2024-06-14T06:55:53.576Z

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Thomas Roas (in blau, hier gegen Seligenporten) ist mit zehn Toren der gefährlichste Jahn-Stürmer, wegen einer Bänderverletzung wird er dem Tabellensechzehnten fünf Wochen lang im Abstiegskampf fehlen. Foto: Ralf Rödel
Thomas Roas (in blau, hier gegen Seligenporten) ist mit zehn Toren der gefährlichste Jahn-Stürmer, wegen einer Bänderverletzung wird er dem Tabellensechzehnten fünf Wochen lang im Abstiegskampf fehlen. Foto: Ralf Rödel

Forchheim in Seligenporten: Roas fällt gegen Ex-Club aus

Vorschau 28. Spieltag: Bester Angreifer der SpVgg Jahn im Kloster nicht dabei +++ Eltersdorf mit einer Rumpf-Truppe zum Tabellenletzten +++ Feucht muss nach Aubstadt

Am Samstag, 14 Uhr, tritt die SpVgg Jahn Forchheim beim SV Seligenporten an, um im Abstiegskampf der Bayernliga Punkte zu sammeln. Keine leichte Aufgabe: Jahn-Trainer Michael Hutzler hält den Tabellenzweiten für „das stärkste Team der Liga“, zudem fällt auch noch Forchheims bester Torschütze aus. Derweil will der SC Eltersdorf die 0:6-Niederlage in Hof schnellstmöglich abhaken. Doch weiterhin sind viele Spieler verletzt, angeschlagen oder gesperrt. Am Samstag (15 Uhr) beim VfL Frohnlach kommt es deshalb auch auf das Improvisationstalent des Trainers an. Recht entspannt kann der SC Feucht seine Auswärtsaufgabe gegen den TSV Aubstadt angehen.

SV Seligenporten - SpVgg Jahn Forchheim (Sa 14:00)

Zehn Tore hat Thomas Roas in dieser Saison für die SpVgg Jahn Forchheim geschossen, dazu eine Torvorlage gegeben. Damit ist er vor Senad Bajric (sechs Treffer) der gefährlichste Forchheimer Angreifer. Doch seit sechs Spielen ist der 27-jährige ohne Treffer und auch gegen seinen Ex-Verein, den SV Seligenporten wird keiner mehr hinzukommen — wenn überhaupt in dieser Saison. Seit Wochen läuft Roas seiner Form hinterher, der Grund ist der schmerzende Fuß: Ein Überbein und dann auch noch eine Bänderdehnung machten die 100 Prozent unmöglich. „Er hat sich für die Mannschaft gequält, aber jetzt geht es nicht mehr“, sagt Trainer Michael Hutzler. Nach momentanem Stand wird Roas in Kürze operiert und fällt dann fünf Wochen aus — schon im Auswärtsspiel gegen Seligenporten wird er fehlen.

„Wenn es nicht läuft, läuft es richtig nicht“, mildert Hutzler eine derbe Fußballerweisheit ab. Denn im Abstiegskampf könnte er eigentlich jeden Mann gebrauchen. Doch mit Roas fällt mit Adem Selmani (eingeklemmter Nerv) ein zweiter Angreifer aus. Und auch in der Defensive sind Lücken: Wie gegen Haibach werden Sandro Gumbrecht (Leistenprobleme) und Bastian Leikam (Bänderriss in der Schulter) fehlen.

Die Vorzeichen gegen den Tabellenzweiten sind damit alles andere als gut. Hutzler schätzt Seligenporten als „das stärkste Team der Liga“. Schon im Hinspiel konnte Forchheim nicht mithalten, verlor 1:4. Und der Jahn hat zuletzt vor acht Spieltagen, gegen Eltersdorf, gewonnen — und unter anderem gegen Konkurrenten im Abstiegskampf verloren. Die Heimniederlage gegen Haibach am vergangenen Wochenende (1:3) war da nur ein Baustein. „Die Stimmung ist getrübt“, sagt Hutzler. Nicht nur, weil der erste Gegentreffer aus seiner Sicht ein Abseitstor war. „Wir brauchen einfach ein Erfolgserlebnis.“ Und darauf sei die Mannschaft immer noch hungrig. „Sie trainiert, als ob es kein Morgen gäbe.“

Ob der Einsatz, der Wille, auf den Hutzler so viel Wert legt, und den er seinem Team nicht absprechen kann, gegen Seligenporten reicht? Mit welcher Startelf Forchheim aufläuft, lässt Hutzler noch offen. Er hofft, wie Burglengenfeld in der Oberpfalz Punkte mitzunehmen. Mit Kampf und Einsatz sollen die Forchheimer die individuell höhere Klasse des Gegners ausgleichen und aus einer defensiven Ausrichtung agieren. Das Umschaltspiel hat Hutzler extra trainieren lassen. „Es muss alles schneller, einfacher gehen“, meint er. Doch: „Mit der Blockade im Kopf ist das nicht so einfach, wir sind den Abstiegskampf einfach nicht gewöhnt.“

So richten sich die Augen schon auf die Relegation, zum rettenden Ufer fehlen dem Jahn momentan sieben Punkte und ein ganzer Haufen Tore. Eine wichtige Rolle wird dabei die Insolvenz der Eintracht Bamberg spielen. Mittlerweile wurde der Nürnberger Rechtsanwalt Volker Böhm (Kanzlei Schultze & Braun, Nürnberg) zum Insolvenzgutachter bestellt. Böhm hat Erfahrung, er begleitete die Eintracht schon 2010, zudem den SSV Ulm und die Nürnberger Ice Tigers. Seine Aufgabe als Gutachter ist es zunächst, die Unterlagen des Vereins, der Ende Juni Verbindlichkeiten von 440 000 Euro haben soll, zu prüfen und sich so einen Überlick zu verschaffen. Das Gericht eröffnet dann das Insolvenzverfahren oder lehnt es mangels Masse ab. „Bis zum 30. Juni muss eine Entscheidung gefallen sein.“

