Frauenderby mit hohem Unterhaltungswert
Mutscheider Frauen gewinnen das Bad Münstereifel-Derby in Nöthen
Die Frauen des SV Mutscheid haben das Lokalderby bei der SpVg. Nöthen-Pesch-Harzheim knapp mit 3:2 (2:1) gewonnen. In einem temporeichen und keinesfalls langweiligen Spiel setzte sich am Ende die Erfahrung Mutscheids gegen den Spielwitz Nöthens durch.
Der SV Mutscheid hat das Nachholspiel des zweiten Spieltag der Frauen-Kreisliga Rhein-Erft, in welcher seit zwei Jahren auch die Mannschaften aus dem Fußballkreis Euskirchen teilnehmen, für sich entschieden und darf sich bis zum Rückspiel im Februar Derbysieger schimpfen. Für Mutscheid war der Weg zum Erfolg allerdings ein hartes Stück Arbeit, denn die spielerisch Veranlagung hatten die Gastgeberinnen an diesem Abend auf ihrer Seite.
Der Rahmen zum Spiel:
Die Partie fand unter Flutlicht auf dem saftigen Rasenplatz in Nöthen statt. Etwa 80-90 Zuschauer*innen hatten sich am Spielfeldrand eingefunden. Unter ihnen war auch die Frauenfußball-Beauftragte des Kreises Isabelle Strunk. Muscheids Fanlager war am Abend klar im Vorteil und mit Trommel, Musikbox, Fahnen und reichlich Gerstensaft angereist. Ein würdiger Rahmen für dieses Lokalduell.
Das Spiel:
Die Gastgeberinnen, die sich vor ca. zwei Jahren dazu entschlossen haben, eine Frauenfußballmannschaft zu gründen, überzeugten mit einem guten Passspiel und waren über die 90 Minuten gesehen die aktivere Mannschaft. Mutscheid hingegen setzte vermehrt auf lange Bälle in die Spitze, wo sie in erster Linie die agile und kaum zu bremsende Leah Burggraf suchten und oft auch fanden. In der ersten Halbzeit kam Mutscheid drei Mal vor des Gegners Tor und traf dabei doppelt (Tore: Leah Burggraf und Charleen Geck) in der 9. und 17. Minute. Bis hierhin waren die Gästespielerinnen leicht im Vorteil, danach erwachte Nöthen und wurde mutiger. Immer wieder kam es zu guten Ansätzen in der Offensive. Hier hatte Mutscheid den Vorteil, dass die erfahrene Julia Henrichs im Tor viele Bälle aus der Luft holte und auch ein paar Mal auch stark rettete. Beim Anschlusstreffer durch Sabrina Krause war sie aber nach einer Parade aber im Anschluss machtlos (26.). Bis zur Pause drückte Nöthen, immer wieder angetrieben von Stefanie Weißen, auf das Gaspedal, konnte den Ausgleich aber nicht erzielen. Hier merkte man noch die Unerfahrenheit der Gastgeberinnen, die den letzten entscheidenden Schritt noch nicht gehen konnten. Pausenstand 1:2.
Nach dem Seitenwechsel waren die Einheimischen die Mannschaft die den ersten Abschluss erspielte. Henrichs hielt stark und aus dieser Situation heraus entstand der Konter zum 1:3, welchen Leah Burggraf über Umwege erfolgreich abschloss (51.). Burggraf ließ kurz danach die Chance zur Entscheidung aus. Im Anschluss zeigte Nöthen-Pesch-Harzheim allerdings eine tolle Moral, da sie immer weiter bis zum Umfallen kämpften. Es folgte die wirklich beste Phase im Spiel für das Team von Dirk Mies und Philipp Spinner. Mutscheid wurde regelrecht in der eigenen Hälfte eingeschnürt und so sorgte der erneute Anschlusstreffer durch Stefanie Weißen für neuerliche Spannung. Danach ließ Nöthen aber gute Möglichkeiten aus und hatte auch noch Pech mit einer strittigen Aktion im Strafraum. Hier hätte vielleicht der Strafstoßpfiff erfolgen müssen. Mutscheid hatte aber hin und wieder diese Konteraktionen, welche immer gefährlich waren und das Spiel hätten entscheiden müssen. In der Schlussphase war Nöthen allerdings ausgelaucht, dass es zum LuckyPunch nicht mehr reichte. Mutscheid rettete den knappen Vorsprung über die Zeit und nahm die drei Zähler mit nach Hause.
Das fiel auf:
Anders als beim Männerfußball ging es trotz Derbycharakter trotz einiger Foulspiele deutlich ruhiger zur Sache. Es wurde auf dem Feld weder lamentiert noch in Theatralik gestorben. Hier dürfen sich die Herren der Schöpfung gerne mal ein Beispiel nehmen.
Fazit aus eigener Sicht:
Mein Fazit zum ersten Spiel bei der Damenmannschaft der SpVg. Nöthen-Pesch-Harzheim fällt sehr positiv aus. Man kann dem Verein nur beglückwünschen, dass man diese Schritt vor zwei Jahren gegangen ist. An die 30 Frauen haben sich hier dazu entschlossen etwa aufzubauen und dieser Weg ist der richtige gewesen. Die Mannschaft verfügt über eine gute Mischung von jungen und erfahrenen Talenten. Spielerisch ist die Mannschaft bereits recht weit und so darf man gespannt sein, wie die Entwicklung weiter geht.
Mutscheid hatte mit Sicherheit keinen guten Tag, aber sie siegten durch viel Cleverness und mit der Erfahrung von einigen Fußballspielen in den Beinen. Mein Kompliment, denn nicht immer gewinnt die bessere Mannschaft das Spiel (siehe hier). Danke SV Mutscheid zum Beitrag eines schönes Abends fernab von Länderspielen. :-)
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