2024-05-24T11:28:31.627Z

Interview

Florian Glöbl vom VfR Laberweinting

Offensivtalent stellt sich dem FuPa Interview

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Fupa: Servus Flo, wie geht´s dir momentan?

Florian Glöbl: Servus Bernd, danke der Nachfrage, hab zwar momentan viel zu tun mit Job und Weiterbildung etc., aber mir geht´s gut!
Fupa: Bist du denn mit dem bisherigen Saisonverlauf deines VfR Laberweinting zufrieden?
Florian Glöbl: Natürlich bin ich mit dem derzeitigen Tabellenrang alles andere als zufrieden, da mache ich kein Geheimnis daraus.
Jetzt könnte man natürlich fragen, woran das liegt… Das hat sicher mehrere Gründe:
Auf alle Fälle hat diese Platzierung meiner Meinung nach nichts mit unserem seit Saisonanfang 2010 tätigen Übungsleiter Werner Holzer zu tun. Er leitet sehr gute Trainingseinheiten, ist menschlich total in Ordnung und versucht auch, den Kader mit jungen Spielern zu erweitern.
Es liegt ganz einfach an der Mannschaft und der Einstellung jedes Einzelnen selbst.
Wir haben große Probleme in der Defensive, wobei man betonen muss, dass wir dort personell nicht viele Umstellungs- bzw. Ausweichmöglichkeiten haben. Dabei spricht das Torverhältnis 39 zu 39 für sich.
Dort wurde in der Winterpause versucht, eine oder mehrere Lösungen zu finden.
Weiterhin lies gerade in der Vorrunde die Einstellung und Disziplin mancher junger, talentierter Spieler zu wünschen übrig.
Genau diese hätten nämlich großes Potenzial, welches der ganzen Mannschaft zu Gute kommen könnte, was aber leider bisher nicht oft ausgeschöpft wurde.
Mittlerweile haben mit diesen Spielern aber Gespräche stattgefunden, jetzt ist hoffentlich jedem von Ihnen klar, um was es beim Fußball und in einem Team geht. Wollen wir abwarten, wie Sie das Ganze aufgenommen haben und nun umsetzen.
Fupa: Kameradschaft und Geselligkeit wird ja in Laberweinting schon seit Langem groß geschrieben, wie schaut´s mit der sportlichen Perspektive aus?
Florian Glöbl: Ja, das mit der Kameradschaft und Geselligkeit stimmt. Das ist natürlich nach wie vor noch genauso. Spaß sollte nicht zu kurz kommen neben dem sportlichen Engagement. Trotzdem sollte bei Letzterem jedoch schnellstens wieder eine Steigerung stattfinden. Der VfR gehört schon allein wegen seiner Top-Voraussetzungen der Sportanlage mindestens eine, wenn nicht zwei Klassen höher.
Allerdings hat halt in den letzten Jahren einfach ein großer Umbruch auf junge Spieler stattgefunden und diese müssen nun die Leistungsträger, die ihre Karriere beendet haben, ersetzen. Das hinterlässt natürlich auch Lücken in einer Mannschaft.
Man muss kontinuierlich dranbleiben, dass die gute Jugendarbeit innerhalb des Vereins so fortgesetzt wird und dann wird diese bestimmt bald auch Früchte tragen.
Wir haben einige Talente in Laberweinting und die müssen eben in den kommenden Monaten und Jahren in die Mannschaft integriert werden.
Fupa: Nun zurück zu dir, wie glaubst du geht das Torjäger-Duell zwischen dir und Drazen Margic vom FC Hohenthann aus?
Florian Glöbl: Gute Frage. Grundsätzlich muss ich dazu sagen, dass ich meine Torgelegenheiten noch konsequenter nutzen muss, ich hatte gerade in der Hinrunde viele Großchancen, die ich leider ausgelassen habe. Da muss ich, wenn ich dranbleiben will, die Kraft und Konzentration meinerseits noch steigern, daran arbeite ich.
Drazen ist von seinen Anlagen her natürlich ein Top-Stürmer. Mit seiner Technik, Abschlussstärke und Erfahrung hat er ja gegenüber oft viel jüngeren Verteidigern immer noch weit die Nase vorn.
Wenn er so weitertrifft, wird das ein hartes Stück Arbeit für mich, ihn noch einzuholen. Aber es gibt neben Ihm sicher auch noch andere Kandidaten, die sich die Torjägerkanone holen können…
Ich wünsche uns beiden auf jeden Fall noch viel Glück für die restlichen Spiele und vor allem, verletzungsfrei zu bleiben.
Schau´ma mal, wie das noch ausgeht.
Fupa: Wie man hört, hat das Telefon bei dir in der Winterpause nicht stillgestanden. Wie viele Interessenten für Dich als Spieler waren es, ohne Namen zu nennen?
Florian Glöbl: Ja, ich habe im Winter einige Gespräche geführt. Es gab Anfragen sowohl aus dem Labertal als auch dem Straubinger und Dingolfinger Raum, die mich teilweise schon interessieren und die mir auch gleichermaßen meine Leistung bestätigen.
Ob ich ein Angebot annehme, darüber werde ich mir erst zum Ende der Rückrunde Gedanken machen. Vorerst bleibe ich beim VfR.
Fupa: Waren auch höherklassige Angebote dabei und wenn ja, was traust du dir selbst zu?
Florian Glöbl: Es waren Angebote von der Kreisklasse bis zur Bezirksliga. Bezirksliga traue ich mir in fittem Zustand auch sicherlich zu.
Mal abwarten, was sich da noch so alles ergibt in den nächsten Wochen / Monaten.
Ich scheue mich nicht zuzugeben, für neue Anfragen und Herausforderungen stets ein offenes Ohr zu haben.

