2024-04-30T13:48:59.170Z

Team Rückblick
F: Angenendt
F: Angenendt

FC Isselhorst: Das kleine „Fußballmärchen“ vom Lutterstadion

Wie der traditionsreiche B-Ligist aus dem Kreis Gütersloh die Meisterschaft in der Staffel B1 feierte und in das Oberhaus der Kreisklasse zurückkehrte.

Rückblick: Wir schreiben den 6. Mai 2018. Bei schwülwarmen Sommertemperaturen über 25 Grad kommt es am 27. Spieltag in der Gütersloher Kreisliga B1 zum lang erwarteten Gipfeltreffen der beiden Top-Teams. Der 1. FC Isselhorst empfängt an der Sportanlage „Lutterstadion“ die Reserve des VfB Schloß Holte. Heute kann die Vorentscheidung im Meisterschaftsrennen fallen – wenn der FCI den „Dreier“ einfährt. Die Partie gestaltet sich ausgeglichen, beide Mannschaften hatten die Chance, einen Sieg zu erringen. Bis zur 93. Minute steht es 1:1-Unentschieden.

Doch dann das: In der vierten Minute der Nachspielzeit gibt es nochmal einen Eckstoß von links. Der kommt segelt durch den Strafraum und fliegt durch bis an den zweiten Pfosten. Kein Verteidiger kommt ran... und plötzlich ist Rose da – „Rose köpft ihn rein!“ Sieg und pure Ekstase bei Spielern, Fans und Verantwortlichen. Fünf Punkte Vorsprung auf Verfolger Schloß Holte – Meisterschaft sowie Aufstieg sind zum Greifen nah.

Doch wie brachte sich der FC Isselhorst, nach einem enttäuschenden vierten Platz 2017, zu einer solchen „Leistungsexplosion“? Neu-Trainer Sören Kerkhoff übernahm einen Verein, der bis zur Saison 15/16 lange in der Kreisliga A gespielt hatte und früher vom Selbstverständnis eher Bezirksligist war. Aber wie es häufig so ist, verlassen einen Club auch mal zahlreiche Stammkräfte und Leistungsträger, die nicht immer leicht zum kompensieren sind. Das passierte auch in Isselhorst und folgerichtig musste der FCI einen bitteren Abstieg verkraften.

Der direkte Wiederaufstieg letzte Saison klappte unter Kerkhoffs Vorgänger noch nicht. Und auch in der Spielzeit 2017/18 musste der FC Isselhorst mit vielen unbekannten Variablen kalkulieren – darunter die neuen jungen und teilweise unerfahrenen Spieler. Laut Trainer Kerkhoff war es das Ziel: „Aus den Neuzugängen eine Mannschaft zu formen, gut in die Saison zu kommen und dann zu schauen was geht.“ Von Beginn an schaffte man es mit konstanten Leistungen oben mitzuspielen, zog aber in den Duellen mit direkten Konkurrenten stets den Kürzeren. So blieb dem kleinen Dörfchen im Kreis Gütersloh zunächst nur die Verfolgerrolle.

Erst in der Rückrunde schafften sie es den VfB Schloß Holte II immer öfter hinter sich zu lassen und letztlich die Tabellenspitze nicht wieder herzugeben. Und dann war da ja noch der bereits angesprochene 27. Spieltag: Der erste Sieg in einem Spitzenspiel und die Entscheidung der Meisterschaft. Letztlich „verdiente“ sich der FC Isselhorst Titel und Aufstieg durch die konstantesten Leistung aller Teams. Nach dem letzten Spieltag waren es in Zahlen ausgedrückt: 77 Punkte, vier mehr als der Zweiplatzierte. Ligaweit der beste Angriff mit 181 Treffern. Außerdem kassierte der Ligaprimus nur 34 Gegentreffern – ebenfalls Bestwert der Gütersloher Kreisliga B1.

Wichtige Schlüsselspieler verlassen den Verein

Nun geht man 2018/19 erneut mit einer jungen Truppe in die Kreisliga A Saison. Fast schon gezwungenermaßen muss Sören Kerkhoff wieder auf junge Neuzugänge setzen und versuchen, daraus eine schlagkräftige Mannschaft zu formen. Denn: Diverse Leistungsträger (Tim Adam, Tim Gebranzig, Stefan Siegel und Kevin Gärtig) werden den FCI verlassen. Auch deshalb kann es zur neuen Spielzeit nur um ein Ziel gehen: den Klassenerhalt.

Aufrufe: 020.6.2018, 12:00 Uhr
Leonhard Koehler / FuPaAutor