2024-06-19T10:33:50.932Z

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Eines von unzähligen Kopfballduellen: Dieses entschied der Wittenberger Sebastian Metschulat (in Rot) gegen die Lindower Jens Schmidt (links) und Benjamin Ewert, die sich gegenseitig behinderten. Foto: Matthias Haack
Eines von unzähligen Kopfballduellen: Dieses entschied der Wittenberger Sebastian Metschulat (in Rot) gegen die Lindower Jens Schmidt (links) und Benjamin Ewert, die sich gegenseitig behinderten. Foto: Matthias Haack

Fehlendes Zuschauerinteresse wirft Fragen auf

Fußballkreis Prignitz/Ruppin kündigt eine Analyse an

„Organisation okay, Niveau okay, Zuschauer zu wenig“, lautet das Fazit von Klaus-Peter Kohn. Er ist Vorsitzender des Fußballkreises Prignitz/Ruppin und ehrte am Sonnabend die Pokalsieger der Alt-Herren und Herren in Wittstock.

Kohn war hin und her gerissen bezüglich des ersten gemeinsamen Pokal-Wochenendes des Fußballkreises nach der Fusion im Sommer 2014. „Vielleicht war es der Termin, eventuell zu wenig Werbung oder es wurde einfach nicht angenommen.“ Mit der Hoffnung auf bis 500 Zuschauern angetreten, war das Ergebnis von 250 zahlenden Fans beim Endspiel zwischen Wittenberge, immerhin Landesklasse-Vierter, und Lindow (Aufsteiger zur Kreisoberliga) ein Schlag ins Kontor.

Doch es soll perspektivisch nicht an dem Pfingsttermin gerüttelt werden. Auf Vorstandssitzungen wurde sich ausgiebig mit dem Thema beschäftigt und beschlossen, dass das Finale immer am Pfingstsonnabend sein soll. „Es geht doch darum, einen Termin zu etablieren und nicht immer hin und her zu springen.“ Auch das Modell der jährlichen Neuvergabe sieht Kohn eher als Vorteil. Vereine mit einem Jubiläum können die Endspiele in ihre Feierlichkeiten einbinden. „Wir haben es in der Prignitz beispielsweise schon einmal bei 100 Jahre Garz/Hoppenrade gemacht.“ Der Vorsitzende kündigt aber an, dass alles auf den Prüfstand kommt und analysiert wird bei den kommenden Sitzungen.

Fernab der relativ leeren Ränge gab es doch viel Erfreuliches aus Sicht des Fußballkreises. „Alle Absprachen wurden eingehalten“, weshalb die Funktionäre entspannt den Spielen folgen konnten und auch im eigens organisierten Vip-Bereich das eine oder andere lockere Gespräch führen. Als „kleinen negativen Höhepunkt“ benennt Klaus-Peter Kohn die handfeste Auseinandersetzung zwischen den Fans von Einheit Perleberg und Veritas Wittenberge. „Und dies, als die Veranstaltung doch eigentlich vorbei war.“ Kohn stellte sich inmitten der wenigen gewaltbereiten Fans und schlichtete mit den Ordnern nach Kräften und mit Erfolg.

Gerade in Bezug auf die Auseinandersetzung der rivalisierenden Fangruppen hielt Mario Repnak, Staffelleiter Pokal, die Idee mit den zwei einheimischen Ordnern die jeder teilnehmende Verein mitzubringen hatte, als richtige Vorsichtsmaßnahme. „In der Prignitz wurden damit gute Erfahrungen gemacht, weshalb wir es auch schon in der Halle bei den Meisterschaften erstmalig übernommen hatten und es beibehalten haben. Sie kennen ihre Problemfans.“ Den Blick auf das ganze Event gerichtet, wollte Mario Repnak speziell die sportliche Qualität hervorheben. Besonders die Partie Wittenberge gegen Lindow elektrisierte ihn. Als „spannendes Highlight“ betitelte er dieses Endspiel. „Wo sieht man schon zwei tolle Fußballspiele für drei Euro, in guter Atmosphäre und bei gutem Wetter?“, setzte Klaus-Peter Kohn noch einen drauf.
Aufrufe: 027.5.2015, 07:58 Uhr
MOZ.de / Stephan EllfeldtAutor