FC Burlafingen: Der ewige Zweite endlich oben

Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen muss sich öfter mal "Vizekusen" nennen lassen - weil er mehrmals knapp einen Titel verpasst hat. Im Fußball-Bezirk nimmt der FC Burlafingen eine ähnliche Rolle ein. "Wir waren in den letzten fünf Jahren dreimal Zweiter und sind jeweils in der Relegation zur Bezirksliga gescheitert. Da kann man schon von ,Vizekusen’ sprechen", so Innenverteidiger Andreas Straub.

Jetzt unternimmt der 31 Jahre alte Außendienstler eines Elektrokonzerns mit Burlafingen einen neuen Anlauf. Nach 24 Partien ist der Spitzenreiter der Kreisliga A/Donau die einzige noch unbesiegte Mannschaft im Bezirk. "Der Aufstieg ist ein Muss. Die Mannschaft ist fast komplett zusammen geblieben, wir sind richtig eingespielt", ist Straub zuversichtlich.

Trainer Sebastiano Pirrello kann auf die für diese Liga ungewöhnliche Anzahl von 18 gleichwertigen Kickern bauen. "Wir sind fast auf jeder Position doppelt besetzt", sagt Straub. Und Pirrello versteht es die Spieler bei Laune zu halten. "Er hat einen Riesenanteil am Erfolg. Das Training ist sehr abwechslungsreich und wir konnten kontinuierlich mit ihm zusammen arbeiten", ergänzt Straub. Pirrello hat schon für seine vierte Saison beim FCB zugesagt.

In der Winterpause kamen mit Torjäger Daniel Krumm (TSV Neu-Ulm), der in acht Spielen 14 Mal ins Schwarze traf, und Mittelfeldakteur Hikmet Turan (Türkspor Neu-Ulm) zwei Hochkaräter hinzu. Bis auf Krumm, Torwart Tobias Höhne, Vedran Dencic und Simeon Fahrner haben alle Spieler eine Vergangenheit in der Juniorenabteilung des FCB oder wohnen in Burlafingen. Die Fluktuation im Kader hält sich also in Grenzen. Was auch an den fast schon paradiesischen Zuständen im Verein liegt. Straub singt ein Loblied auf Abteilungsleiter Hans-Joachim Hochsteiner und den Stellvertreter Hans Langmaier: "Beide sind mit Herzblut dabei. Es fehlt uns an nichts. Die Rahmenbedingungen mit dem Sportgelände und dem kleinen Kunstrasenplatz sind ideal."

Trotz acht Punkten Vorsprung auf den Verfolger TSV Holzheim will Straub vor dem Duell am Sonntag (15 Uhr) beim Tabellendritten FC Silheim noch nicht vom Titel sprechen. Gebrannte Kinder scheuen bekanntlich das Feuer. "Wir haben einmal in dem vorentscheidenden Spiel um die Meisterschaft gegen Holzheim einen 3:0-Vorsprung und damit den Direktaufstieg verspielt", erklärte er. Vor dem aber kaum mehr verhinderbaren Sprung in die Bezirksliga hat er kein Fracksausen. Straub: "Mit unserem Kader können wir auch dort gut mitspielen."

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