2024-05-24T11:28:31.627Z

Vereinsnachrichten
– Foto: Heiko van der Velden

FSV Gütersloh: Der Quarantäne gerade noch entkommen

Nach dem Corona-Ausbruch beim DSC-Arminia herrschte in Gütersloh Unsicherheit. Man hatte einen Tag zuvor gegen den Nachbarn gespielt.

Verletzung, spontaner Vereinswechsel, Karriereende – Es gibt ein paar Wörter, die jedem Trainer den Angstschweiß ausbrechen lassen. Seit Corona das tägliche Leben bestimmt, gehört ein weiterer Begriff in diese Reihe: Quarantäne. So wird auch Steffen Enge, Coach der Zweitliga-Frauen des FSV Gütersloh, zunächst einmal „Puls“ gehabt haben, als er davon erfuhr, dass Spielerinnen des DSC Arminia Bielefeld aufgrund einer Covid-Infektion in Isolation mussten.

Das war passiert

Am vergangenen Donnerstag (5. August 2021) hatte der FSV gegen den Nachbarn aus dem Oberzentrum ein Testspiel absolviert, am Freitag wurde eine Spielerin des DSC positiv getestet. „Da kriegst du einen Schreck“, beschriebt Enge seine ersten Gedanken, ergänzt dann aber auch relativ gelassen: „Die Wahrscheinlichkeit ist natürlich nicht ganz so hoch, dass sich auch eine unserer Spielerinnen angesteckt haben könnte.“

Als der FSV Gütersloh dann allerdings seinen für Sonntag (8. August 2021) geplanten Test gegen den VfL Bochum absagte, drängte sich ein Zusammenhang mit dem Corona-Ausbruch beim OWL-Nachbarn geradezu auf. Der Sportliche Leiter des FSV, Markus Graskamp, gab aber schon am Sonntagnachmittag Entwarnung. Und auch Enge erklärte tags darauf, dass es keinen Corona-Fall in der Mannschaft gebe: „Wir testen regelmäßig und die Spielerinnen gehen verantwortungsvoll mit dem Risiko um.“

Die Geschichte zeigt aber, dass für die Übungsleiter neuerdings neben Kondition, Taktik und Technik auch ein Platz für das Virus im Hinterkopf freigehalten werden muss – im übertragenen Sinne versteht sich. Enge meint: „Gerade die Jüngeren wollen ja auch wieder ihre Freiheiten genießen. Aber jeder kleine Faktor zählt. Man fühlt sich immer auch für die Spielerinnen mit verantwortlich. Als Trainer denkst du jetzt auch an gewisse Risiken. Und selbst Geimpfte können sich ja noch anstecken.“


Kein Impfzwang für Spielerinnen

Apropos geimpft: Beim Frauen-Zweitligist, so schätzt der Coach, gebe es „kaum noch eine Spielerin, die nicht geimpft ist“. Der Klub habe frühzeitig an alle Akteure appelliert, sich immunisieren zu lassen. Bereits im Mai hätten viele das Angebot angenommen. Das beruhigt den Trainer, denn eine Zweitimpfung mit anschließender möglicher Impfreaktion in der Woche vor dem ersten Saisonspiel wäre auch kontraproduktiv. „Wir haben die Spielerinnen nach ihrer Impfung 48 Stunden aus dem Training genommen. Dafür sollten sie für ihre Spritzen möglichst die Zeit im Juni nutzen, damit wir mit den Impfungen nicht in die Serie reinlaufen“, beschreibt Enge den Einbau der Maßnahmen in den Vorbereitungsplan. Zur Impfung gezwungen habe man natürlich niemanden – unterstreicht der Coach.

Die Test-Partie gegen Bochum soll übrigens am Mittwoch (11. August 2021) nachgeholt werden. Die Absage kam nach Absprache der Trainer zustande und hatte Gründe abseits von Corona. Das erste Saisonspiel am kommenden Samstag um 17.30 Uhr gegen den MSV Duisburg scheint ebenfalls noch nicht gefährdet. Allerdings schlug das Virus jüngst auch bei der Elf aus dem Ruhrgebiet zu. Nach einer Infektion im Mannschaftskreis musste der MSV sein Trainingslager in Dänemark vorzeitig abbrechen. Bis zum Samstag wird sich der erste Gegner des FSV Gütersloh regelmäßig durchtesten lassen.

Auch bezüglich möglicher neuer Corona-Auflagen für das erste Heimspiel macht sich Steffen Enge wenig Sorgen. „Wir haben ja ein Hygienekonzept. Und im Stadion ist genug Platz“, sagt er. Hygienekonzept - noch so ein neuer Begriff, der in diesen Monaten Einzug in den Trainerwortschatz gefunden hat.



Neue Corona-Maßnahmen drohen

Im Kreis Gütersloh lag die 7-Tage-Inzidenz mit 43,3 am Montag den sechsten Tag in Folge über 35. Setzt sich der Trend bis Mittwoch so fort, drohen neue Einschränkungen. Dann nämlich läge der Kreis Gütersloh den achten Tag in Folge über dem kritischen Schwellenwert von 35. Damit würde in der Region ab diesem Freitag die Inzidenzstufe zwei gelten.

Der Kontaktsport unter freien Himmel ist dann auf 25 Personen zuzüglich Immunisierten begrenzt. Diejenigen, die nicht vollständig geimpft oder von einer Corona-Erkrankung genesen sind, müssen einen negativen Corona-Test vorweisen können. Die Kontaktdaten aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen erhoben und mindestens für vier Wochen gespeichert werden. Bis zu 100 Zuschauer können ohne zugewiesene Plätze die Sportanlagen besuchen. Voraussetzung ist auch hier ein negativer Test, eine Impfung oder eine Immunisierung. Bei mehr als 100 Zuschauern müssen Sportvereine ein Hygienekonzept vorlegen. Kontaktloser Sport ist ohne Einschränkungen möglich.

Aufrufe: 09.8.2021, 22:00 Uhr
Gregor Winkler / FuPaAutor