2024-05-24T11:28:31.627Z

Ligabericht
Benjamin Werner (mi.) und Oliver Gorgiev fighten um den Sieg beim Schlusslicht. F: Meier
Benjamin Werner (mi.) und Oliver Gorgiev fighten um den Sieg beim Schlusslicht. F: Meier

FCA-Überzahl-Zittersieg beim Schlusslicht

Nachholspiel - 17. Runde: Backens-Tor sichert Ambergs wichtigen Auswärtsdreier

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Der FC Amberg hat in der Bayernliga seine Aufstiegschance gewahrt. Die Oberpfälzer gewannen am Dienstagabend das Nachholspiel beim TSV Kleinrinderfeld verdient mit 1:0. Amberg ist damit sogar noch - rein statistisch - Halbzeitmeister der Bayernliga Nord geworden. Der TSV Kleinrinderfeld kann als Schlusslicht bei noch vier ausstehenden Spielen maximal noch den Relegationsplatz erreichen, der direkte Klassenerhalt ist nun nicht mehr möglich. Zudem kassierten die Unterfranken zwei Platzverweise. Den Treffer erzielte Joker Arpad Backens, der aus 15 Metern überlegt einschoss (79.).


TSV Kleinrinderfeld - FC Amberg 0:1 (0:0)
Schiedsrichter: Marcel Geuß (Haßfurt-Sylbach) - Zuschauer: 100
Tore: 0:1 Arpad Backens (79.)
Gelb-Rot: Alexander Pfeffer (53./TSV Kleinrinderfeld/Foulspiel und Handspiel)
Rot: Dennie Michel (88./TSV Kleinrinderfeld/grobes Foulspiel)



Es war ein ungleicher Kampf. Die Gastgeber, die stark ersatzgeschwächt antreten mussten, hatten unter anderem Bastian Götzfried und Dominik Peter nicht dabei. Die Gäste aus Amberg nahmen von Beginn an das Heft in die Hand. Vorab war klar: Amberg benötigte einen Sieg um jeden Preis, um sich weiter die Chance auf den Regionalliga-Aufstieg über die Relegation offen zu halten. So diktierten die Gäste auch das Geschehen. Die erste Möglichkeit hatten allerdings die Gastgeber per Weitschuss. Peter Endres, der unermüdlich rackernde Torjäger der Hausherren, der aber nach Trainings-Rückstand nicht fit war, bediente Simon Sommer, der aus gut 20 Metern knapp vorbeischoss (5.). Auf der anderen Seite hatte Antreiber Oliver Gorgiev die Riesen-Möglichkeit zur Führung, aber er zielte freistehend per Direktabnahme aus sechs Metern über den Kasten (14.). Chancen der Amberger in Führung zu gehen war schon bis zur Pause genügend vorhanden. So traf Friedrich Lieder per Freistoß aus 18 Metern nur den Pfosten. Der Ball sprang zu Torwart Timo Katzenberger und von dessen Oberarm ins Spielfeld (23.). Benjamin Werner setzte den Ball von der Seite auf die Latte und nicht ins Tor (36.).

Die Gäste blieben nur fünf Minuten in der Kabine und schworen sich vor dem Beginn der zweiten Halbzeit in einem Kreis ein: "Wir geben jetzt noch einmal alles, um in den verbleibenden 45 Minuten dieses eine Tor zu schießen, das wir brauchen", sagte Coach Bernd Scheibel, der sich als Einpeitscher präsentierte. Die zweite Hälfte begann, wie die erste geendet hatte. Amberg spielt vorwärts, Kleinrinderfeld kämpfte aufopferungsvoll, zerstörte viele Aktionen. Allerdings scheiterten die Gäste auch oft am eigenen Unvermögen auf nassem Boden bei leichtem Regen. Zunächst dezimierten sich die Gastgeber selbst, Alexander Pfeffer musste mit Gelb-Rot runter (53.). Den dritten Metalltreffer verzeichnete Amberg nach einem Freistoß. Das Leder sprang von der Unterkante der Latte deutlich ins Feld, der Nachschuss landete zwar hinter der Linie, aber der Treffer wurde wegen Abseits nicht anerkannt (56.). Tormöglichkeiten gab es im Dutzend, eine sehr gute noch durch den eingewechselten Tobias Laumer, der frei über den Kasten zielte (78.).