"Hausaufgaben machen"

Wahrscheinlich fällt sie aber schon früher — und wenn sie innerhalb der letzten vier Spieltage fällt, werden diese Spiele 0:2 für die Gegner der Eintracht gewertet. Davon würden dann direkte Konkurrenten des Jahn profitieren — Frohnlach, Würzburg und auch Erlenbach (derzeit über dem Strich). Dass den Forchheimer Gegnern dann quasi Punkte geschenkt würden, spielt für Hutzer derzeit aber kaum eine Rolle. Er kritisiert mehr, dass die Eintracht derzeit mit einer zweiten Mannschaft und halber Kraft auflaufe und so den Wettbewerb verzerre. „Eine insolvente Mannschaft müsste aus der Liga raus.“ Trotzdem gelte: „Wir müssen unsere Hausaufgaben machen.“ Und das heißt dranbleiben. Und spätestens in der Relegation siegen. Stefan Bergauer

Beim Gegner Seligenporten ist derweil wieder der Ligaalltag zurück. Pessimisten würden sagen, dem SVS steckt noch die Pokal-Niederlage von Mittwoch in den Knochen. OptImisten würden sagen, der SVS hat sich für das Wochenende warm gespielt. So oder so, Trainer Serdal Gündogan erwartet einen Gegner, „der versuchen wird, defensiv gut zu stehen und dann über Konter zum Erfolg zu kommen“. Die Klosterer setzen jetzt zum Endspurt an, Gündogan: „Es gibt keine Kompromisse mehr. Wir wollen den Gegner unter Druck setzen, denn wir brauchen die drei Punkte.“ Im Pokalspiel hat sich Stanislaw Herzel eine Fußverletzung zugezogen, er fällt aus.

Schiedsrichter: Björn Söllner (Aidhausen)


VfL Frohnlach - SC Eltersdorf (Sa 15:00)

Die Reise zum Tabellenletzten könnte eine angenehme Angelegenheit sein. Während die Oberfranken gegen den Abstieg kämpfen, kann Eltersdorf die Saison entspannt ausklingen lassen. „Vermeintlich sind wir besser aufgestellt“, sagt Teammanager Joachim Uhsemann. „Doch in unserer Situation ...“ Die Quecken waren im Pokal-Viertelfinale unglücklich an Regionalligist SSV Jahn Regensburg gescheitert, beim Spiel in Hof waren etliche Spieler krank, zu allem Überfluss kassierte Innenverteidiger Timo Bäuerle noch die Rote Karte.

„Wir wollen das 0:6 berichtigen“, sagt Uhsemann. Die Personalsituation jedoch ist unverändert angespannt. Patrick Hagen fehlt weiter aufgrund einer Muskelverletzung, Sebastian Lindner ist nach einer Erkältung noch geschwächt, Patrick Fuchs verletzt, Dominik Tajak verletzt, Bäuerle gesperrt. Der SCE tritt ohne nominelle Innenverteidigung an. „Der Trainer muss sich etwas überlegen“, sagt Uhsemann.

Zumindest Angreifer Tobias Herzner kann auflaufen, wenn auch noch nicht wieder ganz fit nach einer Grippe. „Wir fahren mit elf Bayernliga- und zwei Jugendspielern nach Frohnlach.“ Dass die U23 in der Kreisliga um den Klassenverbleib bangen muss, verstärkt die Not zusätzlich. Herschenken möchten die Quecken die Partie aber nicht. „Wir wollen immer als Sieger vom Platz gehen.“

Der VfL sei ein unangenehmer Gegner, als Tabellenletzter muss er zudem unbedingt punkten. Eltersdorf erwarten intensive Zweikämpfe. „In der Regel sind wir eine spielerische Mannschaft, dennoch sollten wir den Kampf annehmen“, sagt Uhsemann. „Man muss die Kirche aber auch im Dorf lassen.“ Das zumindest haben die Quecken vor. Drei Punkte allerdings würden sie schon gerne aus Frohnlach entführen. Katharina Tontsch

Schiedsrichter: Eduard Maier (Gleiritsch)


TSV Aubstadt - 1. SC Feucht (Sa 16:00)

Der 1. SC Feucht hat alle drei Heimspiele in diesem Jahr gewonnen, hat das jüngste Auswärtsmatch beim VfB Eichstätt (1:1) auch nicht verloren und ist mit 36 Punkten auf einem sehr guten Weg in Richtung Klassenerhalt. "Wir wollen beim direkten Tabellennachbarn den positiven Trend der letzten beiden Spiele fortsetzen und zu Aubstadt aufschließen. Aubstadt wird sicherlich nach der letzten Heimpleite gegen Sand versuchen, ein anderes Gesicht gegen uns zu zeigen", mutmaßt Feuchts Coach Klaus Mösle. Bei den Gästen sind Mario Swierkot (Aufbautraining), Felix Spielbühler (Knie-OP), Christoph Klier (Aufbautraining) und Philipp Mandelkow (Mittelfußprellung) nicht mit dabei. D. Meier/mwi



Aufrufe: 08.4.2016, 18:36 Uhr
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