TSG. Er fügt hinzu: „Die Pause ist zu kurz und die Verletzungsgefahr zu groß.“
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