Allgemeines

Aydin Öztürk verordnet sich nach 13 Jahren im Trainergeschäft vorerst eine Pause. – Foto: Charly Becherer

Fortuna Dingolfing: Öztürk geht von Bord

Ex-Landesligakicker beendet nach der Saison sein Engagement beim Dingolfinger Kreisklassisten und legt eine schöpferische Pause ein

Verlinkte Inhalte

KK Dingolfing 19/21

Aydin Öztürk

Fast 20 Jahre lang war der FC Fortuna Dingolfing lediglich hobbymäßig unterwegs, ehe der 1996 als Freizeitmannschaft gegründete Klub im Sommer 2015 auch offiziell in den Spielbetrieb einstieg. Nur drei Jahre später feierte die von Spielern mit polnischer Herkunft geprägte Truppe die Meisterschaft in der A-Klasse Dingolfing und schaffte somit den Sprung in die Kreisklasse, wo sich die Isarstädter schnell etabliert haben und aktuell auf einem ordentlichen sechsten Platz liegen. Zur kommenden Saison müssen sich die Verantwortlichen jedoch auf Trainersuche begeben: Chefanweiser Aydin Öztürk (40), der seit der Winterpause der Saison 2018/19 auf der Kommandobrücke steht, wird seine Zelte in Dingolfing nach dann knapp eineinhalb Jahren wieder abbrechen.

"Die Entscheidung als Trainer bei Fortuna Dingolfing aufzuhören ist mir wirklich sehr schwer gefallen, da ich mich vom ersten Moment an bis jetzt pudelwohl gefühlt habe. Ich habe sowohl zu den Spielern als auch der Vorstandschaft eine sehr enge und freundschaftliche Verbindung aufgebaut. Die eineinhalb Jahre waren ein super und erfolgreiche Zeit für alle Beteiligten. Ich brauche jetzt aber einfach eine Pause und will meine Zeit mehr für die Familie und für mich investieren und auch mal ein stressfreies Wochenende haben. Ich bin seit elf Jahren verheiratet und bis auf ein Jahr Pause seit 13 Jahren im Trainergeschäft tätig. Deswegen gehe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge", erklärt der 40-Jährige, der in seiner aktiven Glanzzeit für den FC Dingolfing in der Landesliga kickte.

Öztürk: »Ich brauche einfach eine Pause und will meine Zeit mehr für die Familie und für mich investieren und auch mal ein stressfreies Wochenende haben.«

Als Spielertrainer fungierte Öztürk anschließend unter anderem beim damaligen Bezirksligisten FC Gottfrieding, dem SV Wendelskirchen und dem TSV Frontenhausen, ehe er im Winter 2019 bei der Fortuna anheuerte und das abstiegsbedrohte Team zum souveränen Klassenerhalt in der Kreisklasse Mallersdorf führte. "Ich habe die Mannschaft ja letztes Jahr in der Rückrunde im Abstiegskampf übernommen, wir haben dann eine gute Rückrunde gespielt und hatten mit dem Abstieg nichts zu tun. Diese Saison war am Anfang sehr schwierig, weil im Juli und August viele Spieler in der Heimat waren. Daher hatten wir einen sehr schlechten Start, aber als wir wieder komplett waren haben wir eine super Vorrunde gespielt und waren gegen jeden Gegner überlegen. Deshalb befinden wir uns in der oberen Tabellenhälfte und wollen - wenn sich alles wieder normalisiert hat - in der Rückrunde alles für den Relegationsplatz geben. Wir wollen alle unsere Spiele gewinnen und ich glaube an die Mannschaft, dass es möglich ist, dass wir oben dranbleiben, weil wir unsere taktische Defensivarbeit mittlerweile sehr gut umsetzen und in der Offensive immer variabel spielen können", berichtet Öztürk, dem die Fortuna-Verantwortlichen ein hervorragendes Zeugnis ausstellen.

Jaskolka: »Aydin hat unsere Erwartungen voll erfüllt. Er hat die Mannschaft immer erreicht und stabil gemacht.«

"Wir haben mit Aydin eigentlich für längere Zeit geplant, weil wir mit ihm voll zufrieden waren. Leider trennen sich unsere Wege nun auf seinen eigenen Wunsch hin. Aydin hat unsere Erwartungen voll erfüllt. Er hat die Mannschaft immer erreicht und stabil gemacht. Wir bleiben aber natürlich weiterhin in gutem Verhältnis und hoffen, dass er uns nach seiner Pause wieder zur Verfügung steht", sagt FC-Vorsitzender Georg Jaskolka, der sich hinsichtlich eines möglichen Nachfolgers bereits in Gesprächen befindet. Aydin Öztürk selbst kann die Fortuna jedenfalls nur wärmstens empfehlen. "Der neue Trainer kann sich auf seine Aufgabe freuen, weil die Mannschaft intakt ist, großes Potenzial hat und sehr gute Einzelspieler besitzt. Der Verein hat zwar begrenzte Möglichkeiten, aber sie machen eine super Arbeit und machen jede Woche das Beste draus. Ich möchte mich bei der ganzen Fortuna-Familie bedanken für ihr Vertrauen und die Unterstützung. Ich wünsche der Fortuna in Zukunft immer das Beste, freue mich jetzt aber schon auf die fußballfreie Zeit".