2024-06-14T14:12:32.331Z

Pokal
Dem Kreispokalsieger Germania Teveren gratulieren Josef Küppers (l.) und Wegbergs Bürgermeister Michael Stock (hinten, 2.v.r.). Foto: Royal
Dem Kreispokalsieger Germania Teveren gratulieren Josef Küppers (l.) und Wegbergs Bürgermeister Michael Stock (hinten, 2.v.r.). Foto: Royal

Favorit setzt sich im Elfmeterschießen durch

Germania Teveren holt den Fußball-Kreispokal. Dremmen kommt nach Rot für Torwart Claßen zurück.

Der Kapitän übernahm Verantwortung. Im Endspiel um den Fußball-Kreispokal war Jochen Dautzenberg der letzte Elfmeterschütze von Landesligist Germania Teveren. Er verwandelte sicher zum 6:5 und wurde von seinen Mitspielern gefeiert.

Anschließend plauderte Dautzenberg mit seinen früheren Kollegen des Bezirksligisten Rheinland Dremmen, die das „Glücksspiel“ Elfmeterschießen verloren, aber eine sehr gute Leistung gezeigt hatten.

Das Finale auf dem nur äußerlich guten Rasenplatz im Hans-Gisbertz-Stadion in Wegberg war nichts für Fußball-Ästheten. Vor 153 Zuschauern stand die „Fußball-Arbeit“ im Mittelpunkt. Die Dremmener waren darauf aus, nach der Balleroberung schnell umzuschalten. Und der Plan schien früh aufzugehen. Sascha Schopphoven, der für hohe Geschwindigkeit steht, schnappte sich den Ball Mitte der eigenen Hälfte und zog durchs Zentrum los. Kein Teverener konnte ihn aufhalten, plötzlich hatte Schopphoven nur noch Germania-Torwart Pierre Wolf vor sich. Doch der vereitelte mit Fußabwehr die Führung des Favoriten (6.).

Teveren kam nun besser ins Spiel. Doch die Schüsse von Dwayne van Westering (20., übers Tor) und Alex Backus (27., knapp vorbei) blieben die einzige Ausbeute. Dremmen war in der Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit wieder präsenter; der letzte Ball kam aber nicht an.

Im zweiten Abschnitt zog Teveren die Zügel an. Man verteidigte höher und setzte die Dremmener fest. Nur Chancen erarbeitete sich der Landesligist dabei nicht. Da mussten die Dremmener schon nachhelfen. Bei einem eher harmlosen langen Pass der Teverener eilte Schlussmann Carlo Claßen aus seinem Tor, ohne sich bemerkbar zu machen. Innenverteidiger Willy Steitz spielte den Ball mit dem Kopf zurück, ohne zu wissen, dass Claßen schon fast auf seiner Höhe war. Der Torwart verhinderte mit einem Handspiel außerhalb des Strafraums größeren Schaden für seine Mannschaft. Für ihn selbst war es die letzte Aktion, denn Schiedsrichter Peter Kapell ahndete das Handspiel mit Rot. Dremmens Trainer Ralph Tellers nahm Tayfur Dede vom Platz und schickte Mike Kyek ins Tor (62.). Fünf Minuten später schien das Finale gelaufen. Steitz drehte sich im Zweikampf mit Alex Back im Strafraum zur falschen Seite und rutschte auch noch aus. Dieses Geschenk ließ sich Teverens Torjäger natürlich nicht entgehen und traf zum 1:0 (67.).

Die Teverener versuchten nachzulegen. Back traf den Außenpfosten (71.), Sebastian Peschel wurde bei seinem Solo im Strafraum im letzten Moment gestoppt (82.). Der Favorit lockerte aber den Griff. Die Dremmener verrichteten viel Laufarbeit, die Unterzahl machte sich auf dem Spielfeld nicht mehr bemerkbar. Tellers wechselte offensiv, brachte Paul Koch für Linksverteidiger Viktor Osipov und wurde belohnt. Eine Rechtsflanke von Thorsten Trox, der eine starke Partie spielte, wuchtete Marcel Holterbosch per Flugkopfball zum 1:1 ins Netz (85.).

In der Verlängerung stabilisierte Dremmens Trainer seine Abwehr, holte Trox in die Innenverteidigung und setzte auf der linken Seite auf die Erfahrung von Mirco Dreßler. Die erste Chance der Verlängerung hatte Holterbosch mit einem Kopfball, der Wolf Probleme bereitete (97.). Auf der anderen Seite wehrte Kyek den Schuss von Back aufs kurze Eck zur Ecke ab (105.). Teveren zog in der zweiten Halbzeit der Verlängerung noch einmal an. Doch nur Backus war der Entscheidung nahe. Sein Kopfball strandete aber in der Dremmener Abwehr (106.).

Beim Elfmeterschießen waren neun Schützen sehr treffsicher. Backus, Ron Latten, Back, Abdul Ait Kassi und Dautzenberg ließen Kyek keine Chance. Okan Cil, Paul Koch, Onur Albayrak und Dreßler verwandelten für Dremmen. Dremmens vierter Schütze, Trox, schoss den Ball am Tor vorbei.

Dave Roemgens, Spielertrainer der Germania, hatte es im fünften Anlauf endlich geschafft und freute sich über den Pokalsieg im ersten Trainerjahr in Teveren. Er war auch zufrieden darüber, dass er „mit 33 Jahren noch 120 Minuten spielen konnte“. Er hatte eine umkämpfte und spannende Partie erwartet. „Kompliment an Dremmen“, meinte Roemgens. Nach dem 1:0 hätte seine Mannschaft gegen nur noch zehn Dremmener den Sack zumachen müssen. Insgesamt hatte Roemgens sein Team als das bessere gesehen, das schließlich auch verdient gewonnen habe. „Elfmeterschießen ist immer extrem“, sagte er.

Ralph Tellers, Trainer von Rheinland Dremmen, war mit der Leistung seiner Mannschaft sehr zufrieden. „Es war kein Klassenunterschied zu erkennen; darauf kann man aufbauen“.

Aufrufe: 028.9.2015, 10:00 Uhr
sie I AZ/ANAutor