2024-05-02T16:12:49.858Z

Turnier

Favorit Biene setzt sich bei FSL durch

Zum zehnten Mal Stadtmeister

Der Favorit hat am Ende das Rennen gemacht: Der Sieger der 34. Fußball-Stadtmeisterschaft Lingen (FSL) heißt SV Holthausen-Biene. Gestern hat sich der Landesligist im Endspiel gegen den Gastverein DJK Geeste aus der 1. Kreisklasse mit 6:1 (1:1) durchgesetzt und den Titel verteidigt. Dritter wurde SG Bramsche.

Lingen. Als Stürmer Simon Jansen fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff völlig überraschend den Treffer zum 1:1 für die DJK Geeste im Endspiel gegen den bis dahin haushoch überlegenden SV Holthausen-Biene markierte, schien sich am „Biener Busch“ kurzzeitig eine Überraschung anzubahnen. Zuvor hatte Simon Schäfer in der 35. Minute eine der zahlreichen Biener Chancen zum 1:0-Führungstreffer genutzt. Bienes Schlussmann Florian Hillebrand verhinderte in der 43. Minute in allerhöchster Not einen erneuten Einschussversuch Jansens und bewahrte damit seine Mannschaft um Haaresbreite vor einem Rückstand.

Doch so kurzzeitig, wie der Favorit aus der Landesliga vor heimischer Kulisse ins Wanken geriet, so souverän war die Vorstellung, die die Manemann-Elf dann im zweiten Durchgang ablieferte: Durch Treffer des starken Neuzuganges Camilo Perez (54.), von Ralf Hillebrand (60.), Mike Hinken (76.) sowie einem Doppelpack von Jannis Bolk (68., 78.) sicherte sich der klassenhöchste Verein im Teilnehmerfeld des Turniers mit dem 6:1-Endstand seinen zehnten Titel in der Geschichte der FSL. Entsprechend zufrieden fiel auch das Fazit von Übungsleiter Uli Manemann aus: „Der tief stehende Gegner hat es uns nicht einfach gemacht, aber die Jungs haben das, was wir uns für das Spiel vorgenommen hatten, gut umgesetzt.“ Auch Geestes Trainer Oliver Peters fand trotz der Niederlage aufmunternde Worte für seine Mannschaft: „Die Jungs haben sich teuer verkauft.“ Nach der anstrengenden Woche seien die Beine seiner Spieler müde gewesen, sodass zum Schluss die Kraft gefehlt habe.

Vor dem Endspiel standen sich der SV Voran Brögbern, der das Halbfinale am Vortag 2:7 gegen den späteren Turniersieger verloren hatte, und die SG Bramsche, die der DJK Geeste mit 1:3 unterlegen war, im Spiel um Platz 3 gegenüber. Nachdem die SG im kleinen Finale den besseren Start erwischte und mit dem Halbzeitpfiff den Führungstreffer durch Thorsten Mönter (45.) erzielte, kam Brögbern besser aus der Pause und antwortete im zweiten Durchgang mit dem Ausgleich von Stefan Bekel, der einen Eckball mustergültig mit dem Kopf ins lange Eck beförderte. Als kurz vor dem Schlusspfiff ein Gewitter aufzog, schickte der Unparteiische Tobias Dankert die Mannschaften in die Kabinen. Er entschied nach Absprache mit den Vereinen, die Entscheidung im Elfmeterschießen herbeizuführen. Hier setzte sich die SG Bramsche durch, nachdem fünf ihrer Schützen erfolgreich waren, bevor Bramsches Torhüter David Gebbeken den entscheidenden letzten Schuss der Brögberner abwehrte.

Modus überdenken

Bramsches Trainer Uwe Kruse, der vor der FSL die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Turniers im Rahmen der Saisonvorbereitung gestellt hatte, blieb auch nach dem Überraschungserfolg bei seiner Kritik: „Für kleine Vereine wird es immer schwieriger, das Turnierpensum zu bewältigen.“ Der Modus der FSL müsse überdacht werden. Ein Qualifikationsturnier könne eine Alternative sein, regte er an.

Manuel Wintering, Vorsitzender des SV Holthausen-Biene, sprach bei der Siegerehrung von einem Turnier, das den Zuschauern große Freude bereitet habte. „Alle Verantwortlichen haben sich große Mühe gegeben, dass die Stadtmeisterschaft reibungslos abläuft.“ Eine erfreuliche Nachricht sei, dass sich „kein Spieler ernsthaft verletzt“ habe.

Mit Ortsbürgermeister Uwe Dietrich überreichte Lingens Zweiter Bürgermeister Stefan Heskamp die Siegerpokale und spendierte im Namen des Weltladens für die Finalisten fair gehandelte Fußbälle. „Im Laufe der Woche wurden uns viele spannende Begegnungen geboten“, erklärte Heskamp. Einige Überraschungen seien dabei gewesen. Er freue sich darauf, wenn Eintracht Schepsdorf 2018 die 35. Auflage der FSL ausrichte.

Simon Schäfer vom Gastgeber SV Holthausen-Biene errang mit sieben Treffern die Torjägerkanone der FSL. Dabei hatte er am Samstag im Halbfinale keine Gelegenheit, einen Treffer zu erzielen. Denn der Angreifer landete an diesem Tag den Treffer seines Lebens: Er heiratete.

Aufrufe: 024.7.2017, 09:10 Uhr
André Partmann/Lingener TagespostAutor