2024-05-24T11:28:31.627Z

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Noch haben die Futsaler von Fortuna Düsseldorf sich nicht aufgegeben.
Noch haben die Futsaler von Fortuna Düsseldorf sich nicht aufgegeben. – Foto: Andreas Zobe

Fortuna Düsseldorf Futsal: „Wir können das Wunder schaffen“

Fortunas Futsaler Michel Schnitzerling hat vor dem zweiten Play-off-Viertelfinale noch Hoffnung aufs Weiterkommen.

Für Michel Schnitzerling ist das vorzeitige Saisonende längst noch nicht beschlossene Sache. Nach der 2:4-Heimniederlage im ersten von zwei Play-off-Viertelfinalspielen reisen Fortuna Düsseldorfs Futsaler am kommenden Wochenende zwar als klarer Außenseiter und mit dem Rücken zur Wand stehend zum Rückspiel beim Titelaspiranten VfL 05 Hohenstein-Ernstthal.

Doch der vor dieser Saison aus Köln zur Fortuna gestoßene Leistungsträger sieht trotz der schwierigen Ausgangslage weiterhin Chancen auf ein Weiterkommen für sein Team. „Wir haben mit der letztlich knappen Niederlage im Hinspiel am vergangenen Wochenende schon für eine Überraschung gesorgt. Wenn wir wieder so gut verteidigen und die nötige Aggressivität auf das Spielfeld bringen, können wir das Wunder schaffen“, glaubt Schnitzerling. Das Blöde an der Sache ist nur, dass der 26-Jährige selbst die lange Reise nach Sachsen nur als Tourist mit antreten kann.

Schnitzerling sah im eng umkämpften Hinspiel im Castello am vergangenen Samstag die fünfte gelbe Karte und fehlt somit gesperrt. Für Fortunas Trainer Shahin Rassi ist das Fehlen seines Stammspielers ein schmerzlicher Verlust. Schließlich zeichnet sich Michel Schnitzerling durch genau die Eigenschaften aus, auf die es aus Sicht der Fortuna im HOT-Sportzentrum ankommen wird. „Ich bin nicht der feine Techniker, sondern habe ein gutes taktisches Verständnis und definiere mich zudem über Zweikampfstärke und tiefe Läufe“, beschreibt sich der angehende Sportwissenschaftler selbst. Mit diesen Skills schaffte es Schnitzerling im Futsal in kurzer Zeit von Null auf Hundert.

Erst seit fünf Jahren Futsal

Mit dem Sport an fing der Detmolder vor gerade einmal fünf Jahren. Nationalspieler Lukas Sepp, der auch heute noch zu seinen Teamkollegen zählt, hatte Schnitzerling damals in der „bunten Liga“, einer Kölner Organisation von Hobbymannschaften, entdeckt und ihn zu den Futsal Panthers nach Köln gelotst. Dort machte Schnitzerling unter der Anleitung von Vereinstrainer Daniel Gerlach derart große Fortschritte, dass er schon in 2019 sein Debüt für die deutsche Futsal-Nationalmannschaft feierte, bei der Gerlach auch als Co-Trainer agierte. „Daniel Gerlach hat mir sehr viel mit auf den Weg gegeben“, dankt Schnitzerling seinem Förderer. Insgesamt 14 Länderspiele hat der Sportstudent auf seinem Buckel. Weitere werden vorerst nicht dazu kommen, denn Schnitzerling hat seine Nationalmannschaftskarriere zumindest vorübergehend auf Eis gelegt. „Ich habe eine Zeit lang alles für den Futsal getan. Aber momentan könnte ich keine 100 Prozent für die Nationalmannschaft geben. Ich wohne in Köln, spiele in Düsseldorf und möchte auch noch Zeit für die Familie und Freunde haben. Daher habe ich mich entschieden, vorerst meine ganze sportliche Energie für den Verein zu verwenden“, erklärt Schnitzerling. Eine mögliche Rückkehr zum DFB macht der Aufbauspieler auch davon abhängig, wie es für ihn beruflich nach seinem bald abgeschlossenen Masterstudium weitergehen wird. „Da ist noch nichts entschieden“, sagt Schnitzerling, der aktuell ohnehin nicht zu weit in die Zukunft schauen möchte. Denn zunächst einmal gilt das Augenmerk dem kommenden Play-off Viertelfinale bei „HOT 05“. Angst, dass sein Team wie beim 1:11 im Rückspiel der regulären Saison vor wenigen Wochen erneut unter die Räder kommen könnte, hat Schnitzerling nicht. „Wir müssen uns alle gegenseitig pushen, damit so etwas nicht noch einmal passiert.“

Aufrufe: 021.4.2022, 21:00 Uhr
RP / Marcus GiesenfeldAutor