2024-06-11T15:31:41.480Z

Allgemeines

FuPa-Vereinsidole: Jörg Fink

+++ "Vereinsidol"-Aufruf erfreute sich großer Aufmerksamkeit +++ Ab sofort jeden Samstag ein "Vereinsidol"-Portrait auf FuPa Mittelhessen +++ Heute im Portrait: SG-Tausendsassa Jörg Fink +++

Vor einigen Wochen startete FuPa Mittelhessen eine große Suchaktion. Verdiente Helfer, Mitarbeiter, Funktionäre, Fans oder etwa Spieler regionaler Vereine galt es ausfindig zu machen. Die Zielvorgabe hierbei war klar: Welche heimischen Fußball-Enthusiasten kommen für unsere neue Winter-Serie „Vereinsidole“ in Frage? Wer hat es sich mit seinem Auftreten, Wirken und Tun einmal redlich verdient, eine ausgiebige Würdigung zu erfahren?

Die Resonanz auf unseren Aufruf war enorm und überstieg unsere Erwartungen locker. Dass FuPa-Mittelhessen in Sachen Amateurfussball so einiges zu bieten hat, war uns freilich schon vorher bekannt gewesen. Dass die hiesigen FuPa-User aber auch ein wachsames Auge für das menschliche Miteinander - und zwar insbesondere für vorbildliche und verdiente Fussball-Anhänger, die in der Regel eher im Hintergrund des sportlichen Alltags agieren - haben, war in dieser Dimension beziehungsweise in der ausgedrückten Art und Weise kaum zu erwarten gewesen.

Von den zahlreich eingereichten Bewerbungen werden wir in den kommenden Wochen leider nur einen Bruchteil in Textform Ausdruck verleihen können. Bitte habt Verständnis dafür. Und vor allem: Vielen Dank für euer reges Interesse an unserem „Vereinsidole“-Aufruf!

Die neue FuPa-Rubrik werdet ihr von heute an jeden Samstag auf www.fupa.net/mittelhessen finden können, sie wird uns bis zum Ende der Winterpause begleiten. Wir freuen uns mit euch ein Blick auf die Menschen hinter den Kulissen des heimischen Fußballs zu werfen. Menschen, die eigentlich immer mit viel Herzblut an die Sache gehen und ohne die in sportlicher oder organisatorischer Hinsicht wohl vieles nicht möglich wäre!

FuPa-Vereinsidole: JÖRG FINK (Stellvertretender Abteilungsleiter SG Trohe/Alten-Buseck)

Jörg Fink vom Kreisoberligisten (Gießen Süd) SG Trohe/Alten-Buseck ist unser allererstes FuPa-“Vereinsidol“ und wer die Gießener Kreisoberliga regelmäßig auf FuPa verfolgt, wird ihn bereits für seine zahlreichen und geschätzten Live-Ticker kennen.

Manch einer kennt den 48-jährigen gelernten Bankkaufmann vielleicht auch von ganz anderen Gelegenheiten, denn Jörg Fink ist ein überaus vielseitiger Mann, der verschiedene Funktionen und Rollen im mittelhessischen Sport - nicht nur im Fußball - mit Bravour ausgefüllt hat und vor allem nach wie vor ausfüllt.


Meist ein Strahlen auf den Lippen: Jörg Fink.

Da wäre etwa seine Tätigkeit im Management des renommierten Rollstuhlbasketball-Teams des RSV Lahn-Dill zu nennen, dessen Kader der selbst mit einem Handicap lebende Tausendsassa Fink bis vor neun Jahren noch angehörte. Insgesamt 176 Partien absolvierte Jörg Fink für den mehrfachen Champions League Sieger aus Wetzlar – eine beeindruckende Bilanz.

Und dann wäre da eben auch noch Finks ehrenamtliches Engagement beim heimischen Fußball-Club SG Trohe/Alten-Buseck, dem der Sport-Passionist unter anderem als Stellvertretender Abteilungsleiter dient. Hier lohnt freilich ein ganz genauer Blick:

In Trohe/Alten-Buseck genießt der engagierte Funktionär zunächst einmal einen tadellosen Ruf - überall scheint man voll des Lobes für den auf einen Rollstuhl angewiesenen Jörg Fink, der sich beim Gießener Kreisoberligisten scheinbar für kaum eine Arbeit zu schade ist.

„Jörg ist eigentlich immer da. Er hält sich aber immer im Hintergrund auf, unsere Homepage ist sagenhaft, auch die Arbeit auf FuPa ist top“, erntet Fink etwa Applaus vom SG-Coach Frederik Weinecker (35). „Er ist jemand, der mit seiner Sichtweise auch immer eine andere Perspektive miteinbringt. Er ist vom Typ her super locker und geht auch mit seiner Beeinträchtigung super um. Ich könnte mir keinen besseren vorstellen auf seiner Position. Er ist ein richtiger Mann für das Ehrenamt und hat auch einen hohen Stellenwert bei den Spielern“, so Weinecker weiter, der insbesondere die hohe soziale Kompetenz Finks zu schätzen weiß.