Es schien, als sollte es beim torlosen Remis bleiben. Aber Ambergs Coach Scheibel wechselte mit Arpad Backens den Sieg ein (70.). Bei einem schnellen Angriff drang Backen fast aus zentraler Position in den Strafraum ein und versenkte den Ball überlegt flach in die Ecke, unhaltbar für "Katze" Katzenberger (79.). Kurz vor dem Ende gab es noch eine rote Karte gegen Dennie Michel wegen "groben Foulspiels", eine harte Entscheidung (88.). "Ein Lob an die Mannschaft, die bis zum Schluss an das Tor geglaubt hat. Wir hatten viele klare Chancen, die wir zum Teil leichtfertig vergeben haben. Aber es spricht für die Mannschaft, dass sie als Team aufgetreten ist und den Willen hatte, diesen Treffer zu erzielen", war Scheibel erleichtert und zufrieden. "Amberg hat aufgrund der vielen Chancen hochverdient gewonnen. Allerdings ist der Gegner mit zunehmender Spieldauer auch immer nervöser geworden", gestand TSV-Abteilungsleiter Arnold Henneberger ein.



Vorschau: FC Amberg will im Aufstiegsrennen angreifen

Zwei Spiele weniger und vier Punkte zurück liegt der FC Amberg gegenüber dem TSV Großbardorf. Wenn beide Nachholspiele gewonnen werden können, dann hat Amberg zwei Punkte mehr im Fernduell mit den Bardorfern. Einen Zähler mehr müssen die Oberpfälzer am Ende auch haben, denn der Direkt-Vergleich, das Torverhältnis zählt ja in Bayern bei Punktgleichheit nicht, spricht für die Grabfelder: "Unser Ziel ist es in Kleinrinderfeld voll zu punkten. Wir wollen dort mit einem konzentrierten Auftritt unsere Pflicht erfüllen", sagt Ambergs Coach Bernd Scheibel. Der muss nach wie vor auf den langzeitverletzten Benjamin Burger verzichten. Burhan Karasu, den Knieprobleme plagen, versuchte sich am Wochenende in der zweiten Mannschaft, um Spielpraxis zu sammeln. "Er hat aber wieder über Knieprobleme geklagt und hat Schmerzen", sagt Scheibel. Daher wird der Defensivmann am Dienstag erneut passen müssen.

Scheibel: »Wir warten nicht auf Ausrutscher der Konkurrenz.«

Zuletzt in Sand musste der FC Amberg großen Aufwand betreiben, um die drei Punkte mit nach Hause nehmen zu können. "Wir werden auch in Kleinrinderfeld wieder viel investieren müssen. Wir haben es ja noch selber in der Hand, daher treibt uns diese einmalige Chance an", sagt Scheibel, dass alle das gleiche Ziel – die Relegation zur Regionalliga Bayern – vor Augen haben. Dass der einzig verbliebene Konkurrent TSV Großbardorf auch wieder gewonnen hat, lässt Scheibel und sein Team kalt: "Wir schauen nicht auf Großbardorf und warten auch nicht auf einen Ausrutscher von ihnen. Wenn wir unsere Aufgabe erledigen, dann passt das." Nach der Partie in Kleinrinderfeld im Landkreis Würzburg, den Gegner empfängt man am letzten Spieltag nochmals am heimischen Schanzl, wird die Mannschaft im Sportheim der Unterfranken das Halbfinal-Rückspiel in der Champions League Real Madrid und Borussia Dortmund anschauen: "Hoffentlich gewinnen wir und Dortmund kommt weiter", sagt Scheibel, denn dann wird es bestimmt eine angenehme Heimfahrt für den FC Amberg.


Aufrufe: 030.4.2013, 21:42 Uhr
Dirk MeierAutor