Fupa: Du bist als junger, hochtalentierter Spieler im Winter 2008 nach Schierling gegangen. Wie war deine Zeit dort?
Florian Glöbl: Die Zeit in Schierling war im Grunde eine sehr schöne und lehrreiche, aber physisch auch schwierige Zeit für mich. Wahrscheinlich die Schwierigste, dich ich sportlich bisher erleben musste.
Dort aufgenommen wurde ich aber sehr gut. Die meisten Spieler und den Trainer, damals Stefan Dykiert wie aktuell auch wieder, kannte ich ja schon.
Auch im Verein und der Abteilung Fußball hatte ich das Gefühl, dass die Strukturen stimmen.
Das bestätigen ja auch die langjährig guten Leistungen im Seniorenbereich und die gute Jugendarbeit, die dort verrichtet wird.
Ich selbst habe mich in Schierling wohlgefühlt, es wurde zu jeder Zeit offen und ehrlich mit mir umgegangen und ich bin nach wie vor mit den meisten Ex-Mitspielern in Kontakt und befreundet.
Mein großer Fehler damals allerdings war, dass ich gewechselt habe, als ich gesundheitlich stark angeschlagen war. Ich habe mich noch in Laberweinting ziemlich verletzt. Mir wurde daraufhin ein angerissenes Kreuzband diagnostiziert, mit dem man laut Aussage des Docs ohne Bedenken spielen könne, wenn man zusätzlich genügend Muskelmasse aufbauen würde.
Genau da lag das Problem. In Wirklichkeit war das Kreuzband durchgerissen und auch das Innenband und der Außenmeniskus waren beschädigt. Somit konnte ich immer nur mit „angezogener“ Handbremse trainieren, da das Knie nicht stabil und belastbar war.
Deshalb blieb ich zu dieser Zeit auch hinter meiner Leistung zurück.
Und daher war es auch nicht möglich, den beiden gesetzten Top-Stürmern Brandl und Treitinger, die in der Aufstiegssaison zur Landesliga trafen wie sie wollten, den Platz streitig zu machen oder annähernd in deren Form zu kommen.
Nachdem kniemäßig logsicherweise keine Besserung eintrat, sondern im Gegenteil eher eine Verschlechterung und mir bei kurzen schnellen Bewegungen komplett die Stabilität fehlte, habe ich von Dr. Harrer in Neutraubling eine Kreuzband-Plastik durchführen lassen, bei der auch der Riss am Außenmeniskus geglättet wurde.
Der Heilungsprozess und das Aufbautraining nach der OP war langwierig und nicht einfach, aber schließlich bin ich wieder an dem Punkt, wo ich 100 % Halt verspüre und mein Knie wieder stabil ist.
Ich bin mit dem Ergebnis mehr als zufrieden und merke von der Verletzung überhaupt nichts mehr.
Fupa: Wie sieht deine sportliche Zukunft aus, Flo?
Florian Glöbl: Also, momentan gebe ich natürlich alles für meinen Heimatverein. Mir geht´s körperlich gut, wir haben viel trainiert über die Winterpause und ich fühle mich konditionell fit.
Was dann, wie schon vorher gesagt, im Sommer eintreffen wird, kann ich noch nicht sagen.
Ich weiß was ich kann, aber auch wo ich mich noch steigern muss.
Sicher kann ich nur sagen, dass ich mir das eine oder andere Mal bestimmt noch eine Herausforderung suchen bzw. eine annehmen werde. Mein Ziel ist, noch so viel wie möglich dazu zu lernen, denn das bringt ja nur Vorteile mit sich.
Wo das sein wird, entscheidet sich aber erst noch.
Fupa: Das hört sich so an, als würdest du dich auch in die Richtung Traineramt und Ähnlichem bewegen wollen?
Florian Glöbl:
Nun, an eine Tätigkeit als Trainer / Spielertrainer denke ich irgendwann sicherlich. Vielleicht noch nicht dieses und nächstes Jahr, weil ich ja momentan die Meisterschule absolviere, aber für alles, was danach kommt, bin ich offen. Im Augenblick ist das berufliche Weiterkommen für mich eben auch sehr wichtig.
Vorstellen kann ich mir ein Traineramt wie gesagt danach gut. Es macht mir wie auch im Job Spaß, neue Leute kennenzulernen, mit Ihnen zu arbeiten und sich zusammen neue Ziele zu stecken sowie diese zu verfolgen.
Normalerweise merkt man ja schnell, wie man auf den Einzelnen eingehen muss und wie man den Einen oder Anderen noch mehr motivieren kann, sodass sich sein Leistungsvermögen steigert.
Schlussendlich müssen sich alle akzeptieren und gegenseitig Respekt aufbringen, um zusammen im Team zum Erfolg zu kommen.
Fupa: Dann lässt sich zum Schluss nur noch sagen, viel Glück weiterhin bei deinen Vorhaben, egal für was du dich entscheidest und danke für dieses ehrliche Interview.
Florian Glöbl: Danke, das wünsch ich dir ebenso!

Aufrufe: 024.3.2011, 18:15 Uhr
Bernd KuczeraAutor