2024-06-06T14:35:26.441Z

Ligavorschau
Der ehemalige Landesligaspieler Enzo Rubbino möchte mit Eintracht Stuttgart aufsteigen. Foto: Dural
Der ehemalige Landesligaspieler Enzo Rubbino möchte mit Eintracht Stuttgart aufsteigen. Foto: Dural

FuPa-Check: Die B-Ligisten von der Waldau

FuPa-Serie: Die vier Aufsteigskandidaten die unter dem Fernsehturm angesiedelt sind werden unter die Lupe genommen +++ Aufstiegsregelung im Überblick

Die Vorbilder heißen Spielgemeinschaft ABV/07 Stuttgart, SV Hoffeld und TSV Heumaden. Alle drei haben in diesem Frühjahr als Meister den Sprung in die Kreisliga A geschafft. Unter dem Fernsehturm gibt es noch zehn weitere Mannschaften, die gerne folgen und die Sicherheitsliga (Kreisliga B) ebenfalls nach oben verlassen würden.

Die größten sportlichen Ambitionen haben dabei die vier „Einser“-Mannschaften, während die Erwartungen bei den Reserven nicht ganz so hoch sind.

SV Eintracht Stuttgart (Staffel 4): Beim Nachbarn der großen Kickers weht seit einigen Wochen ein frischer Wind. Goran Salatovic, ein ehemaliger Verbandsliga-Kicker des FV Zuffenhausen, hat das Traineramt übernommen. Der 38-Jährige, der bislang als Coach beim SV Heslach tätig war, hat große Pläne: „Der siebte Platz aus der Vorsaison kann nicht unser Anspruch sein, dafür übernehme ich keine Mannschaft. Wir wollen uns deutlich nach vorne orientieren“, sagt Salatovic. Gleich sechs A-Jugendliche hat er übernommen, dazu kommt ein halbes Dutzend externer Neuzugänge. Insgesamt umfasst der Kader aktuell 22 bis 24 Spieler. „Das ist noch zu viel, den müssen wir noch verkleinern, um ordentlich arbeiten zu können“, sagt er. Größter Hoffnungsträger unter den Neuen ist Vincenzo „Enzo“ Rubbino, der unter anderem beim SV Vaihingen und bei Calcio Leinfelden-Echterdingen in der Landesliga aktiv war.

Sportfreunde Stuttgart (Staffel 4): Einen neuen Mann auf der Kommandobrücke hat auch der Sportplatznachbar der Eintracht vorzuweisen: Budak Özer heißt der Cheftrainer, er war bis November 2014 im Rems-Murr-Kreis für den Kreisligisten FC JAT Fellbach tätig, ehe ihn zuletzt eine Knieoperation zum Pausieren zwang. „Ich habe eine sehr intakte Mannschaft vorgefunden, die trotz des Abstiegs viel Potenzial besitzt, um möglicherweise gleich wieder nach oben zu gehen“, sagt Özer. Eine großartige Trennung zwischen erster und zweiter Mannschaft wird es bei den Sportfreunden in dieser Saison nicht geben: „Wir trainieren gemeinsam und schauen dann, welches Team größere Möglichkeiten hat, in seiner Staffel vorne mitzuspielen. Das werden wir dann entsprechend stärken“, sagt der 46-jährige Trainer.

TSV Birkach (Staffel 5): Neue Ecken der Landeshauptstadt und neue Gegner lernt der TSV Birkach im zweiten Jahr seines Neuaufbaus kennen. War der Traditionsverein aus dem Ramsbachtal in den vergangenen Jahrzehnten fast ausschließlich auf den Fildern unterwegs, so kommen die künftigen Gegner nun weitgehend aus Bad Cannstatt und dem Stuttgarter Norden. „Das ist nicht optimal, wir hätten gerne mehr Derbys gehabt. Aber vielleicht bietet diese Staffel aber auch Möglichkeiten für uns“, sagt der Trainer Alija Palevic. Nach genau null Punkten in der Vorrunde der vergangenen Saison waren die personell komplett neustrukturierten Birkacher in der Rückrunde die viertbeste Mannschaft ihrer Staffel und sammelten in elf Spielen 19 Zähler. Der Aufstieg ist offiziell dennoch kein Thema: „Wir schauen, dass wir uns weiter konsolidieren und sehen dann schon, was geht“, sagt Palevic.

FV Germania Degerloch (Staffel 6): Mutige Töne kommen auch vom zweiten Degerlocher Absteiger neben den Sportfreunden: „Wir spielen nicht in der Kreisliga B, um Fünfter zu werden“, sagt Peter Molz und hofft, dass seine Germanen – wenn es nicht direkt klappen sollte – zumindest in den nächsten zwei bis drei Jahren wieder in die A-Klasse zurückkehren, wo sich der Verein dann längerfristig etablieren will. Der Trainer, der vor einem Jahr den Aufstieg geschafft hatte, hat allerdings einen personellen Rückschlag zu verkraften: Der Torjäger Sebastian Daniel ist zum TSV Stuttgart-Münster gewechselt, wo er den Sprung ins Bezirksligateam schaffen will. „Die Neuzugänge kommen alle aus der eigenen Jugend, gezahlt wird bei uns kein Cent“, sagt Molz.

Neben den vier ersten Mannschaften spielen in dieser Saison auch die Reserveteams des KV Plieningen, des SV Hoffeld, des TSV Heumaden (alle Staffel 2), des SV Sillenbuch (Staffel 3), sowie der Eintracht Stuttgart und den Sportfreunden Stuttgart (beide Staffel 6) in den Kreisligen B. Die größten Ambitionen nach oben hat dabei der KV Plieningen II.

Die Aufstiegsregelung im Überblick

Die sechs Vizemeister der B-Kreisligen spielen wieder um den Sprung nach oben. In der vergangenen Saison galt im Bezirk Stuttgart eine Ausnahmesituation: keine Relegation für die B-Kreisligisten, damit auch keine Aufstiegschance für die Tabellenzweiten. Die Neustrukturierung der übergeordneten A-Klasse hatte es nötig gemacht. Nun können alle Beteiligten mit höheren Ambitionen aufatmen.

Drei Gegner müssen auf dem Weg nach oben besiegt werden

2015/2016 ­ticken die Uhren wieder nach vorherigem Muster. Das heißt: die sechs Staffelersten steigen direkt auf – zudem gehen die sechs Vizemeister in die Relegation. Dort freilich wartet ein langer und steiniger Weg. Wer über die Extraschicht den Sprung nach oben schaffen will, muss sich in drei Runden gegen drei Gegner durchsetzen. Als Spieltermine sind der 8. Juni sowie die Wochenenden 11./12. Juni und 18./19. Juni vorgesehen.

Der Modus: die Zweiten der Staffeln 1, 2 und 3 ermitteln in den ersten beiden Runden einen Gewinner. Dieser trifft dann in der finalen Begegnung auf den Tabellenzwölften der Kreisliga-A-Gruppe 1. Entsprechendes gilt für die Zweiten der Staffeln 4, 5 und 6 – deren Qualifikant bekommt es zum Abschluss mit dem Zwölften der Kreisliga-A-Gruppe 2 zu tun. Maximal können also zwei der sechs Vizemeister aufsteigen.

Aufrufe: 013.8.2015, 08:00 Uhr
Blick vom Fernsehturm/ Harald Landwehr/Franz StettAutor