2024-04-25T10:27:22.981Z

Pokal
Im Vorwärtsgang: Bad Freienwaldes Angreifer Sebastian Baatz übersprintet in dieser Szene Bruchmühles Felix Seidel (verdeckt). Der nachsetzende Philipp Much beobachtet das Duell  ©MOZ/Udo Plate
Im Vorwärtsgang: Bad Freienwaldes Angreifer Sebastian Baatz übersprintet in dieser Szene Bruchmühles Felix Seidel (verdeckt). Der nachsetzende Philipp Much beobachtet das Duell ©MOZ/Udo Plate

Favoritensterben im Ostbrandenburgpokal

AKTUALISIERT - MIT VIDEOS UND GALERIEN: Titelverteidiger Müncheberg fliegt raus, Podelzig besiegt Müllrose, Seelow mit einem Kraftakt weiter - die Zusammenfassung.

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90 Minuten für die Fußball-Geschichtsbücher zauberten die Kreisliga-Kicker von Blau-Weiß Podelzig gegen den Müllroser SV auf den Platz. Titelverteidiger Müncheberg fliegt schon in der 1. Runde aus dem Wettbewerb, Wriezen ebenso - die große Pokalzusammenfassung.

¦Blau-Weiß Podelzig - Müllroser SV 3:1. Lange Zeit sah es in Podelzig nach einem Favoritenerfolg für die Gäste aus. Der Tabellenzweite der Landesklasse Ost war quasi mit dem Halbzeitpfiff vom Unparteiischen Volker Scharff durch Eric Sellin mit 1:0 in Führung gegangen (45.).

Nach dem Wiederanpfiff war es Patryk Marek Landowski, der für die Platzherren den 1:1-Ausgleich markierte (55.) und für neue Hoffnung sorgte. Als dann jedoch Podelzigs Jörg Rentzsch vorzeitig zum Duschen durfte, schien sich die Waage zu Gunsten der Müllroser zu neigen. Doch weit gefehlt: Mit dem Mut der Verzweiflung stemmte sich die nummerisch unterlegene Heimelf erfolgreich gegen das vehement drohende Pokal-Aus. Einen Konter schloss Landowski in der Schlussphase zum 2:1 ab. Als dann in der Nachspielzeit Krzysztof Daniel Pokolenko gegen mächtig attackierende Gäste zum 3:1-Endstand traf (92.), waren Podelzigs neue Pokalhelden geboren und der Rest Jubel.


¦Borussia Fürstenwalde - SG Müncheberg 2:1. Ein wenig überraschend musste Pokalverteidiger SG Müncheberg gleich beim ersten Auftritt im laufenden Wettbewerb die Segel streichen. Beim Kreisligisten Borussia Fürstenwalde unterlag die Elf des Trainerduos Thomas Prentkowski/Torsten Lehfeld in der Verlängerung knapp. In den regulären 90 Minuten hatte es nach Toren vom Borussen Nico von Knolauch (32.) sowie Philipp Jahn (82.) 1:1 gestanden. Den Siegtreffer markierte von Knoblauch in der 115. Minute.

¦Concordia Buckow/Waldsieversdorf II - Victoria Seelow II 4:5. Beim Gang zum Pausentee sah der amtierende Kreismeister aus der Kreisstadt bereits wie der sichere Sieger aus. Die Spieler von Victoria Seelow erwiesen sich den Gastgebern in allen Belangen überlegen und lagen durch Treffer von Philipp Pflug (3) sowie Marcel Glöck bei einem Gegentor von Buckows Cristopher Fehrmann bereits komfortabel mit 4:1 in Front. Als dann Matthias Reichelt direkt nach dem Seitenwechsel auf 5:1 erhöhte schien die Partie entschieden. Doch der Schein trog. Zunächst handelte sich der bis dato überragende Pflug einen berechtigten Platzverweis ein und prompt war es um die Seelower Souveränität geschehen.

Tor um Tor verkürzten Buckows Akteure den Rückstand. Fehrmann (57./84.) und Marwin Ruthsatz (70.) trafen zum 4:5. Letztlich blieb es bei diesem Spielstand, auch wenn der Seelower Sieg bis zum Abpfiff auf äußerst wackligen Beinen stand.


