Die Nöttinger begannen auch ohne die verletzten Abwehrstammkräfte Holger Fuchs und Niklas Kolbe in einer Partie mit hohem Tempo abgeklärt und ließen über 90 Minuten wenig zu. Offensiv taten sich die Lila-Weißen zunächst selbst schwer, gingen aber mit ihrer ersten guten Chance gleich in Führung. Paulo Henrique Ursino Lima flankte in die Mitte, Mario Bilger nahm den Ball direkt und traf den Arm eines Gegenspielers – Schiedsrichterin Sandra Reßler zögerte nicht und entschied auf Strafstoß. Den verwandelte Timo Brenner (21.), allerdings mit etwas Glück, denn Reichenbachs Keeper Dennis Beisser war am Ball, der kullerte aber via Innenpfosten ins Netz. Die Nöttinger machten genau so effektiv weiter, die Flügelzange Bilger/Ursino Lima beschäftigte die TSV-Abwehr weiter. Auch beim 2:0 kam die Vorarbeit vom Brasilianer auf der rechten Seite, der linke Außenbahnspieler Bilger vollstreckte (42.).
Nach der Pause hatte Ursino Lima nach Vorarbeit von Bilger die nächste Chance (47.), traf dann beim nächsten Schussversuch nur die Latte (53.). Und Ernesto de Santis versprang in aussichtsreicher Position der Ball (72.). So musste es Eray Gür mit einem Arjen-Robben-Gedächtnistor richten: Der Mittelfeldspieler zog mit Ball am Fuß die Strafraumgrenze entlang und traf überlegt ins lange Eck (74.). Danach hätte Reichenbachs Max Rabsteyn den kurz zuvor eingewechselten Kennedy Paranagua Marques besser ziehen lassen, denn sein Griff ans Trikot des Nöttingers war eine Notbremse und wurde mit Rot geahndet (84.).
FCN-Torhüter Andreas Dups freute sich über einen ruhigen Abend: „Das war absolut souverän. Das Engagement hat gestimmt“, lobte er seine Vorderleute. Reichenbachs Spielertrainer Tim Kappler, der zur Pause verletzt vom Platz gehumpelt war, hakte die Niederlage schnell ab: „Gegen Nöttingen hätten wir einen Spitzentag gebraucht. Und den hatten wir heute definitiv nicht.“