Bei nasskaltem Herbstwetter war beiden Teams von Beginn an anzumerken, welchen Stellenwert das Gemeindederby genießt. Denn die 22 Akteure gingen in der Zweikampfführung ordentlich zur Sache und es wurde um jeden Zentimeter hart gefightet. Gleichwohl fehlte es dem Derby dafür leider zunächst an anderer Stelle. Immerhin blieben gezielte Abschlusshandlungen Mangelware, sodass die 190 Zuschauer über eine halbe Stunde warten mussten, ehe Felix Badack mit seinem knapp am langen Pfosten vorbeistreichenden Versuch die erste Großchance des Spiels auf dem Fuß hatte (36.).
Dass es am Ende dennoch nicht mit einem torlosen Remis in die Kabinen ging, lag in der Folge einmal mehr an Krieschows "Mr. Zuverlässig" Marcus Dörry. So wurde der aktuelle Toptorschütze des Ligafeldes kurz vor dem Pausenpfiff doch einmal frei auf die Reise geschickt, wobei er vor dem Fichte-Gehäuse eiskalt blieb und das Leder locker am herausstürmenden Felix Wolf zum 1:0 vorbeischob (43.).
Nach dem Wechsel erhöhten die Gäste das Tempo und wollten mit Nachdruck den Ausgleichstreffer erzielen. Jedoch fehlte es den Abschlusshandlungen dabei viel zu oft an der letzten Präzision, sodass die knappe Führung des VfB auch nach einer Fichte-Druckphase mit gleich drei hochkarätigen Torchancen Bestand haben sollte.
Auf der Gegenseite zeigten die Krieschower ihrerseits dagegen, wie echte Effizienz aussieht. So war es diesmal Youngster Tobias Wittke, der mitten in der Drangperiode der Gäste frei vor dem Fichte Kasten auftauchte, wobei der 20-Jährige bemerkenswert cool blieb und mit seinem Schuss auf 2:0 stellte (63.).
Nur zwei Minuten später wäre es fast sogar noch besser für den Tabellenführer gekommen. Denn nach einem Foul an Marcus Dörry bot sich für Tom Mißbach die große Chance, vom Punkt aus für die endgültige Entscheidung zu sorgen. Allerdings scheiterte der Mittelfeldantreiber mit seinem Schuss an Fichte-Keeper Felix Wolf, sodass es vorerst beim Zwei-Tore-Vorsprung für den VfB blieb.
Der Elfmeter-Fauxpas hätte sich gemäß der Fußballweisheit "machst du sie vorne nicht, bekommst du sie hinten rein" beinahe sogar noch gerächt. Immerhin war anstelle der Vorentscheidung noch einmal ordentlich zittern angesagt, als Sebastian Knüpfer in Minute 72 per Kopf zum verdienten 2:1-Anschlusstreffer einköpfte. Jedoch war den Mannen von Trainer Michael Braun in der Folge kein weiterer Treffer mehr vergönnt, sodass die Krieschower schlussendlich doch über den neunten Dreier im zwölften Saisonspiel jubeln durften.