2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Jörn Martens (links) ist nicht mehr Co-Trainer. Stefan Draack macht als Trainer weiter.
Jörn Martens (links) ist nicht mehr Co-Trainer. Stefan Draack macht als Trainer weiter.

FuPa Stade Sommercheck: Gegner haben keine Lust gegen uns

FC Oste/Oldendorf - Bezirksliga Lüneburg 4 - Staffel 1

Ausführlich wie immer beantwortete Jörn Martens vom FC Oste/Oldendorf unsere Fragen. Jahrelang war er spielender Co-Trainer und Pressesprecher. Jetzt konzentriert sich der 34-Jährige auf seine Torwartposition. Die Fragen wird er sicherlich auch weiter beantworten. Hier folgen seine Antworten im FuPa Stade Sommercheck.

1. Was hat sich in eurer Mannschaft während der langen fußballlosen Zeit im Trainer- Co-Trainer-und Betreuerteam verändert?

Haupttrainer ist und bleibt Stefan Draack, besser bekannt als Drago. Söhnke Meybohm geht in sein fünftes Jahr als Betreuer der 1. Herren, wofür wir sehr dankbar sind. Sollte Söhnke mal ortsabwesend sein, springt entweder Andreas Wilhelmi oder Timo Glandorf ein. Die beiden vergangenen Saisons agierte Jörn Martens als spielender Co-Trainer. Für die neue Serie steht er nur noch als Spieler und zur Verfügung.

2. Wie geht ihr die etwas schwierige Vorbereitung an? Wann seid ihr richtig gestartet? Gibt es besondere Spiele oder Aktivitäten?

Die Vorbereitung zu planen war herausfordernd. Unterschiedliche Regelungen warfen die Überlegungen oft über den Haufen. Den kompletten Juni haben wir als Ballgewöhnung und Wiederaufnahme des Mannschaftssports genutzt. Grundlagen im Umgang mit dem Ball und den eigenen Körper (Stabi-Übungen) wurden wieder gelegt. Im Juli starten wir nun mit der „richtigen“ Vorbereitung wie man diese von früher kennt. Grundlagenausdauer und endlich wieder Spiele gegen andere Mannschaften stehen im Fokus.

3. Hat sich euer Kader für die kommende Spielzeit verändert? Wer ging, wer kam?

Rico Flösser aus der II. Herren aus dem vergangenen Jahr will sich in dieser Saison in unserer Mannschaft beweisen. Weiterhin kommen junge Spieler aus der A-Jugend in unseren Kader und erhalten die Chance, sich bei uns zu positionieren und einzuleben. Damit wird weiterhin das Ziel verfolgt, eine hohe Vereinsidentität aufrecht zu erhalten. Mit Chris Jarczinski konnten wir vom VfL Güldenstern Stade II einen weiteren Spieler zu uns lotsen, der den Verein kennt. Abgänge zu externen Vereinen in der Umgebung liegen nicht vor, es kann lediglich dazu kommen, dass am Ende der Vorbereitung geschaut wird, ob es für den jeweiligen Spielern mehr Sinn ergibt, in der II. Herren Spielpraxis zu sammeln oder, ob man sich bei uns durchsetzt. Durch Umzüge ist im Winter schon mit Lars Völker ein altbekannter Spieler (Meister mit O/O in 2010/2011) wieder zu uns zurückgekehrt. Unser beliebter Christoph Gellert ist nach seinem Kurzcomeback im Herbst 2020 beruflich weiter nach Berlin gezogen und deshalb nicht mehr bei uns.

4. Mit welchen Zielen geht ihr in die Saison 2021/2022?

Durch die Pandemie ist ein neues Bewusstsein entstanden: Gesundheit! Sportlich wollen wir an die Leistungen der sieben Spiele aus 2020/2021 anknüpfen. In der Serie haben wir 5 von 7 Partien gut gespielt und uns somit im Vergleich zur Vorvorsaison konkurrenzfähig gezeigt. Ziel ist es, uns so schnell wie möglich von den Abstiegsrängen zu entfernen.

