2024-04-25T14:35:39.956Z

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Gerd Schmitt lobt die Beteiligten an den Aufstiegsspielen zur Bezirksliga. 	Archivfoto:hbz/Wallerius
Gerd Schmitt lobt die Beteiligten an den Aufstiegsspielen zur Bezirksliga. Archivfoto:hbz/Wallerius

Faire Auftritte

Kreisvorsitzender Gerd Schmitt zieht positive Bilanz der beendeten Fußball-Saison – und freut sich mächtig auf die Bezirksliga 2017/18

Mainz-Bingen. Mit der 1:5-Niederlage des TSV Mommenheim im dritten Aufstiegsspiel zur Bezirksliga gegen den VfL Gundersheim auf der Anlage des TSV Gau-Odernheim ist die Fußball-Saison im Kreis Mainz-Bingen zu Ende gegangen. Wir zogen mit dem Kreisvorsitzenden Gerd Schmitt Bilanz.

Herr Schmitt, bei den Entscheidungsspielen zur Bezirksliga waren zweimal über 1000 Zuschauer. Lacht da das Funktionärsherz?

Natürlich. Und diese Angabe ist fast zu niedrig gegriffen. Beim ersten Spiel in Gundersheim waren 600 zahlende Zuschauer, in Mommenheim 1140 zahlende und am Samstag in Gau-Odernheim 1080. Das ist für die beteiligten Vereine ein absolutes Highlight. Sie haben dadurch mehr Zuschauereinnahmen als in der gesamten Saison – und die Spiele waren es auch wert.

Organisatorisch mussten die Vereine aber einiges stemmen.

Ja, aber alle drei Vereine haben sich top Mühe gegeben. Es war bemerkenswert, wie die Mommenheimer den Ansturm am Mittwochabend bewältigt haben. Und beim Ausrichter TSV Gau-Odernheim waren am Samstag, wie mir der Vorsitzende gesagt hat, rund 100 Leute im Einsatz. Dann haben diese Vereine auch die Einnahmen verdient. Und es soll jetzt keiner mehr sagen, man solle die Entscheidungsspiele absagen.

Davon hat es diesmal in Mainz-Bingen aber ungewöhnlich wenig gegeben. In den C-Klassen waren die Aufstiegsspiele weggefallen. Mit 1817 Mainz II und Bingerbrück/Weiler II wurden ja Mannschaften Zweiter, die nicht aufsteigen durften, weil die ersten Mannschaften schon in der B-Klasse spielen.

Auf der einen Seite ist es bedauerlich, dass die Spiele nicht ausgetragen werden mussten. Auf der anderen Seite zolle ich 1817 und Bingerbrück Respekt, dass sie das durchgezogen haben und den zweiten Platz nicht zugunsten anderer Mannschaften hergeschenkt haben.

Alle Aktivenspiele sind nun gespielt. Sind sie zufrieden mit dem Saisonverlauf?

Insgesamt ja, auch wenn wir an einigen Fronten zu kämpfen hatten. Aber es gab sportlich Herausragendes. Wir haben beispielsweise mit dem FC Basara Mainz die beste A-Klassen-Mannschaft im gesamten Südwestdeutschen Fußball-Verband (SWFV) gehabt mit 145:28 Toren und 80 Punkten. Und es gab weitere Mannschaften, die über 100 Tore geschossen haben, was attraktiv für die Zuschauer ist. Wir konnten alle Spiele mit Schiedsrichtern besetzen. Und mit der Fairness bis ich auch zum Großteil zufrieden.

Wie zeigt sich dies konkret?

In der Bezirksliga hat es nur 24 Rote Karten gegeben, in den B-Klassen im Schnitt 20 und in den C-Klassen sogar nur 14. Nur mit der A-Klasse bin ich nicht zufrieden, denn dort gab es über 40 Rote Karten.

Im Winter hatten sie an die Vereine appelliert, die Zahl der Polizeieinsätze müsse zurückgehen. Hat dies gefruchtet?

Ja, das ist ohne Frage besser geworden.

Was lief nicht so gut?

Ich habe es als negativ empfunden, dass wir in den C-Klassen während der Saison geschrumpft sind. Vor einem Jahr hatten wir noch 16er-Ligen. Diesmal waren wir zum Schluss bei 13 Teams., weil sich Mannschaften während der Runde abgemeldet haben.

Der TSV Schott Mainz ist in die Regionalliga aufgestiegen. Wie bewerten Sie dies?

Das finde ich gut. Und es freut mich auch, dass unser Kreis weiterhin sportlich der Stärkste im SWFV ist. Wir haben einen Bundesligisten, nun zwei Regionalligisten. In der Oberliga spielt der SV Gonsenheim immer eine gute Rolle. Nur in der Verbandsliga sind wir ein bisschen schwächer aufgestellt. Immerhin haben wir dort mit Waldalgesheim und der Hassia aber zwei Mannschaften, um die man sich auch keine Sorgen machen muss. Und als Klassenleiter freue ich mich im nächsten Jahr ganz besonders auf die Bezirksliga.

Warum?

Weil das einen heißen Titelkampf geben wird. Die Absteiger Ingelheim und SVW Mainz, vielleicht auch Hechtsheim werden oben mitspielen. Finthen hat sich gut entwickelt. Der SV Italclub ist zu beachten. Und mit Basara kommt ein ganz starker Aufsteiger dazu.

Wie geht die Planung zur neuen Saison nun weiter?

Bis zum 20. Juni ist das Mannschaftsmeldefenster für die Vereine offen. Dann werden wir uns direkt zusammensetzen und die Klassen einteilen. Endgültig beschlossen wird das dann vom 28. bis 30. Juni, wenn sich der Verbandsspielausschuss in Edenkoben trifft.

Was wird bei der Klasseneinteilung die größte Schwierigkeit sein?

Das sind die B-Klassen, weil viele Mannschaften aus dem Mainzer Raum lieber in der B-Klasse Ost spielen möchten, um sich die weiten Fahrten zum Beispiel bis zu Viertäler zu ersparen. Da schauen wir, dass wir bei den Mannschaften, die für den Westen eingeteilt werden, ausgewogen abwechseln.

Gibt es schon Mannschaftszugänge für die C-Klassen?

Basara wird eine zweite Mannschaft melden. Vielleicht auch der SC Lerchenberg oder der TSV Uelversheim. Noch haben die Vereine ja ein paar Tage Zeit, sich zu entscheiden.

Das Interview führte Bardo Rudolf.



Aufrufe: 05.6.2017, 21:10 Uhr
Bardo RudolfAutor