2024-05-17T14:19:24.476Z

Halle
Fotos: Moschkon
Fotos: Moschkon

FC Winterlingen siegt sensationell

Bezirksligist gewinnt im Finale des Sparkassen-Indoor-Cup 2014 gegen den FC Singen 04

Da darf man von einer Überraschung sprechen: Mit einem 7:6-Sieg (2:2/1:1) nach Neunmeterschießen gegen den FC Singen 04 hat sich der Bezirksligist FC Winterlingen gestern den 20. Sparkassen-Indoor-Cup in Balingen geholt.

Balingen. Ein Underdog hat den Indoor-Cup gewonnen. FC Winterlingen heißt der Nachfolger der TSG Balingen, der gestern im Endspiel des Balinger Hallenfußballturniers den Verbandsligisten FC Singen mit 7:6 nach Neunmeterschießen bezwang. Er glaube, dass seine Truppe verdient gewonnen habe, sagte Polichronos Sidiropoulous, Coach des Überraschungssiegers. „Meine Jungs haben eine gute Mischung aus einer starken taktischen Leistung, spielerischer Klasse und Härte, wenn es sein muss, gezeigt, ohne unfair zu sein.“

1:1 hatte es nach den regulären 14 Minuten geheißen, nachdem Patrick Neumann den Zollern-Bezirksligisten in der siebten Minute in Führung gebracht und Rene Greuter für die Singener rund fünf Minuten vor Schluss ausgeglichen hatte. In der sechsminütigen Verlängerung war es Dominic Almeida, der den südbadischen Verbandsligisten in Führung brachte. Kurios: Torhüter Dominik Kosic egalisierte im Anschluss den Winterlinger Rückstand mit einem Fernschuss zum 2:2. Im Neunmeterschießen schoss Singens Santo Nasca erst am Tor vorbei und Florian Roppel versenkte dann den entscheidenden Strafstoß.

Ohnehin hatte der der FCW an den drei Turniertagen einen bärenstarken Auftritt auf das Parkett der SparkassenArena gelegt. Im Kleinen Turnier noch Zweiter, spielte sich Winterlingen durch Siege gegen den SV Tieringen (2:1), Singen (4:2) und den 1. FC Frickenhausen (3:0) als Erster der Gruppe 1 ins Viertelfinale, wo die Truppe von Sidiropoulous die Young Boys Reutlingen mit 3:1 besiegte. Im Halbfinale bezwangen die Winterlinger sogar den Oberliga-Klub FC 08 Villingen mit 1:0. Patrick Pizzo hatte 20 Sekunden vor Schluss für die Finalteilnahme gesorgt.

Die Singener hatten im Halbfinale der U 23 der TSG mit 5:3 das Nachsehen gegeben. „Wir haben uns kontinuierlich gesteigert und insgesamt ein gutes Turnier gespielt“, sagte Lothar Engelhardt, der Co-Trainer der TSG-Zweiten, die am Ende auf dem vierten Platz landete. Im Spiel um Platz drei unterlag der Landesligist den Villingern mit 4:5 (2:2) nach Neunmeterschießen. „Am Ende entscheiden in der Halle eben Nuancen, in diesem Fall gegen uns“, so „Loddes“ weiter. In der Neuauflage des Vorjahresfinales hatte sich die U 23 der TSG im Viertelfinale gegen die eigene erste Mannschaft mit 3:2 durchgesetzt und sich damit für die Endspielniederlage aus dem Vorjahr revanchiert. „Wir haben den Sieg mehr gewollt als unsere Erste“, urteilte Engelhardt, welcher gestand, dass man ein vereinsinternes Duell nur ungern verliere. „Man hat das an den Reaktionen der Spieler gesehen.“

Matthias Zahn nahm das frühe Ausscheiden seiner Oberliga-Kicker als fairer Sportsmann. Gewiss, es sei immer bitter, wenn man aus dem eigenen Turnier frühzeitig ausscheide, da spiele der Gegner zunächst einmal keine Rolle. Dennoch räumte Zahn ein, dass die U 23 verdient weitergekommen sei. „Das war ein intensives Spiel zweier ebenbürtiger Mannschaften“, urteilte der Balinger Trainer. „Die Zweite hat nicht unverdient gewonnen, weil sie vor dem Tor cleverer war als wir“, so Zahn.

Souverän waren die Gastgeber zuvor durch die Vorrunde gewandert und hatten in Gruppe 2 etwa den SV Schwenningen mit 11:1 deklassiert und weitere Triumphe gegen den SV Nehren (2:1) und den 1. FC Burladingen (5:1) eingefahren, ehe sie an der U 23 scheiterten. Die Landesliga-Kicker aus Balingen waren derweil als Zweiter der Gruppe 4 in die Runde der letzten Acht gekommen. Sie hatten die SG Bergfelden (3:1) und qua Wertung den SC 04 Tuttlingen (3:0) besiegt und unterlagen Villingen mit 0:2. Der Oberligist aus der Doppelstadt gab im Viertelfinale dem SV Nehren nach Neunmeterschießen mit 4:2 (0:0) das Nachsehen, zuvor hatten die Villinger in Gruppe 4 nichts anbrennen lassen und Siege gegen Bergfelden (6:0) und Tuttlingen eingefahren (3:0-Wertung).

Schon im Viertelfinale war derweil für den Verbandsligisten FC 07 Albstadt Endstation. Die Truppe von Coach Markus Pleuler scheiterte in der Runde der letzten Acht am FC Singen mit 2:3. Die Albstädter präsentierten beim Indoor-Cup ihren neuen Keeper: den Ex-Balinger Kevin Fritz. Damit reagierten die Blau-Weißen auf den Verlust von Marc Heckendorf, der die Pleuler-Truppe aufgrund des Studiums in Richtung Köln verlassen hat.

MAS

Aufrufe: 029.12.2014, 15:00 Uhr
Marcel Schlegel - ZAKAutor