2024-06-14T14:12:32.331Z

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Selbst beim Tabellenführer BSC Saas Bayreuth verkaufte sich die SG Regnitzlosau achtbar. Dennoch musste Benjamin Schaal (im Bild links oben) gehen! F: Kolb
Selbst beim Tabellenführer BSC Saas Bayreuth verkaufte sich die SG Regnitzlosau achtbar. Dennoch musste Benjamin Schaal (im Bild links oben) gehen! F: Kolb

Ex-Trainer Benjamin Schaal äußert sich

Benjamin Schaal ist seit Mitte Dezember nicht mehr Trainer der SG Regnitzlosau +++ In Interview erklärt er warum und äußert sich zum bisherigen Saisonverlauf des Aufsteigers

Schon wieder hat es einen Trainer in der Bezirksliga Oberfranken Ost erwischt. Benjamin Schaal ist seit Mitte Dezember nicht mehr Trainer des eigentlich durchaus respektabel abschneidenden Aufsteigers SG Regnitzlosau (12.). Dabei kommen Fragen auf, denn mit Rang zwölf und 19 Punkten liegt die SG durchaus im Rahmen und hat noch realistische Chancen auf den direkten Klassenerhalt. Was will man denn mehr als Aufsteiger? FuPa-Oberfanken ging dieser Frage hinterher und sprach mit Ex-Trainer Benjamin Schaal im Interview, während SG-Spielleiter Jürgen Schiller seit einer Woche nicht erreichbar war.

Herr Schaal, seit wann sind Sie nicht mehr Trainer der SG Regnitzlosau und warum wurden Sie Ihres Amtes enthoben?

Benjamin Schaal: Ich bin seit Mitte Dezember nicht mehr für die Mannschaft verantwortlich. Die offizielle Begründung der Verantwortlichen war, dass ich nicht mehr alle Spieler erreiche. Außerdem sei ich mit einigen Spielern wohl zu gut befreundet.

Einen sportlichen Grund kann die Entlassung ja auch nicht haben, immerhin ist die SG Regnitzlosau als Aufsteiger auf einem guten Weg, den direkten Klassenerhalt zu ermöglichen oder wie sehen Sie das bisherige Abschneiden?

Benjamin Schaal: Leider haben wir etwas Eingewöhnungszeit benötigt, um uns in der klassenhöheren Liga zurecht zu finden und haben deshalb die ersten vier Saisonspiele allesamt verloren. Dadurch sind wir etwas ins Hintertreffen geraten. Darauf hat die Mannschaft aber toll reagiert und die folgenden drei Spiele gewonnen. Dennoch, hätten wir aus den ersten vier Spielen sechs Punkte geholt, hätten wir nun 25 Zähler auf der Habenseite und dann wäre wohl alles super. Ich möchte aber betonen, dass die 19 erzielten Punkte absolut in unser Leistungsbild passen.

Sie sprechen die Serien an. Vier Pleiten zum Auftakt, dann drei Siege. Dann sogar sechs Mal sieglos, um vor der Winterpause mit drei Siegen zu antworten. Warum ist die SG ein Serientäter?

Benjamin Schaal: Die Negativläufe sind meines Erachtens leicht zu erklären. Sobald wir ein oder zwei Spiele verloren hatten, hat sich eine riesige Verunsicherung breit gemacht und es war auch sofort Unruhe in der Mannschaft. Das hat uns absolut geschadet. Die Siegesserien haben wir uns hingegen schwer erarbeitet.

Betrachtet man nur die 34 Saisontore, könnte man meinen, die SG stünde in der Liga sogar im Spitzenfeld. Lediglich die Top drei haben nämlich mehr Treffer erzielt! Hat die SG also ein Abwehrproblem?

Benjamin Schaal: Für mich ist unser Torverhältnis ein wirklich gutes Beispiel. In unserer letztjährigen Aufstiegssaison haben wir über 100 Treffer erzielt, aber in der Kreisliga wurde der ein oder andere taktische Fehler einfach nicht bestraft. Wenn du jedoch in der Bezirksliga mit beiden Außenverteidiger nach vorne gehst und dann in der Vorwärtsbewegung den Ball verlierst, hast du ein echtes Problem. Das Jahr in der Kreisliga hat uns sicher gut getan, aber unsere Defensivarbeit ist definitiv noch ausbaufähig.

Abschließend folgende Frage Herr Schaal: Sie sprachen im Interview oft noch über "uns" oder "meine Mannschaft". Hätten Sie Ihre Arbeit gerne fortgesetzt?

Benjamin Schaal: Darauf kann ich nur sagen, dass es eine der Aufgaben des Spielleiters ist, solche Entscheidungen zu treffen und wenn er meint, dass es hilft den Trainer auszutauschen, dann muss er das auch machen. Wir werden jetzt sehen, ob es die richtige Entscheidung war.


Aufrufe: 025.1.2017, 14:02 Uhr
Steffen BerghammerAutor