2024-06-17T07:46:28.129Z

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Für den Aufsteiger zählt allein der Klassenerhalt

SG Vossenack/Hürtgen will sich in der A-Liga etablieren. Trainer Nils Degenhardt und sein Team gehen mit Optimismus in die neue Saison.

Es war schon eine meisterliche Leistung, die die SG Vossenack/Hürtgen in der vergangenen Spielzeit in der Dürener Kreisliga B3 ablieferte und damit in die Kreisliga A aufstieg. Nach einer überragenden Hinrunde verabschiedete die Mannschaft sich mit einer makellosen Bilanz mit 13 Siegen in die Winterpause. Nach einem Unentschieden am zweiten Rückrundenspieltag bei der SG Neffeltal kassierte der Fusionsverein aus der Rureifel im 19. Spiel beim SC Kreuzau die einzige Saisonniederlage. In 28 Spieltagen hatten die Jungs um Trainer Nils Degenhardt 79 Punkte, mit einem sagenhaften Torverhältnis von 100:16, angesammelt.

Der sportlich Verantwortliche der Spielgemeinschaft, der bis auf eine kurze Unterbrechung von acht Spielen, schon seit zehn Jahren am Regiepult steht, weiß natürlich, dass man so eine fantastische Serie in der neuen Umgebung A-Liga nicht mehr hinlegen kann. „Als Aufsteiger ist unser erstes Ziel der Klassenerhalt. Wenn wir uns an die Kreisliga A gewöhnt haben, glaube ich, dass wir auch in der höheren Liga erfolgreich spielen werden.“

Da in dieser Saison wahrscheinlich vier Mannschaften aus der Dürener A-Liga absteigen, will der Trainer schon frühzeitig zu einem Viertel der Liga den nötigen Abstand gewinnen.

Seit dem 10. Juli bereitet er die Mannschaft mit drei Trainingseinheiten pro Woche auf den Klimawechsel in der neuen Umgebung vor. Neben einigen Testspielen stand die Kreispokalrunde bei den Rureifelern im Fokus. Die erste Runde überstanden sie mit einem 4:0-Sieg beim C-Ligisten SG Nideggen Berg problemlos. In der nächsten Runde, gegen den B-Liganeuling Kurdistan Düren, sah es schon frühzeitig nach einer klaren Angelegenheit für die SG aus, jedoch schaltete man nach klarer 4:1-Führung in den Feierabendmodus und musste dann noch in die Verlängerung und ins Elfmeterschießen, um mit einem 7:5-Erfolg die nächste Runde zu erreichen. „Nach der Führung haben wir 30 bis 40 Prozent weniger getan und sind dafür bestraft worden“, ärgerte Nils Degenhardt sich über die relaxte Spielweise seiner Gruppe in der zweiten Halbzeit.

Eine Woche später zeigte die Mannschaft aber beim Mitfavoriten der Bezirksliga, Staffel 3, Germania Lich Steinstraß, dass es auch anders geht. Nach der regulären Spielzeit hieß es in einer guten Auseinandersetzung 2:2. Nach der Verlängerung gewann der Bezirksligist aus dem Jülicher Stadtteil etwas glücklich 4:3. „Das war schon ein guter Test im Hinblick auf die Meisterschaft“, resümierte ein zufriedener Nils Degenhardt. Großartige personelle Umbaumaßnahmen braucht der Trainer zur neuen Saison nicht vorzunehmen.

Unter der Rubrik Neuzugänge stehen zwei Namen, die aber gar nicht so neu sind. Alex Utecht wechselte schon in der Winterpause der vergangenen Saison vom BSV Gey zur SG. Der Abwehr- und Mittelfeldspieler nahm für den Vereinswechsel ein halbes Jahr Sperre auf sich, steht aber jetzt zur Verfügung. Aus der eigenen A-Juniorenmannschaft wagt Lukas Claßen den Sprung in den Kader der Ersten. Der Mittelfeldspieler wurde in der Rückrunde schon einige Male in der Ersten eingesetzt und weiß wie Trainer und Mannschaft ticken. Die Rubrik Abgänge blieb beim Aufsteiger leer.

Saisonauftakt nach Maß

Sollte aus personeller Sicht der absolute Notfall eintreten, dann kann aber auch der Trainer noch mal die kurzen Hosen anziehen. Zu den Stärken des Aufsteigers zählen für den Coach der gute Offensivfußball, den die Mannschaft spielt, und die mannschaftliche Geschlossenheit. „Der sehr gute Teamgeist, der in der Mannschaft herrscht, ist schon hervorzuheben.“ Die Dürener A-Liga schätzt Nils Degenhardt in dieser Saison stärker als in der vergangenen Spielzeit ein, in der es am Ende drei freiwillige Absteiger gab. Für ihn zählen die SG Voreifel, der SC Merzenich, VFV Winden und der SC Jülich 10/97 zu den Meisterschaftskandidaten.

Am Sonntag feierte die SG Vossenack/Hürtgen mit dem 3:2-Erfolg gegen den FC Düren 77 einen Auftakt nach Maß. Allerdings kostete der Erfolg dem Trainer schon einige Nerven. „Wir haben es unnötig spannend gemacht, dieses Happy End war nicht nötig“, blickte der Coach auf 90 nervenaufreibende Minuten zurück. Von der Chronologie des Spielverlaufs her sprach alles für die SG. Die führte zur Halbzeit 2:0, und als in der 80. Minute ein Spieler der Dürener auch noch Rot sah, wollte Nils Degenhardt sich schon bequem zurücklehnen, jedoch wurde er unsanft von den Gästen in die Realität zurückgeholt, die binnen drei Minuten den Ausgleich erzielten. Mike Robertz machte in der Nachspielzeit dann noch den Sieg klar und sorgte damit wieder für gute Laune beim Coach. „Wenn man in der Nachspielzeit den Siegtreffer erzielt ist das schon glücklich, aber den hatten wir uns aufgrund des Spielverlaufs auch verdient.“

Am Donnerstag wartet gegen den VfVuJ02 Winden die nächste schwere Aufgabe, denn der Verein aus dem Kreuzauer Ortsteil hat sich personell verstärkt und gibt als Saisonziel den Aufstieg an. Da die Windener ein Jahr vor der SG in die A-Liga aufstiegen, kennt Nils Degenhardt den Gegner. „Ich denke, es wird ein Spiel auf Augenhöhe, das durch die bessere Tagesform entschieden wird.“

Der Kader der SG Vossenack/Hürtgen:

Tor: Benno Schneider, Marc Hutmacher, Thoms Rüttgers.

Abwehr: Nils Degenhardt, Niklas Heinrich, Markus Möller, Christoph Offermann, Lars Ronig, Alex Utecht, Thomas Voßen, Michael Wirth, Alex Wirtz.

Mittelfeld und Angriff: Kevin Braun, Lukas Claßen, Julian Hallmanns, Maximilian Hallmanns, Marvin Koll, Niklas Krumpen, Marco Kurth, Matthias Läufer, Andreas Offermann, Mike Robertz, Sven Salentin, Marvin Wirtz, Kay Clasen, Alexander Wildrath, Marc Wildrath.

Aufrufe: 024.8.2016, 14:00 Uhr
Kurt Kaiser | AZ/ANAutor