"Für die Zuschauer soll es ein Sportfest werden"

Herr Schwallach, bis vor drei Wochen sahen sie eigentlich schon als der kommende Meister aus.

Sie meinen bis zu der 2:3-Niederlage gegen Hohenbocka.

Richtig, dass war die erste Niederlage überhaupt in dieser Saison für den FSV.

Ja, aber selbst ohne die hätten wir jetzt auch nur zwei Punkte Vorsprung auf Ost. Dann müssten wir immer noch einen Punkt holen, um auf Nummer sicher zu gehen. Aber auf Unentschieden zu spielen ist für uns völlig uninteressant. Wir müssen das Spiel gewinnen um Meister zu werden.

Bereiten Sie ihr Team speziell auf die Partie vor?

Nein. Wir werden uns am Samstag vor dem Spiel noch einmal zusammensetzen und besprechen, wie die Taktik aussehen wird.

Bei zwei Vereinen aus einem Ort dürfte es da keine großen Geheimnisse oder Überraschungen mehr geben.

Die Spieler sind alle aus Lauchhammer und kennen sich natürlich untereinander und gehen zusammen zum Beispiel auf Partys. Entscheidend wird eher sein, wem der bessere Start in das Spiel gelingt. Der dürfte auch gute Chancen haben, am Ende zu gewinnen. Es wird abhängig davon sein, wer den besseren Tag und die bessere Tagesform erwischt.

Mit den beiden Lauchhammer-Teams treffen die beiden überragenden Mannschaften der Kreisliga aufeinander.

Ja, die Chancen auf die Meisterschaft sind auf beiden Seiten gleich. In den Vereinen wird eine tolle Arbeit geleistet und es ist traurig, dass es für eine Mannschaft am Ende nicht reichen wird. In beiden Teams gibt es viele gute Talente, die locker auch höherklassig spielen könnten. Der beste Sturm mit 153 Toren für Ost trifft auf die beste Abwehr. Wir haben in der gesamten Spielzeit nur zwölf Gegentore kassiert, davon sechs durch Standards und zwei Eigentore. Das war mir sehr wichtig. Die geschossenen Tore haben uns nicht so interessiert. Es spielt keine Rolle, ob wir 5:0 oder 3:2 gewinnen – Sieg ist Sieg.

Kribbelt es bei Ihnen und den Spielern schon?

Bei mir als Trainer sowieso immer. Manche meiner Spieler haben aber auch schon gesagt, dass sie locker in die Partie gehen werden. Wir haben eigentlich auch keinen Druck. Wir müssen nicht unbedingt aufsteigen. Der Verein ist gut aufgestellt und das Team wird auch in der nächsten Saison zusammen bleiben, egal in welcher Klasse wir letztendlich spielen. Wenn wir es schaffen sollten, würde es mir für Ost leidtun, weil sie ebenfalls eine super Saison gespielt haben. Aber es ist natürlich auch ein Derby und das wollen die Spieler immer gewinnen.

Erwarten Sie deswegen auch eine hitzige Partie?

Ich hoffe, dass es ein ruhiges Spiel wird und es zu keinem Streit oder Zwischenfällen kommt. Bei den Spielern bin ich mir da recht sicher, sie sind alt genug und kennen sich alle. Da darf untereinander einfach nichts passieren und dafür werde ich auch als Trainer alles tun. Ich hoffe, dass es auch unter den Fans ruhig bleiben wird, egal wie das Spiel ausgeht. Der Bessere soll gewinnen und für die Spieler und Zuschauer soll es ein richtiges Sportfest werden.

Es könnten bis zu 1000 Zuschauer am Samstag werden. Das ist für die Spieler sicher auch nicht alltäglich?

Nein, und es wird auch einige geben, die an dem Tag alles richtig machen wollen, und doch ihre Fehler machen. Aber ich kenne meine Jungs und weiß, wer besser mit dem Druck umgehen kann und wer nicht und werde auch entsprechend aufstellen. Ich bin mir sicher, dass sich beide Mannschaften vor den vielen Zuschauern gut präsentieren wollen.

Ist schon etwas geplant für den Fall der Fälle?

Wir werden uns danach bei uns im Waldstadion treffen und die Saison gemeinsam ausklingen lassen, egal wie das Spiel am Samstag ausgehen wird. Wir haben eine tolle Saison gespielt und brauchen den Kopf nicht hängen zu lassen, auch wenn wir es nicht schaffen sollten.

Mit René Schwallach sprach Sven Bock.

Das Meisterschafts-Entscheidungsspiel in der Kreisliga Senftenberg wird am Samstag, 22. Juni 2013, um 15 Uhr im Sportforum Lauchhammer-Ost angepfiffen. Einlass ist bereits ab 14 Uhr. FuPa Brandenburg wird ebenfalls vor Ort sein und mit dem Liveticker direkt vom Spielfeldrand berichten.