2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Thies Meyer

Fol­gen den Wor­ten nun end­lich Ta­ten?

Kommentar zur Podiumsdiskussion rund um den Kempener Sport.

Wie sich die Wor­te vor ei­ner Kom­mu­nal­wahl in Kem­pen doch im­mer wie­der glei­chen, be­son­ders wenn es um den Sport geht. Das wur­de bei der Po­di­ums­dis­kus­si­on im Fo­rum sehr deut­lich.

Seit zwei Jahr­zehn­ten tritt der Sport so gut wie auf der Stel­le. In Städ­ten ver­gleich­ba­rer Grö­ße wur­de deut­lich mehr be­wegt. Seit Jah­ren zieht sich das The­ma Sport­stät­ten-Ent­wick­lungs­plan wie ein ro­ter Fa­den durch Po­li­tik und Ver­wal­tung. Jahr für Jahr taucht die­ses Wort in den Be­ra­tungs­vor­la­gen des Sport­aus­schus­ses auf. Ver­su­che, die­sen über­fäl­li­gen Plan auf den Weg zu brin­gen, ver­lie­fen im San­de. Auch nach Sport­stät­ten­be­ge­hun­gen der Aus­schuss­mit­glie­der oder Be­darfs­er­mitt­lun­gen durch den Stadt­sport­ver­band pas­sier­te nichts.

Über Jah­re wur­de es ver­säumt, den Sa­nie­rungs­stau bei den Sport­stät­ten zu stop­pen. Wäh­rend vie­le Städ­te die Kon­junk­tur-Pa­ke­te I und II des Bun­des da­für nutz­ten, schei­ter­te das in Kem­pen am ve­he­men­ten Wi­der­stand der Ver­wal­tung. Den Ein­druck, dass der Sport statt die schöns­te die läs­tigs­te Ne­ben­sa­che der Welt ist, wur­de man bei den Sit­zun­gen des Sport­schaus­schus­ses ein­fach nicht los. 2011 gab es nur ei­ne Sit­zung, 2012 so­gar kei­ne. Und das mit der Be­grün­dung „es ste­hen kei­ne Ta­ges­ord­nungs­punk­te zur Be­ra­tung“. Wie bit­te? Ex-Sport­de­zer­nent Mi­cha­el Klee star­te­te den Ver­such, end­lich Be­we­gung in den Sport zu brin­gen. Als er 2013 im Aus­schuss sag­te, „2014 ist der Sport un­ser The­ma“, zuck­ten vie­le Po­li­ti­ker ganz schön zu­sam­men. Aus dem The­ma wur­de mal wie­der nichts. Klee kämpf­te im Rat­haus ge­gen Wind­müh­len.

Wird nach der Wahl im Sport mit ei­nem neu­en Bür­ger­meis­ter und ei­nem neu­en De­zer­nen­ten nun al­les bes­ser? Gro­ße Wahl­ver­spre­chen gab es am Frei­tag nicht. Kein Wun­der, denn wo­her sol­len die enor­men fi­nan­zi­el­len Mit­tel, die er­for­der­lich sind, auch kom­men. För­der­pro­gram­me von Bund und Land sind nur ein Trop­fen auf den hei­ßen Stein. Ent­spre­chend be­gnüg­ten sich die Bür­ger­meis­ter-Kan­di­da­ten und Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den mit Prio­ri­täts­lis­ten und Mach­bar­keits­stu­di­en. Der Wil­le, was zu be­we­gen, ist da. Schließ­lich herrscht Wahl­kampf. Aber fol­gen den Wor­ten nun auch end­lich Ta­ten?

Aufrufe: 01.9.2020, 08:00 Uhr
RP / H.-G. SchoofsAutor