2024-05-24T11:28:31.627Z

Allgemeines
– Foto: Thomas Rinke
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FuPa-Schnellcheck: SV Alemannia Mariadorf

"Uns ist wichtig, dass wir nach dem erwähnten Umbruch wieder beruhigter in eine Saison gehen können"

Dein Name: Thomas Weitz

Dein Verein: Alemannia Mariadorf

In welcher Liga spielt ihr: Bezirksliga 4

Platzierung im Vorjahr: 8. Platz (Bezirksliga 4)

Dein Posten innerhalb der Mannschaft oder innerhalb des Vereins: Sportlicher Leiter, Torwarttrainer und Pressewart

FuPa Westrhein: Wie zufrieden seid Ihr mit der vergangenen Spielzeit?

Weitz: Ich denke, dass wir zufrieden sein können, wie die vergangene Saison und auch die Spielzeit davor gelaufen ist. Wir hatten in der Saison 2016/2017 nach dem Landesligaabstieg einen größeren Umbruch zu verkraften, der zwar nicht einfach, aber zwingend notwendig war. In den zwei darauffolgenden Spielzeiten war immer unser Ziel nicht aus der Bezirksliga abzusteigen, was wir am Ende der Saison auch immer mit einstelligen Tabellenplätzen geschafft haben. Einen großen Anteil daran hatten u.a. Trainer Markus Hambach und Co-Trainer Manfred Moers, die sich nach dem Abstieg der schwierigen Situation gestellt haben und aus einer neu formierten Mannschaft das beste rausgeholt haben. Wir möchten uns an dieser Stelle nochmals recht herzlich für die geleistete Arbeit der beiden bedanken und wünschen Ihnen in der kommenden Saison viel Erfolg bei ihrem neuen Verein.

Der Vorstand hat dann Anfang diesen Jahres die sportliche Entwicklung der ersten Mannschaft analysiert und sich dafür entschieden die Zusammenarbeit mit dem Trainerteam Hambach/Moers zu beenden, was für viele Außenstehende aufgrund des damaligen 8. Tabellenplatzes sicherlich überraschend kam. Der neue Vorstand sah jedoch keine Weiterentwicklung der Mannschaft und konnte dann Gabriele Angelo Di Benedetto davon überzeugen nach Mariadorf zu wechseln. „Gabi“ ist ein junger Trainer, der bereits erste Erfolge als Jugendtrainer, inbesondere bei Hertha Walheim und im NLZ von Rot-Weiß Oberhausen, zu verzeichnen hat. Er ist sehr engagiert und lebt den Fußball von morgens bis abends und fordert die Mannschaft gerade im taktischen Bereich extrem und hat damit unser Spiel in der Rückrunde verbessert. Man kann seine Handschrift erkennen und den Jungs machen auch die Einheiten mit ihm und unserem Co-Trainer Marcel Klein sehr viel Spaß. Mit der abgelaufenen Saison können wir somit sehr zufrieden sein, denn wir haben unser Ziel „unter die ersten acht“ zu kommen erreicht und sind nicht abgestiegen! Einziges Manko war, dass die Ergebnisse teilweise nicht mit den gezeigten Leistungen übereinstimmten. Aber daran wird das Team noch arbeiten.

FuPa Westrhein: Gibt es eine generelle Entwicklung, die Du gezielt loben würdest?

Weitz: Wie ich bereits eingangs sagte, hatten wir einen größeren Umbruch zu meistern und wir mussten im Verein alle an einem Strang ziehen, diesen Umbruch zu bewältigen und den Klassenerhalt in der Bezirksliga zu schaffen. Wir können stolz darauf sein, dass wir das geschafft haben und der SV Alemannia Mariadorf somit seit über 70 Jahren auf Verbandsebene spielt. Dies ist ein großer Verdienst von vielen ehrenamtlichen Mitgliedern im Verein, die Jahr für Jahr alles für den Verein geben, dass dieser auch erfolgreich ist. Die Mannschaft macht aktuell sehr viel Spaß, denn sie gibt in jedem Spiel alles für den Erfolg und spielt dazu noch schönen Fußball! Man merkt richtig, dass ein Team zusammenwächst, indem der eine für den anderen kämpft. Ohne Zusammenhalt kann die beste Mannschaft nicht erfolgreich sein und dies möchte ich auch als positive Entwicklung erwähnen.

FuPa Westrhein: Welche Spieler verstärken Eure Mannschaft? Wer hat den Verein verlassen?

Weitz: Zugänge: Pascal Willems (SV Breinig), Peter Szczyrba, Ufuk Özer (beide FC Inde Hahn), Sascha Jesse, Stefan Filster, Hassan Koubaa (alle von Fortuna Weisweiler), Marcel Mrosek (Columbia Donnerberg), Torsten Kreutz (VfL Vichttal), Alexander Müllenberg (Germania Lich-Steinstraß).

