2024-06-14T06:55:53.576Z

Vereinsnachrichten
Spielen auf der Playstaion: In Germendorf waren acht Teams dabei. Leegebruch I setzte sich vor Zehdenick und Leegebruch IV durch. <em> ©privat</em>
Spielen auf der Playstaion: In Germendorf waren acht Teams dabei. Leegebruch I setzte sich vor Zehdenick und Leegebruch IV durch. <em> ©privat</em>

Fifa 19: FSV Germendorf richtet erstmals E-Sport-Turnier aus

Die Mission des FSV Germendorf: Das Vereinsleben interessant halten.

"Das wird heute immer schwieriger", sagt der Vereinsvorsitzende Heino Sandig. "Deshalb hatten wir vor einer Weile die Idee, E-Sports anzubieten. Das Daddeln von heute ist das Skat von damals." Den Auftakt dazu gab es am vergangenen Sonnabend in den Vereinsräumen des FSV bei einem Fifa-Turnier.

Zu Gast waren Fußballer mehrerer Vereine aus der Region. "Das war ein erster Versuch", so Sandig, der mit den Germendorfern "noch Ideen für größere Sachen" hat. "Wir wollen einfach den Trend mitgehen. Vielleicht bekommen wir es perspektivisch sogar hin, eine Art Ligabetrieb zu integrieren, an welchem dann noch mehr Spieler teilnehmen.

Er selbst könne mit dem Controller nicht so umgehen, weshalb er selbst nicht vor der Leinwand saß und virtuell Fußball spielte, sagt Sandig. "Die Jungs aber waren richtig heiß darauf."

Und das war zu sehen. Das Team von Blau-Weiß Leegebruch I, in der Besetzung Tim Matzat und Tim Neffe, marschierte durch das Turnier – mit dem FC Liverpool. Im Endspiel konnte nach einem 2:1-Erfolg gegen Borussia Dortmund der erste Fifa-Pokal-Gewinn gefeiert werden. "Ob das am Ende verdient war, ist schwierig zu sagen. Es war im Finale wirklich eng. Das Team von Philip hat es uns wirklich nicht einfach gemacht und mit Dortmund selbst auch nicht mit der besten Fifa-Mannschaft gespielt", sagt Matzat.

Mit Philip ist ein gewisser Fußballer namens Pfefferkorn gemeint, der im realen Leben die Schuhe für den SV Zehdenick 1920 schnürt. In Germendorf tauchte er aber in die virtuelle Sport-Welt ein, gemeinsam mit Nicolai Schulze vom Häsener SV. Dieses Duo trat in der Vergangenheit bereits bei Wettkämpfen in der Hauptstadt an und ist daher eingespielt. "Selbstverständlich waren wir deshalb auch nach der Niederlage im Endspiel enttäuscht", sagt Pfefferkorn.

Etwas zu knabbern hatte die SG Zehdenick/Häsen zwar an der Pleite, doch großartig hadern wollten sie damit nicht. "Was hilft das im Nachhinein? Die Teams, mit denen wir gespielt haben, waren ausgelost worden und viel Spaß hat es natürlich trotzdem gemacht."

Schulze und Pfefferkorn hatten sich vor dem Turnier extra noch einmal zusammengesetzt, um einige Eventualitäten durchzuspielen. Dabei ging es vor allem darum, mit den schwächeren Mannschaften zurechtzukommen. "Dortmund hatten wir dabei aber überhaupt nicht auf dem Schirm", sagt Pfefferkorn mit einem Lachen. "Das war eher Inter Mailand." Er habe mit seinem Flügelmann im Finale einfach nicht das gewohnte Spiel aufziehen können. "Wir sind eher das Ballbesitz-Team mit viel Tiki-Taka und vorne eigentlich relativ kalt. Das war gerade mit Dortmund der Schlüssel bis zum Finale, da wir wenige Chancen hatten. Im entscheidenden Moment hat es dann aber nicht so gut geklappt. Das war dann wie im echten Fußballerleben. Wenn du vorne die Bälle nicht reinmachst, wirst du bestraft."

Dass es überhaupt ein solch durchorganisiertes E-Sport-Angebot gibt, wissen die Spieler zu schätzen. Selbst Startschwierigkeiten, als nach Absagen einiger Teams reagiert werden musste, seien schnell behoben worden, sagt der Leegebrucher Tim Matzat. Er selbst spielt ziemlich regelmäßig Fifa und nahm, wie Pfefferkorn auch, schon an Turnieren in Berlin teil. Ist Matzat mit seinem Team-Kollegen Tim Neffe bei einer möglichen weiteren Auflage in Germendorf wieder dabei? "Natürlich. Das war einfach ein langer und schöner Abend. Am Ende waren wir acht Teams, die um den Sieg gekämpft haben. Ich hoffe deshalb, dass es weitere solcher Turniere geben wird. Wir möchten unseren Pokal ja schließlich auch verteidigen." Für den Zehdenicker Fußballer Philip Pfefferkorn "könnte alles von mir aus sogar noch ein bisschen größer werden".

Aufrufe: 013.6.2019, 07:45 Uhr
MOZ.de / Steffen KretschmerAutor