2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview
– Foto: Marco Miesner

FuPa-Trainercheck: Marco Miesner

Marco Miesner, zukünftiger Trainer des SV Nordsode, spricht im Interview über seine sportliche Laufbahn

Nicht nur den zahlreichen Spielern fehlt aktuell der Fußball, auch die vielen Osterholzer Trainer, die normalerweise in jedem Spiel und in jedem Training von außen versuchen, das Beste aus ihren Spielern herauszuholen, können ihrer Leidenschaft aktuell nicht nachgehen. Um die fußballfreie Zeit etwas zu überbrücken, haben wir uns einmal bei ihnen umgehört: Wie war eigentlich ihre aktive Zeit als Spieler, warum sind sie Trainer geworden, mit welcher Mannschaft fühlen sie sich noch heute am meisten verbunden? Heute im Interview: Marco Miesner, zukünftiger Trainer des SV Nordsode.


1.) Welche Stationen hast du als Spieler durchlaufen?

In der Jugend habe ich für TSG Wörpedorf, TSV Worphausen und die JSG Wörpe gespielt.

In der Herren für TSG Wörpedorf und TSV Worphausen, in Worphausen bin ich nun schon 28 Jahre.

2.) Warum und wann hast du dich dazu entschieden, Trainer zu werden?

Hatte schon immer Lust, als Trainer zu arbeiten, Spaß etwas zu vermitteln und wiederzugeben. Wichtig: Spaß am Fussball und die dazugehörige Kameradschaft. Mit 17 Jahren habe ich angefangen, meine erste Jugendmannschaft bei der TSG Wörpedorf zu trainieren.

3.) Welche Stationen hast du als Trainer durchlaufen?

TSG Wörpedorf (mehrere Jugendmannschaften), TSV Worphausen (mehrere Jugendmannschaften, darunter 9 Jahre meinen Sohn), 2 Jahre TSV Worphausen 2. Herren (als Spielertrainer), ein halbes Jahr TSV Worphausen 1.Herren (als Spielertrainer), 5 Jahre TSV Sankt Jürgen (1.Herren), 1 Jahr TuSG Ritterhude (A-Jugend), 2 Jahre JSG Ritterhude/Scharmbeckstotel (A-Jugend), 5 Jahre TSG Wörpedorf (1.Herren).

4.) Welches Spiel ist dir als Spieler und welches Spiel ist dir als Trainer besonders im Gedächtnis geblieben?

Als Spieler die Derbys gegen Lilienthal und das Presse-Cup-Spiel gegen die Werder U23, das wir mit dem TSV Worphausen vor großer Kulisse gewinnen konnten.

Als Trainer die vielen Endspiele (TSV Sankt Jürgen + TSG Wörpedorf) und das Relegationsspiel gegen Tedinghausen ebenfalls vor großer Kulisse und voller Adrenalin.

Natürlich ganz besonders das letzte Spiel, mit der TSG Wörpedorf, um die Meisterschaft in der KL-OHZ. Da hatte ich sehr wenig vorher geschlafen und war bei diesem Spiel wie in einem langen Tunnel, da brannte die Luft und anschließend wurde die Nacht zum Tage gemacht. Solche Spiele wünschen ich jedem Trainer, dass er sie erleben kann.

Als Tainer hatte ich sehr oft das Glück, unheimlich erfolgreiche Mannschaften trainieren zu dürfen, somit habe ich sehr, sehr viele positive Erinnerungen und sehr viele Spieler/Betreuer usw. kennenlernen dürfen. Immer wieder auf eine andere Weise schön und interessant. Natürlich läuft es nicht immer nach dem gleichen Schema ab, das ist auch gut so.

5.) Was war der bisher größte Meilenstein, den du als Trainer erreicht hast?

Der Aufstieg mit der TSG Wörpedorf in die Bezirksliga.

6.) Was hat sich im (Amateur-)Fußball seit dem Beginn deiner sportlichen Laufbahn verändert?