5. Was muss sportlich besser werden, als vor der langen Corona-Pause?

Wir müssen mutiger werden und eine reifere Spielanlage an den Tag legen, dass erfordert auch ein besseres taktisches Verhalten. Gegen den Ball spielen wir in der Regel sehr gut, wenige Mannschaften haben Lust, nach Estorf zu kommen, da wir es meistens schaffen, als Einheit gut gegen den Ball und Gegner zu arbeiten. Der Mut und die Genauigkeit in den Pässen muss verbessert werden und die Leistungsschwankungen innerhalb eines Spiels müssen abgestellt werden.

6. Wie schätzt ihr die sportliche Situation in eurer Klasse ein? Gibt es Favoriten im Aufstiegskampf?

Eintracht Cuxhaven hat in der vergangenen Saison eine fulminante Runde gespielt und die Truppe so zusammengehalten wie sie war. Vor allem offensiv ist die Truppe von Mentor Grapci das Beste, was die Liga zu bieten hat. Eintracht kann sich nur selbst durch Nachlässigkeiten bestrafen.

Wir hofften darauf, dass die Liga in einer Staffel stattfindet und im Zweifel eine Hinrundentabelle entscheidet. Eine Klasseneinteilung aufgrund der Platzierungen von vor zwei Jahren ist aufgrund mancher Transferaktivitäten in dieser Liga keine gerechte Option.

7. Die Fußball-Europameisterschaft verlief aus deutscher Sicht nicht unbedingt überraschend, letztlich doch enttäuschend! Was waren die Hauptgründe? Was hättest du als Trainer anders gemacht?

Zu lange habe ich Jogi selbst das Vertrauen geschenkt und bin sehr optimistisch in die EM gestartet. Hummels und Müller zu nominieren war der richtige Weg, aber auch das einzige Eingeständnis von Jogi in den vergangenen 15 Jahren. Wenn man aber mit einer Fünfer- bzw. Dreierkette agieren will, dann muss man mindestens 2 Verteidiger haben, die auch den offensiven Pass spielen können. Diese habe ich nicht erkannt. Wenn die Dreierkette dann auch noch in der Vorrunde leichte Fehler macht, die zu Gegentoren führen, dann sollte man spätestens gegen eine englische Mannschaft, die hinten sicher steht, sein System umstellen und auf Viererkette setzen. Offensiv war es auffällig, dass uns ein klassischer „Neuner“ fehlt, wenn dann aber meistens trotzdem die Bälle hoch auf die schnellen, aber nicht kopfballstarken Stürmer gespielt werden, fragt man sich wirklich nach einem Konzept. Klar, gibt es jetzt die Nörgler, die sagen dafür kann der Trainer nichts. Aber als Trainer der deutschen Nationalmannschaft (oder im Profibereich überhaupt), muss man bei einem 0:1-Rückstand in der 75. Minute in einem KO-Spiel immer den Plan im Hinterkopf haben, was mache ich bei einem Rückstand und diesen dann spätestens in der 80. Minuten einen Offensivplan haben und diesen durch Einwechslungen oder Systemumstellung erkennbar umsetzen. Aber hier wird erst ab der 87. Minuten (nach dem 0:2) noch dreimal gewechselt. In Anbetracht dieser Fehler, welche auch schon in den letzten Jahren ersichtlich gewesen sind, muss man ganz klar sagen, dass nicht nur Jogi versagt hat, sondern auch Oliver Bierhoff und der ganze DFB. Zu Jogi kann ich nur rhetorische fragen: „Wer räumt denn selbst seinen Stuhl, wenn man dafür gut bezahlt wird?“. Deswegen hätte die Führung des DFB früher reagieren müssen, aber da sind wir dann ja beim nächsten Problem…

8. Wie gefällt dir/euch das neue Outfit der FuPa-Seiten?

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Und da man FuPa in der Corona-Zeit wenig bis gar nicht nutzte, habe ich mich leider noch nicht an die neue Seite gewöhnt. Von daher kann ich noch keine positive Erneuerung für mich beurteilen. Ich hoffe, diese Meinung im Herbst zu ändern.

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Wer sich an unserem FuPa Stade Sommercheck beteiligen möchte, kann die Fragen unter fupa_brunsch@tageblatt.de anfordern.

Aufrufe: 012.7.2021, 10:00 Uhr
Michael BrunschAutor