2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielvorbericht
Grimmaer wollen auch im Vogtland jubeln. F: Valérie Decker
Grimmaer wollen auch im Vogtland jubeln. F: Valérie Decker

FC Grimma fährt optimistisch ins Vogtland

Muldestädter treten am Samstag beim Reichenbacher FC an / Breiterer Kader bietet wieder mehr Optionen / Anstoß ist 15 Uhr

4:0 (2:0)-Heimsieg über Aufsteiger Lipsia Eutritzsch – Sachsenligist FC Grimma hat sich für den Katastrophen-Auftakt bei der 0:3-Premierenpleite in Markkleeberg ergebnistechnisch erst einmal revanchiert. Gegen den Neuling zählte vergangenen Samstag letztlich nur das nackte Resultat – das haben die Muldestädter nach 90 Minuten geliefert.

Zwar waren die Gastgeber über die komplette Spielzeit die spielbestimmende Mannschaft und schossen im Endeffekt einen klaren Sieg heraus, doch dies soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass im spielerischen Sektor noch reichlich Sand im Getriebe des FC keimte. Allzu oft stockte gegen Eutritzsch noch der Motor, viel blieb Stückwerk, eine Vielzahl von Missverständnissen und Ungenauigkeiten prägte das Grimmaer Spiel. Dass man letztlich das erste Heimspiel klar zu seinen Gunsten entscheiden konnte, spricht dennoch für die Elf, die mit Sicherheit genügend individuelle Klasse besitzt. Nun gilt es am Sonntag beim Reichenbacher FC weiter auf dem Punktekonto anzuschreiben. Der Anstoß im Vogtland erfolgt um 15.00 Uhr.

Nachdem der Reichenbacher FC im vergangenen Jahr als Neuling als Tabellenschlusslicht sportlich zwar abstieg, sich jedoch aufgrund der Rückzüge von Zwickau II und Heidenau dennoch in der Sachsenliga hielt, kletterten die Vogtländer in der abgelaufenen Saison um ganze fünf Ränge. Zwar kämpfte der RFC auch in der zurückliegenden Serie erbarmungslos um den Klassenerhalt, doch zehn Punkte aus den letzten fünf Spielen waren die Ursache, dass sich die Elf von Trainer Ronald Färber in der Endkonsequenz entspannt zurücklehnen konnte und gespannt mit ansah, wer aus dem Duo VfB Zwenkau / BSC Freiberg als Sieger hervorgeht und wer den bitteren Gang in die Landesklasse angehen muss. Letztlich auf Rang elf einkommend, gehen die Reichenbacher nun in ihre dritte Saison in der höchsten sächsischen Spielklasse. Allerdings verpatzte man – ähnlich wie die Grimmaer – den Saisonauftakt gänzlich, als man daheim dem Aufsteiger aus Großenhain mit 0:2 unterlag.

Nichtsdestotrotz gelang es dem RFC diesen Schaden recht schnell zu reparieren. Am vergangenen Wochenende gewannen die Vogtländer beim VfB Zwenkau mit 2:0 und konnten damit die Auftaktpleite vergessen machen. Im Team der Reichenbacher sind indes einige Akteure zu finden, die bereits höherklassig gekickt haben. Steffen Vogel und Marcel Dressel schnürten einst für den Regionalligisten VfB Auerbach die Töppen, ebenso wie Marcus Pechtl, der vor Jahren beim damals insolventen VFC Plauen dem runden Leder nachlief. Dabei sind die Reichenbacher eine Art Filiale des FSV Zwickau – einige Spieler spielten damals bereits Sachsenliga bei der II. Mannschaft der Westsachsen. Zu nennen wären hier beispielsweise Maik Strobel, Johannes Gemeinhardt, Fabian Papkalla, Manuel Albert oder Torhüter Michel Bößneck.

Fußballerische Qualität ist beim RFC durchaus vorhanden, nun gilt es, dies Woche für Woche abzurufen. Nachdem man über 25 Auswärtsspiele in der Sachsenliga ohne dreifachen Punktgewinn blieb, konnten die Vogtländer die drei saisonübergreifenden Begegnungen auf fremden Platz allesamt gewinnen. Im heimischen Stadion am Wasserturm ist es generell für auswärtige Teams nicht so einfach. Dies zeigt eindeutig, dass sich der RFC seit Sachsenliga-Zugehörigkeit extrem weiterentwickelt hat.

Die Grimmaer sind sich indes über die Schwere der Aufgabe bewusst, doch fährt man durchaus optimistisch nach Reichenbach. In den bisherigen vier Begegnungen gegen die Vogtländer gingen die Muldestädter dreimal als Sieger hervor – einzig im Dezember 2015 musste man sich beim RFC in einer wahren Schlammschlacht mit einem 1:1-Remis begnügen. An das letzte Aufeinandertreffen beider Teams wird sich wohl einer nicht so gern erinnern – FC-Stürmer Mirko Jentzsch. Ende Februar dieses Jahres riss dem bulligen Grimmaer Angreifer in Reichenbach ohne gegnerische Einwirkung nicht nur das Kreuzband, sondern waren auch Innenband und Meniskus stark in Mitleidenschaft gezogen. Bis zum Winter wird es dauern, bis Jentzsch nach dem Totalschaden im Knie wieder fit wird. Doch auch ohne ihn ist die Elf durchaus in der Lage in Reichenbach etwas Positives mitzunehmen.

Nach der Auftaktpleite in Markkleeberg hat die Elf mit dem klaren Sieg über Eutritzsch deutlich die Signale verstanden, so dass es nun darauf ankommt weiter nachzulegen. Natürlich weiß man in den Reihen der Muldestädter, dass man quasi in allen Bereichen noch allerhand Luft nach oben hat, doch ist man sich sicher, dass das vorhandene Potenzial bald komplett abgerufen wird. Innerhalb der Trainingswoche wurde gut gearbeitet, nun gilt es, die positiven Ansätze im Wettkampf umzusetzen. Sollte dies gelingen, ist auch in Reichenbach etwas möglich. Personell sieht es – bis auf die Langzeitverletzten Mirko Jentzsch, Marcel Fricke (beide Kreuzbandriss), Robert Schabram (Trainingsrückstand nach Schulter-Luxation) und Michel Schwarz (Knieprobleme) sowie den noch rotgesperrten Felix Horn – soweit ganz gut aus. Der breitere Kader eröffnet Trainer Daniel Wohllebe durchaus mehr Optionen und Varianten, was in Sachen Konkurrenzkampf nur förderlich sein kann.

Aufrufe: 025.8.2017, 09:19 Uhr
Tom Rietzschel / FCGAutor