Finale um den Verbandspokal: Klassentreffen der Underdogs

Der Weg ins südbadische Cupfinale, das live per Schaltkonferenz vom ARD-Fernsehen gemeinsam mit 18 anderen Verbandspokalendspielen in drei Sendeblöcken übertragen wird, schanzt Rielasingen-Arlen die Rolle des Favoriten zu. Die Hegauer eliminerten gleich drei der Top Fünf unter den südbadischen Amateurvereinen: im Achtelfinale den neuen südbadischen Meister FC 08 Villingen, im Viertelfinale den Verbandsliga-Vize Freiburger FC und in der Vorschlussrunde den Oberliga-Fünften Bahlinger SC.

„Von der Favoritenrolle können wir uns aber nichts kaufen“, warnt der Rielasinger Trainer Jürgen Rittenauer, der als Keeper beim Halleschen FC, SC Freiburg II und VfR Aalen Regionalliga- und Drittligaluft schnupperte. Sein Kapitän Tobias Bertsch pfeift auf den Klassenunterschied und erwartet „zwei Mannschaften, die ebenbürtig sind“. Übrigens auch Thomas Schmidt, Präsident des Südbadischen Fußballverbands: „Das wird eine offene Partie, in der sich keiner zu sicher sein sollte.“

Die Hausener werden sich ganz bestimmt nicht in Sicherheit wiegen. Der Siebtligist, der vor vier Jahren sogar fast mal in die Oberliga aufgestiegen wäre, übernimmt am Finaltag der Amateure neben dem Landesligisten Sportfreunde Dorfmerkingen im schwäbischen Cupfinale den Part des klassentiefsten Endspielteilnehmers. Doch VfR-Trainer Daniel Kreisl sieht seine Mannschaft aus dem Ortsteil von Bad Krozingen im Klassentreffen der Underdogs dennoch nicht ohne Chance.

Mindestens elf Fanbusse rücken am Donnerstag aus dem Hegau und dem Breisgau nach Villingen an, bereits 800 Tickets sind abgesetzt. Der Sprung in die erste Hauptrunde des DFB-Pokals garantiert dem südbadischen Pokalsieger über die Fernsehrechte mindestens 115000 Euro, der Verlierer muss sich mit 8000 Euro begnügen. Der VfR Hausen im DFB-Pokal? „Träumen tut jeder“, sagt Kreisl, „wer was anderes behauptet, der lügt."