2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Wer gut spielt, darf auch richtig feiern. Ungeschlagen wurden die Fußballerinnen des SC Eppishausen Meister in der Kreisklasse Allgäu. Besonders stolz auf die Spielerinnen sind Trainer Dieter Jaut und Co-Trainer Christoph Köbler (links). Auch die Kollegen aus der Herrenmannschaft wurden Tabellenerster.  F.: Erich Wörishofer
Wer gut spielt, darf auch richtig feiern. Ungeschlagen wurden die Fußballerinnen des SC Eppishausen Meister in der Kreisklasse Allgäu. Besonders stolz auf die Spielerinnen sind Trainer Dieter Jaut und Co-Trainer Christoph Köbler (links). Auch die Kollegen aus der Herrenmannschaft wurden Tabellenerster. F.: Erich Wörishofer

Feiern wie die Bayern

Beim SC Eppishausen feiern die erste Herrenmannschaft und das neugegründete Frauenteam jeweils Meisterschaft und Aufstieg

Den langen Atem, den die Frauen und Männer des SC Eppishausen bereits die gesamte Saison an den Tag legten, den bewiesen sie in den jüngsten Wochen auch eindrucksvoll beim Feiern. Dafür gab es ausreichend Gründe. Analog zum FC Bayern München wurden beide Teams souverän Meister in ihren Klassen. Die erste Herrenmannschaft unter der Leitung von Spielertrainer Markus Nägele darf als A-Klasse-Meister in der neuen Saison in der Kreisklasse antreten.

Dieser Liga sind die Frauen nun entwachsen. Für sie ist in der neuen Saison die Kreisliga die neue Heimat. Nach diversen Meisterfeiern, schließlich wurden beide Teams frühzeitig Tabellenerster, wurde nun am Samstag gemeinsam auf den Erfolg angestoßen. Mit Blaskapelle ging es bereits am Nachmittag zu Bürgermeister Josef Kerler, der Frauen und Männer ausgiebig würdigte – Eintrag in das Buch der Gemeinde inklusive. Später wurde gemeinsam die Saison beendet unter dem Lob von Abteilungsleiter Alfred Schomanek. Zwischendurch aber trennte sich das Partyvolk in seiner Funktion. Bei den Frauen stand das letzte Saisonspiel auf dem Programm, das mit einem 7:0 über den Tabellenvorletzten zum Schaulaufen geriet. Die Männer nahmen die Zuschauerrolle ein und sinnierten noch einmal über eine famose Saison in der sie bis auf einen kleinen Durchhänger durch die Liga pflügten. Lange machte es der FSV Dirlewang spannend, am Ende hatte der SC Eppishausen mit tragenden Säulen wie Dominic Böck, Florian Frey, Domenico Rizzi oder Fabian Schuster deutlich mehr Luft. 13 Zähler Vorsprung auf den Verfolger sowie ein Torverhältnis von 75:29 sprechen eine deutliche Sprache und dokumentieren, dass der SCE nach zehn Jahren Abstinenz in der Kreisklasse ebenfalls eine gute Rolle einnehmen könnte.

Dieses Ziel hat sich auch die Frauenmannschaft gesetzt. Ähnlich souverän wie ihre Pendants führten sie die Liga vom Saisonstart an und beherrschten sie zumeist klar. Nur die SG Weißbach und der FC Thingau boten lange Zeit Paroli, nach den Niederlagen in den direkten Vergleichen zog der SCE aber davon. „Unser Ziel war schon der Aufstieg, dass wir dann aber ungeschlagen geblieben sind, das ist schon der Wahnsinn“, sagt Mannschaftssprecherin Sandra Fendt. 17 Siege, ein Remis, keine Niederlage lautet die eindrucksvolle Bilanz. Nadine Portner mit 25 und Simone Schuster mit 22 Toren waren die Toptorschützen, zudem stellte man mit zehn Gegentreffern die sicherste Abwehr der Liga.

Dass es so gut funktioniert, hätte die Mannschaft wohl nicht erwartet, schließlich musste sie sich nach der Gründung erst finden. Nachdem sich die Frauen beim SV Obergessertshausen nicht mehr geschätzt fühlten, fragten sie vor einem Jahr beim SC Eppishausen an, ob sie unter seinem Dach spielen durften. Dort waren sie herzlich willkommen. „Der SCE hat uns super aufgenommen, vor allem Abteilungsleiter Alfred Schomanek hat sehr viel gemacht“, sagt Sandra Fendt. Ihre Schwester Monika ist nun Leiterin der Frauen, Trainer Dieter Jaut und Co-Trainer Christoph Köbler sowie Torwarttrainer Oswald Geppert komplettieren das Team.

„Unser Trainer hat das sehr gut gemacht, schließlich war es nicht einfach zwei Teams zusammenzubringen.“ Das Grundgerüst der neuen Mannschaft bildete nämlich die Bezirksligatruppe aus Obergessertshausen, Verstärkung gab es von unterklassigen Mannschaften aus Mittelneufnach und Loppenhausen. Das Trainerteam musste somit zwei Leistungsgruppen aneinander annähern. Das hat – wie an der Tabelle abzulesen – gut funktioniert. Und soll nun so weiter gehen. Die Ziele in der Kreisliga sind auch hoch. „Wir wollen schon vorne mitspielen“, verrät Sandra Fendt, die selbst zehn Tore erzielte. Fast so ambitioniert und selbstbewusst wie der große FC Bayern. Aber nach einer Saison ohne Niederlage kann man das schließlich auch sein.

Aufrufe: 03.6.2015, 09:14 Uhr
Mindelheimer Zeitung / Erich WörishoferAutor