Begeistert vom stellvertretender Abteilungsleiter Jörg Fink ist freilich auch SG-Betreuer und Schiedsrichter Christian Rasch (25), der seinen Busecker Weggefährten überhaupt erst zum FuPa-“Vereinsidol“ vorgeschlagen hatte. „Er macht sehr viel für die SG Trohe/Alten-Buseck, ob es die Homepage ist oder die Weihnachtskarten. Und er arbeitet immer schön im Hintergrund“, erläutert Rasch.

Und tatsächlich, ein Blick auf die SG-Website genügt, um die Leidenschaft und das Herzblut Finks zu erahnen. In der Weihnachtszeit fertigte der 48-jährige sogar Grußkarten für Sponsoren, Schiedsrichter sowie Dauerkarteninhaber an (Siehe Foto) – nicht jeder lokale Fußball-Funkionär kann von sich behaupten, mit einer solchen Liebe zum Detail zu Werke zu gehen.


Auch an Weihnachten beweist Jörg Fink Herz und Händchen. Die Weihnachtkarten für Sponsoren, Dauerkarteninhaber und Schiedsrichter der SG Trohe/Alten-Buseck gestaltet der 48-jährige höchstpersönlich.

Und nicht nur die Liebe zum Detail macht Jörg Fink aus. Es ist auch sein Blick für die Menschen um ihn herum – trotz oder gerade wegen seines Handicaps, das ihn in noch jungen Jahren ereilt hatte.

„Der Jörg ist ein Mensch, wenn man ihn anruft, dann hilft er dir auch“, erklärt Christian Rasch. „Und zu 90 Prozent hat er auch immer eine Lösung parat. Der Jörg hat zu vielen Sachen einfach eine super gute Idee und er nimmt sich dafür auch die Zeit“, ist der SG-Betreuer voll des Lobes. Jörg Fink scheint in der Tat jemand zu sein, auf den sich in Trohe/Alten-Buseck - und sicherlich auch bei den Basketballern in Wetzlar - so ziemlich jeder verlassen kann.

Und trotzdem: Einen streitbaren Punkt scheint es im aktuellen Wirken und Tun unseres ersten „Vereinsidols“ dennoch zu geben. Das Haar in der Suppe? Nun, jedenfalls hinsichtlich Finks Tätigkeit als Ansager und Stadionsprecher - ein Job, den der Sport-Enthusiast freilich ebenfalls ausübt - in Trohe sind hier und da vereinzelt "kritische Töne" zu vernehmen.

„Die Musikauswahl, die könnte besser sein. Das ist dann eben auch Jörg“, traut sich Trainer Frederik Weinecker aus der Deckung. Doch das Schmunzeln ist dem Coach auf's Gesicht geschrieben - ganz ernst meint er das alles natürlich nicht. Auch wenn mal die „Rure Roiwe Robb Maschin“ durch die Lautsprecher des Stadions in der Jahnstraße erschallt – in Trohe und Alten/Buseck kann und will man sein herzliches und engagiertes Vereinsmitglied Jörg Fink keinesfalls missen. Und über (Musik-)Geschmack läßt sich ja bekanntlich ohnehin trefflich streiten.

Und wie blickt Fink, der bei seinem Stammverein TSG Alten-Buseck seit der E-Jugend aktiv war, nun selbst auf seine Tätigkeit bei der SG Trohe/Alten-Buseck, zu deren Gründungsmitglied (2002) der stellvertretender Abteilungsleiter gehört?

„Fußball war schon immer ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens. Und da ich damals als 25-jähriger sehr viel Zuspruch von meinen Vereinskameraden nach meinem Unfall erfahren durfte, war für mich klar, dass ich einiges zurückgeben möchte“, erklärt Fink im Hinblick auf seinen schicksalhaften Unfall im Jahr 1991, der ihn leider dazu zwang die Fußballschuhe an den Nagel zu hängen.

Und mit ehrlichen Worten fährt Fink fort: „Ich habe nicht nur von meiner Familie, sondern auch immer von meinen Kollegen viel Unterstützung während der Anfangsjahre meiner Behinderung bekommen. Sie haben mich weiterhin als wertvollen Menschen und nicht als Mensch zweiter Klasse behandelt. Das hat meinem Schicksal sehr viel geholfen. Dafür bin ich den Leuten heute noch sehr dankbar. Mit Bruno Endrejat und Sven Scheer bilden wir ein sehr harmonisches Trio bei der SG. Ich hoffe, dass ich noch viel 'meiner' SG zurück geben kann.“

In Trohe/Alten-Buseck wird man dieses herzliche Statement sicherlich mit viel Freude, Herzklopfen und Dankbarkeit vernehmen. Und auch das FuPa-Team freut sich noch auf viele tolle Live-Ticker und Fußball-Momente von und mit Jörg Fink – einem wahren „Vereinsidol“!

Aufrufe: 010.1.2015, 00:01 Uhr
Chris NemethAutor