¦Grün-Weiß Letschin - VfB Fünfeichen 4:2. Die Oderbrucher um Neu-Trainer Thomas Adamski schwimmen weiterhin auf einer Erfolgswelle und feierten mit dem 4:2-Heimsieg gegen den Kreisoberligisten VfB Fünfeichen endgültig einen gelungenen Saisonstart. Dabei hatte der Kreisligist zunächst einen Rückstand durch VfB-Akteur Steffen Wittke zu verdauen.



In der Folgezeit sorgten Johann Gretschichin (14.) und Kevin Siegert (33.) für einen 2:1-Vorsprung, den Wittke mit seinem zweiten Treffer nochmals egalisierte. Nach dem Wiederanpfiff war es Steven Dietrich, der Letschin mit seinem Blitztor zum 3:2 (47.) in Richtung Erfolg hievte. Den Heimsieg vollendete in der Schlussphase dann Siegert mit seinem zweiten Tor (88.).

¦Jahn Bad Freienwalde - SG Bruchmühle 1:3. Den allseits erwarteten Pflichtsieg landeten die Landesklasse-Fußballer der SG Bruchmühle beim Kreisligisten Jahn Bad Freienwalde. Das Brett im Jahn-Stadion zu bohren, bereitete den Schützlinge von Trainer Jörg Ulreich jedoch mehr Mühe als angenommen. Die Gäste gingen erwartungsgemäß durch Matthias Much (10.) und Attila Muti (15.) nach knapp einer Viertelstunde mit 2:0-Führung. Aber den nicht aufsteckenden Kurstadt-Spielern gelang noch vorm Halbzeitpfiff durch Guido Lichtenberg der 1:2-Anschlusstreffer. Erst in der 90. Minute war es Ricardo Großmann, der mit dem 1:3 für klare Verhältnisse sorgte.

¦Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf II - Blau-Weiß Wriezen 6:5 n. E. Ein ausgeglichenes Spiel lieferten sich Gastgeber und Kreisoberligist Petershagen-Eggersdorf und die Landesklasse-Elf von Blau-Weiß Wriezen. Erst in den Schlussminuten überschlugen die Ereignisse. Mit dem späten 0:1 durch Kilian Karpe schienen die Gäste bereits in der nächsten Runde, als Petershagens Tim Beier mitten in den Wriezener Jubel hinein mit dem 1:1 doch noch die nicht mehr für möglich gehaltene Verlängerung erzwang. Die brachte indes keine Entscheidung und die abschließende Lotterie Elfmeterschießen gewannen die Platzherren.

¦Concordia Buckow/Waldsieversdorf - Blau-Weiß Lindow 11:1. Einen erneuten Kantersieg landete Concordia Buckow/Waldsieversdorf. Die personell verstärkten Concorden fertigten im Pokalduell der Kreisoberligisten die Gäste aus Lindow gleich zweistellig ab. Den Ehrentreffer der Gäste erzielte Max-Elias Staats zum zwischenzeitlichen 1:1 nach einem katastrophalen Torwartfehler.


Zur Pause lag die Heimelf durch Tore von Benjamin und Jacob Zwerschke, einem Eigentor von Martin Fricke sowie Sirko Neumann aber bereits uneinholbar mit 5:1 vorn. Im zweiten Durchgang trafen Jacob Zwerschke, Nico Schulz (2), Tobias Opitz, Benny Steinborn und Bartosz Barandowski gegen bedauernswerte Lindower Gäste zum letztlich ungefährdeten 11:1.

¦SV Gorgast/Manschnow - MTV Altlandsberg 1:9. Zweimal Maximilian Lindner sowie Norman Streubel-Raidt sorgten mit dem 0:3 umgehend für klare Verhältnisse im Oderbruch. Auch der Ehrentreffer durch Robert Schurig bremste den Tatendrang der MTV-Fußballer nicht wirklich. Bis zum Pausenpfiff schraubten Pascal Ivert und Cedric Stern das Resultat auf 5:1. In den zweiten 45 Minuten erzielten Pascal Ivert (75./90.) und Pascal Hinkelmann (56./91.) jeweils per Doppelpack den 9:1-Endstand.