Abgänge: Niklas Spelz (Union Würm-Lindern), Lars Feuser (Eintracht Verlautenheiden), Denis Hermanns (SC Kellersberg), Kevin Korkmaz (SC Kellersberg), Sam Schwartz (SC Kellersberg), Marcel Jesse (SC Kellersberg), Sandro Perencevic (SC Kellersberg), Sami Ben Tahar (SC Kellersberg), Emre Bektas (Umzug nach Stuttgart), Lars Lauterbach (Knorpelschaden), Daniel Ramos-Lopez (Eintracht Warden), Anouar Haji (Ziel Unbekannt), Christopher Olujimi (VfR Übach-Palenberg), Josip Leovac (Cro-Sokoli Aachen).

FuPa Westrhein: Wann startet bei Euch die Saisonvorbereitung? Zu wie vielen Einheiten trefft ihr Euch wöchentlich?

Weitz: Wir sind seit dem 16.07.2019 wieder im Training und treffen uns drei Mal in der Woche zu den Trainingseinheiten. Wir haben bereits vier Spiele a 45 Minuten beim Blausteinseecup absolviert, von denen wir eines gegen den Landesligisten Germania Teveren unglücklich mit 0:1 verloren haben. Weitere Testspiele werden wir gegen FC Düren II, Welldorf-Güsten und Kurdistan Düren absolvieren.

FuPa Westrhein: Mit welcher Zielsetzung geht Ihr in die kommende Spielzeit?

Weitz: In erster Linie wollen wir die neuen Spieler integrieren und schönen Fußball spielen. Natürlich haben wir uns gut verstärkt und sind für die kommende Saison gut gerüstet, aber wir sehen uns nicht als Aufstiegsfavoriten in der Liga, so wie viele Vereine bereits geschrieben haben. Uns ist wichtig, dass wir nach dem erwähnten Umbruch, der nun vollzogen ist, wieder beruhigter in eine Saison gehen können und ich wage zu behaupten, dass wir in dieser Saison nichts mit dem Abstieg zu tun haben werden. Was am Ende der Saison dann dabei rausspringt, wird man sehen. Vielleicht können wir ja im Winter unsere Ziele neu definieren, mal schauen. Aber zunächst steht bei uns die Weiterentwicklung der Mannschaft auf dem Programm.

FuPa Westrhein: Wer ist Titelfavorit in Eurer Liga?

Weitz: Die Liga wird wieder sehr ausgeglichen sein, denn auch andere Vereine haben sich gut verstärkt bzw. verfügen bereits über einen sehr guten Kader. Ich sehe somit ein paar Vereine, die oben mitmischen könnten, wie z.B. Rasensport Brand, Germania Eicherscheid, Germania Lich-Steinstraß, SG Stolberg, FC Roetgen und auch DJK FV Haaren. Aber Erfolg hängt immer von vielen Faktoren ab. Eine Saison ist lang und es kann viel passieren. Wir lassen uns einfach überraschen, wer am Ende oben steht.

Das möchte ich sonst noch loswerden:

Weitz: Ich finde, dass der Fußball in Deutschland ein Problem hat und zwar nicht ganz oben, da ist alles bestens, wirtschaftlich jedenfalls. TV-Gelder, Werbeeinnahmen, Zuschauerzahlen, der Hochglanzfußball boomt. Am anderen Ende jedoch, ganz unten, haben viele Amateurvereine Schwierigkeiten. Marode Anlagen, wenig Nachwuchs, zu wenige Ehrenamtliche, zu wenig Zuschauer etc. Wer bei uns und anderswo mit engagierten Vereinsvertretern spricht, der hört viel vom Ärger über die wachsende Kluft zwischen Amateur- und Profifußball. Wenn wir nicht aufpassen, werden immer mehr Amateurvereine zu Grunde gehen. Es ist schade, dass nur noch wenige Zuschauer bei den Spielen der Amateurvereine zugegen sind. Sie schauen sich lieber den Profifußball im Fernsehen an, anstatt die Basis zu unterstützen. Kai Havertz zum Beispiel, hat nicht angefangen bei Bayer 04 Leverkusen das Fußballspielen zu lernen, sondern im Mariadorfer Südpark. Wenn diese Vereine nicht unterstützt werden, sehe ich arge Probleme auf den Amateurfußball zukommen. Das sollten sich gerade die Verbände vor Augen führen, aber auch die Menschen, die den Fußball lieben und schätzen.

Der Kader von Alemannia Mariadorf: hier klicken

Die Bezirksliga 4 in der kommenden Saison: hier klicken

Die Statistiken aus der vergangenen Saison: hier klicken

Aufrufe: 06.8.2019, 08:00 Uhr
FuPa WestrheinAutor