2024-04-30T13:48:59.170Z

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Ex-Walheimer holt das Double in Kirgisistan

Für Alexander Mischenko läuft es in seiner sportlichen Heimat rund. Nun will er auch auf internationalem Parkett für Furore sorgen.

Die Zeit des Durchschnaufens ist vorbei. Alexander Mischenko steigt am Mittwoch wieder in den Flieger Richtung Kirgisistan.

Nach dem Double-Gewinn mit seinem Verein FC Dordoi Bischkek hatte sich der Ex-Fußballer von Landesligist Hertha Walheim eine dreiwöchige Auszeit bei seiner Familie in Bad Münstereifel gegönnt. In der Stadt im Kreis Euskirchen ist der 21-Jährige aufgewachsen. Am Donnerstag geht es mit den Feierlichkeiten weiter: Sein Verein hat zur Meistergala geladen. Danach richtet er seinen Fokus wieder auf den Sport, denn die Vorbereitung auf die neue Saison steht auf dem Plan.

„Ich habe erst vergangene Woche mit dem Lauftraining begonnen. Davor habe ich einfach die Zeit mit meiner Familie genossen, die ich zehn Monate nicht gesehen habe“, sagt Mischenko, der seinen auslaufenden Vertrag beim kirgisischen Rekordmeister bis August 2019 verlängert hat. „Ich hätte auch nach Russland, Asien oder in die Ukraine wechseln können, aber ich fühle mich hier sehr wohl, und wir haben uns für den AFC-Cup, quasi die Champions League in Asien, qualifiziert“, verdeutlicht Mischenko.

Zudem hofft er, dass der kirgisische Nationaltrainer Aleksandr Krestinin, der gleichzeitig auch sein Vereinscoach ist, ihn für die Asienmeisterschaft nominiert, die im Januar in den Vereinigten Arabischen Emiraten über die Bühne geht. Kirgisistan trifft in der Gruppe C auf China, Südkorea und die Philippinen. „Gegen die Südkoreaner mit Heung-min Son zu spielen, wäre schon der Hammer. Bei der WM haben sie ja sogar Deutschland geschlagen“, erinnert sich Mischenko, der als Rechtsverteidiger bei seinem Verein FC Dordoi gesetzt ist.

Den Wechsel in sein Heimatland bereut der 21-Jährige nicht, auch wenn er sich seinen Traum vom Profifußball eigentlich in Russland erfüllen wollte. Der ehemalige Juniorenspieler von Borussia Mönchengladbach war im Winter 2015/16 zu Hertha Walheim gewechselt. Über die A-Junioren schaffte er den Sprung in die erste Mannschaft. Anfang 2017 folgte der spektakuläre Transfer zum russischen Erstligisten FK Orenburg.

Da die Russen jedoch zu viele Ausländer gemeldet hatten, war Mischenko nicht spielberechtigt, und so packte er wieder seine Sachen und schloss sich dem FC Dordoi an. „Den Wechsel bereue ich nicht. Ich genieße jeden Tag hier und versuche den jungen Leuten zu helfen“, berichtet Mischenko, der im Internat des Vereins eine Bleibe gefunden hat. „Ich wohne mit Spielern der ersten und zweiten Mannschaft zusammen. Als Mensch bin ich gereift und kann mir nicht vorstellen, wieder bei Mama und Papa unterzukommen“, ergänzt er.

Nach dem sportlich äußerst erfolgreichen Jahr mit zwei Titeln will sich der Ex-Walheimer nun mit guten Leistungen bei der Nationalmannschaft und auf internationaler Bühne mit seinem Klub für höhere Aufgaben empfehlen. „Im Sommer werden die Karten neu gemischt. Dann öffnet das Transferfenster in Europa. Daher habe ich erst einmal nur für ein halbes Jahr unterschrieben“, äußert sich Mischenko vielsagend zu seiner Zukunft.

Aufrufe: 04.12.2018, 18:29 Uhr
Lars Brepols | AZ/ANAutor