¦SG Lichtenow/Kagel - SV Zeschdorf 1:0. Das alles entscheidende Tor für das Gastgeberteam um Übungsleiter Robin Kalms erzielte Ricardo Herdam im zweiten Durchgang (55.). Alle Zeschdorfer Anstrengungen, doch noch den Ausgleich zu erzielen, verpufften in der Folgezeit wirkungslos.

¦Germania Lietzen - 1. FC Frankfurt II 1:2. Neuzugang Mathis Schuh brachte den FCF II in der 31. Minute in Führung. Mathias Baganz glich für den Gastgeber in der 56. Minute zum 1:1 aus. Beide Mannschaften schenkten sich nichts. Geschenke in Form von Gelben Karten gab es in dieser Partie dagegen vom Schiedsrichter. Sieben Mal zückte Ricardo Herdam bis zum Abpfiff den gelben Karton - aber gleichmäßig für beide Mannschaften verteilend und fünf davon allein in der Verlängerung. Das 1:1-Unentschieden stand nach 90 Minuten an der Anzeige. Also ging es vor 105 Zuschauern in die Verlängerung. Und in der 101. Minute traf der an diesem Tage unermüdlich rackernde und kämpfende Miro Dorenburg zum 1:2 und belohnte sich selbst für seine Leistung. Die Trainer Klaus Herpel und Veit Seiring waren nach den 120 Minuten zu großen Teilen zufrieden mit der Leistung des Teams. Etwas hervorheben wollte dann aber Seiring doch die Leistung von Mittelstürmer Miro Dorenburg und auch die Abwehrleistung von Siggi Reich und Toni Schnürer.

¦SV Prötzel - SG Klosterdorf 1:3 n.E. Es war nicht wirklich die Partie der Offensivakteure im Pokalderby. 120 Minuten blieb die Begegnung ohne jedes zählbares Ergebnis. Erst im Elfmeterschießen gab zumindest einige Tore. Für Prötzel, das sich nicht mit Ruhm vom Punkt bekleckerte, traf lediglich Nick Kurzawa. Auf Klosterdorfer Seite sicherten Matthias Drews, Sebastian Fröhbrich und Matthias Keyl den Einzug in die zweite Runde.

¦SV Gartenstadt - FC Union Frankfurt 2:6. Noch keine sechzig Sekunden waren vergangen, da lag der Ball bereits im Tor der Gäste. Nach einem Einwurf von der rechten Seitenlinie war Elias Schluchter mit Ball am Fuß in den Unioner Strafraum marschiert und vollendete flach ins entlegene Eck zum 1:0. Das war genau das richtige Signal, den höherklassigen Gästen in den folgenden 90 Minuten das Leben so schwer zu machen, wie es nur irgendwie geht. In der 8. Minute hätten die Hausherren nachlegen können, wenn nicht müssen: Martin Tennhardt war links bis in die Nähe der Grundlinie durchgebrochen und passte scharf nach innen, aber Tom Jäger zog aus glänzender Position links vorbei. Die Unioner zeigten sich alles in allem wenig beeindruckt und versuchten, systematisch ihr Spiel aufzuziehen. Das junge und flinke Frankfurter Team bekam von Minute zu Minute mehr Spielanteile und entwickelte sein Kombinationsspiel. Gefahr für das SVG-Tor entstand zunächst aus Standards der Gäste und so fiel auch der Ausgleich in der 20. Minute: Ein Eckball von rechts konnte nicht weit genug aus der Gefahrenzone gebracht werden, Jean Nyama beförderte schließlich einen Flachschuss aus 18 Metern halbrechts ins entlegene Eck zum 2:1. Unmittelbar darauf fiel der zweite Treffer für die Gäste: Während sich die SVG-Männer nach vorn orientierten, ging hinten der Ball verloren und nach Doppelpass hatte Hendrik Plettner wenig Mühe zu vollenden. In den folgenden Minuten bestimmten die Gäste eindeutig das Geschehen, prüften den Torwart der Gastgeber ernsthaft aber nur in der 29. und 43. Minute. Die ersten Minuten der zweiten Halbzeit (bei strömendem Regen) gehörten dem SV Gartenstadt. Dann aber erzielten die Gäste durch David Bänsch und Mario Bochow binnen drei Minuten zwei schön herausgespielte Treffer (54., 57.). Damit war die Partie entschieden, auch wenn die Strausberger vorn weiter rackerten und durch Benjamin Görlt auf 2:4 verkürzten. Die Tore 5 und 6 gelangen den Frankfurtern Daniel Seefeld (75.) mit einem Kopfball nach einer Ecke und noch mal Plettner vier Minuten später im vierten Nachschuss einer unübersichtlichen Situation.