Es hat sich einiges geändert, positiv wie negativ. Das Spiel ist schneller geworden und es wird mehr Technik und Taktik abverlangt. Die Spieler sagen heute eher "wegen Kleinigkeiten" ab. Früher hatte „Fußball“ bzw. „Die Mannschaft“ einen höheren Stellenwert. Es gibt natürlich auch Ausnahmespieler, die zu allem bereit sind.

7.) Mit welcher Mannschaft deiner bisherigen Laufbahn fühlst du dich am meisten verbunden?

Ich hatte mit allen Mannschaften eine schöne Zeit. Viele Freundschaften, Bekanntschaften sind entstanden, auch wenn es schon eine lange Zeit her ist. Herausstechen tut natürlich die TSG Wörpedorf mit den beiden Aufstiegen und der dazugehörigen tollen Kameradschaft. Was wir da geleistet haben, war schon sehr enorm, mit einer guten Mischung im Team. Das hätten uns sehr viele nicht zugetraut.

8.) Gibt es einen Spieler, den du trainiert hast, der dir besonders im Gedächtnis geblieben ist?

Da gibt es viele Spieler, die Ausnahmespieler waren: Jackson Dietrich, Daniel Wedemeyer, Cevat Cakrazli, Rolf Seiler, Norman Thies, Timon und Bjarne Schnackenberg.

9.) Wo siehst du dich sportlich in 10 Jahren?

Denke mit 60 Jahren werde ich nicht mehr im Herrenbereich tätig sein. Vielleicht dann wieder eine kleine Jugendmannschaft trainieren? Lasse einfach alles auf mich zukommen. Ansonsten vorm Fernseher, am Spielfeldrand, als Dauerkartenbesitzer im Weserstadion und, wenn es noch geht, als Schiedsrichter.

10.) Gibt es ein Ziel, das du als Trainer unbedingt noch erreichen möchtest?

Große Ziele nicht, vielleicht noch bei 1 bis 3 Vereinen (Mannschaften) eine gute Truppe formen bzw. aufbauen mit guter Kameradschaft und Spaß mit den jeweiligen Jungs haben.

11.) Wenn du als Trainer ein paar Ligen höher gelandet wärst, welche Profi-Mannschaft hättest du gerne einmal trainieren wollen und warum?

Werder Bremen, weil es immer mein Verein sein wird, in guten wie in schlechten Tagen/Zeiten.

12.) Wie kommst du aktuell durch die fußballfreie Zeit?

Bin natürlich sehr viel zuhause, bei dem schönen Wetter im Moment sehr viel im Garten. Habe sehr viele kleine Projekte, die ich gerade abarbeite, dazu zählen Renovierungsarbeiten im Garten und Haus. Man macht jetzt viele Sachen, die sonst zu kurz kommen, natürlich im Kreise der Familie. Das Fahrrad wird auch mehr benutzt, glaube ich habe schon 4- 5 Wochen nicht mehr das Auto getankt. Wir haben abends viele Sachen bei Netflix durch, was wir sonst auch nicht so auf'm Deckel haben. Bin immer voll ausgelastet.

13.) Was wäre deine Lösung, um mit der Krise umzugehen? Saisonabbruch, Pausieren bis September,...?

Denke alles wird sich noch lange hinziehen. Die Saison wird bestimmt auf Null gesetzt. Es wird dann leider Verlierer und Gewinner geben. Wenn die Saison abgebrochen wird, sollte es zumindest keine Absteiger aber Aufsteiger geben. Sonst würde es mir z.B. für den SV Löhnhorst sehr leid tun, denn sie haben eine geile Saison gespielt mit wenig Mitteln und das sollte belohnt werden. Aber das müssen andere entscheiden, in deren Haut möchte ich nicht stecken.

14.) Gibt es noch etwas, was du loswerden möchtest?

Wünsche allen, dass sie in dieser schwierigen Zeit gesund und munter bleiben. Dass man sich schnell in irgendeiner Art und Weise auf dem Fußballplatz wiedersieht. Es wird einem in dieser Zeit sehr schnell bewusst, wie wichtig Familie und Gesundheit sind und Fußball leider nur die schönste „Nebensache der Welt“ ist.

Vielen Dank für das Interview, Marco!

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Aufrufe: 09.5.2020, 20:00 Uhr
Lena VarogaAutor