Im FuPa-Medizincheck berichtet Dr. Simeon Geronikolakis über Verletzungen im Sport und wie diese behandelt werden können. In dieser Ausgabe geht es um die Arthrose.
Wann wird ein Gelenkersatz empfohlen?Bevor die Indikation zu einer operativen Versorgung gestellt wird, müssen viele patienten- und krankheitsspezifische Faktoren berücksichtigt und bewertet werden. Dabei spielt zum Beispiel das Alter des Patienten eine Rolle, seine Vorerkrankungen bzw. Vor-Operationen, sein Allgemeinzustand und sein Aktivitätsgrad.
Liegt, radiologisch nachgewiesen, eine fortgeschrittene Arthrose vor, treten Schwellungen auf, ist die Gelenkfunktion eingeschränkt, ist die schmerzfreie Gehstrecke limitiert, bestehen nicht nur Belastungs-
sondern auch Ruheschmerzen, ist der Patient im Alltag und Beruf stark eingeschränkt und ist die konservative Therapie ohne Erfolg komplett ausgeschöpft, kann bei entsprechend hohem Leidensdruck und bereits mehrmonatiger Einschränkung der Lebensqualität die Indikation zu einem Gelenkersatz gestellt werden.
Wie viel Sport ist mit einem Gelenkersatz möglich?Prothesen-Patienten werden immer jünger, aber auch ältere Patienten haben immer höhere Ansprüche an Lebensqualität und Beweglichkeit. Eine große Rolle spielt dabei auch der Sport, der unter bestimmten Grundvoraussetzungen und mit gewissen Einschränkungen sehr wohl möglich, aus ärztlicher Sicht sogar auch empfohlen ist.
Aufgrund der größeren Gefahr einer Prothesenlockerung sind zwar extreme sportliche Belastungen, vor allem Kontaktsportarten mit unvorhersehbaren Belastungsspitzen oder Sportarten mit dynamischen Rotationsbewegungen, nicht erlaubt, aber sportliche Patienten weisen aufgrund des geringeren Übergewichtrisikos, der höheren Knochendichte und der besseren muskulären Stabilisierung sogar eine geringere Lockerungsrate auf.
Welche Sportarten, evtl. unter besonderer Vorsicht, geeignet sind, muss immer individuell mit dem Patienten besprochen und abgestimmt werden.
Informationen zu Dr. Simeon Geronikolakis
Der in Ludwigsburg praktizierende Sportmediziner und Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie ist insbesondere in Fußballerkreisen sehr bekannt. Als Sportarzt kümmert er sich schon seit vielen Jahren um die Betreuung von Spitzensportlern und Vereinen aus unterschiedlichen Sportarten, vor allem von mehreren Fußballmannschaften sowie einzelnen Amateur- und Profifußballern. Im Rahmen seiner Tätigkeit als DFB-Arzt betreut er seit Anfang 2013 zusätzlich die Junioren-Fußball-Nationalmannschaften und ist Teamarzt der deutschen U20-Nationalmannschaft.
In den letzten Jahren wirkte Dr. Geronikolakis unter anderem auch als Mannschaftsarzt beim VfB Stuttgart, betreuender Arzt der Kaderathleten des Olympiastützpunktes Stuttgart, Verbandsarzt des württembergischen Fußballverbandes (WFV), Referent in der Fußball-Lizenztrainerausbildung, Team-Arzt der deutschen Fußball-Amateur-Nationalmannschaft (mit dreimaliger EM-Quali- und zweimaliger EM-Endrunden-Teilnahme), Nationalmannschaftsarzt der deutschen Mannschaft der rhythmischen Sportgymnastik und leitender Arzt des entsprechenden Nationalmannschaftszentrums.
Ferner übernahm er auch schon die medizinische Betreuung von mehreren nationalen und internationalen Sportereignissen (u.a. Handball-WM 2007, Turn-WM 2007, Turn-Weltcups jährlich 2007-2014, Turn-Bundesliga 2008, Turn-Deutschland-Cup 2008, 6-Tage-Rennen 2008, Judo-WM 2009, Wasserball-Junioren-EM 2010, Bahnrad-WM 2011, U19-Damen-Fußball-EM-Eliterunde 2013, Weltcup der rhythmischen Sportgymnastik 2014, Weltmeisterschaft der rhythmischen Sportgymnastik 2015, UEFA Regions' Cups 2010-2015).
Nähere Infos über Dr. Geronikolakis unter www.dr-geronikolakis.de oder www.fussballarzt.de Eine Terminvereinbarung ist für unsere FuPa-Leser unter mail@dr-geronikolakis.de möglich. Leser können ihre Fragen via medizincheck-stuttgart@fupa.net an ihn richten.