¦SG Wiesenau - VfB Steinhöfel 2:1. Mit dem VfB Steinhöfel empfing die SG Wiesenau einen Liga-Kontrahenten. Gleich zu Beginn ließen beide Mannschaften taktisches Geplänkel weitestgehend außen vor. Die daraus resultierenden Gelegenheiten konnten Wiesenaus Schlussmann Follert sowie Steinhöfels Gerard Binder in der ersten halben Stunde aber parieren. Wiesenau erspielte sich minimale Feldvorteile im Mittelfeld und verzeichnete somit ein leichtes Chancenplus. Es dauerte jedoch bis zur 36. Minute, ehe die 03er den ersten Treffer verzeichnen konnten. Eine präzise Ecke von Wiesenaus Tim Urbicht wuchtete Duncan Kaiser frei stehend ohne größere Probleme ins Gästetor. Doch die Führung sollte nicht von langer Dauer sein, nur sechs Minuten später konnte Steinhöfels einzige Sturmspitze Toni Lüdtke einen Angriff per Nachschuss erfolgreich abschließen und den Spielstand kurz vor der Pause egalisieren.Mit Abpfiff der ersten 45. Minuten ereignete sich die kurioseste Szene des Spiels. Weil Schiedsrichter Martin Meyer den Eckball für Wiesenau nicht mehr ausführen ließ, stellte ihn Torschütze Kaiser zur Rede. Dafür kassiere er den ersten gelben Karton. Das anschließende Applaudieren brachte Kaiser den unnötigen und auch überzogenen Platzverweis.

Somit versprach der zweite Spielabschnitt hochspannend und eng zu werden. In Unterzahl richtete sich Wiesenau nun etwas defensiver aus, bot den gut 100 Zuschauern aber weiterhin ein Duell auf Augenhöhe und erspielte sich erneut die besseren Gelegenheiten. Gerade Alexander Mauch zeigte sich mehrmals gefährlich vor dem gegnerischen Strafraum, sollte aber an diesem Tag glücklos vor dem Tor bleiben. In der 74. Minute avancierte Flügelspieler Tim Urbicht zum Matchwinner. Ein langer Einwurf von Mauch über die komplette Defensive hinweg landete punktgenau bei Urbicht, der direkt mit dem ersten Kontakt den Ball im Tor zum viel umjubelten 2:1 unterbrachte. Steinhöfel rannte in den letzten 15 Minuten noch einmal unerbittlich an, gestaltete seine Angriffe aber zu kompliziert und überhastet. So hielt die diszipliniert verteidigende Defensive auf Seiten der Wiesenauer der Belagerung stand und die Adler ziehen somit nicht unverdient in die 3. Runde des Ostbrandenburgpokals ein.

Gästetrainer Thomas Schmidt äußerte im Anschluss: "In der zweiten Hälfte war unser Auftreten mit der Überzahl enttäuschend, aber ich bin mit dem generellen Auftreten der Mannschaft zufrieden. Wir legen den Fokus nun auf die Liga und sehen uns in 14 Tagen hier in Wiesenau zum Ligaspiel wieder."

Wiesenaus Trainer Daniel Dankert zeigte sich hingegen überrascht über den Auftritt seiner Jungs in der zweiten Hälfte. "Kurioserweise hat uns Kaisers Gelb-Rote Karte in der Halbzeit besser ins Spiel kommen lassen und wir sind den zweiten Durchgang energischer angegangen. Aufgrund des Verlaufs ist der Sieg nicht unverdient."

Noch mehr zur ersten Pokalrunde findet Ihr auf der: >>>FuPa-Ostbrandenburg-Pokal-Seite

Aufrufe: 05.9.2017, 09:00 Uhr
MOZ.de/Plate/Bechly/Schütz/SchoemannAutor