2024-05-02T16:12:49.858Z

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Mann für die Geschichtsbücher: Julien Green wurde in Brasilien der jüngste WM-Torschütze der US-Historie. F: afp
Mann für die Geschichtsbücher: Julien Green wurde in Brasilien der jüngste WM-Torschütze der US-Historie. F: afp

Ex-Spieler der FCB-Amateure- Green ärgert Frankreich

Bayern-Eigengewächs schreibt Geschichte

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Julian Green, einst beim FC Bayern ausgebildet, erzielt das erste Länderspieltor der Geschichte der USA gegen Frankreich - Kylian Mbappé rettet die „Equipe Tricolore“ - Corentin Tolisso eingewechselt

München – Beim FC Bayern setzte er sich nicht durch, bei den USA aber ist Julian Green weiter der Mann, der immer wieder aufs Neue Geschichte schreibt. Vor vier Jahren wurde der 23-Jährige, der in Tampa Bay/Florida geboren, aber in Miesbach aufgewachsen ist, mit seinem Treffer im Achtelfinale gegen Belgien zum 1:2-Endstand in der 107. Minute der jüngste US-Amerikaner, der je bei einer WM eingenetzt hat. Nun gelang ihm im Test gegen Frankreich das erste Länderspiel-Tor in der Geschichte der USA gegen die „Equipe Tricolore“. Kylian Mbabbé rettete den WM-Mitfavoriten mit seinem 1:1.

Green hatte einen kapitalen Stockfehler von Rechtsverteidiger Djibril Sidibé in der 44. Minute mit einem trockenen Schuss ins kurze Eck ausgenutzt. Die Defensive war einige Male nicht auf der Höhe, Torhüter Hugo Lloris machte bei Greens Tor auch keine gute Figur. Frankreichs Trainer Didier Deschamps und sein Team waren nach dem Remis gegen die nicht für die WM in Russland qualifizierten USA allerdings nicht besonders irritiert – obwohl das Fachblatt „L’Equipe“ die Partie als einen „eiskalten Nackenschlag“ einordnete und die Zuschauer in Lyon am Ende laut gepfiffen hatten.

„Wir wollten gewinnen, aber es war am Ende nur ein Testspiel“, sagte Deschamps, „die junge Mannschaft der USA hat uns viele Chancen erlaubt, die wir leider nicht nutzen konnten. Uns fehlte es ein wenig an Spritzigkeit.“ Mittelfeldmann Blaise Matuidi meinte, mit dem Resultat sei man nicht komplett zufrieden, könne das aber gut einordnen. Optimistisch stimmt die Franzosen vor dem WM-Start am Samstag gegen Australien, dass Paul Pogba ansteigende Form beweist. Das 1:1 fiel in der 78. Minute zwar spät, aber verdient. Der eingewechselte Stuttgarter Benjamin Pavard servierte Mbappé den Ball perfekt, Paris’ Jungstar musste nur einschieben. Bayern-Profi Corentin Tolisso war in der 58. Minute in die Partie gekommen.

Deschamps hatte im Vergleich zum 3:1 gegen Italien vom gewohnten 4-4-3 auf ein 4-4-2 mit Antoine Griezmann als Spielmacher hinter dem harmonischen Sturmduo Olivier Giroud/Mbappé umgestellt. Die „Grande Nation“ kam auch in der Formation zu vielen Chancen – sie wird schwer auszurechnen sein.

Green ist seit Anfang Mai mit den USA auf Testspiel-Tour. Ob er zur neuen Saison noch mal vom VfB Stuttgart an Greuther Fürth ausgeliehen wird, ist unklar. Man sei „in einem vielversprechenden Dialog, was die Zukunft von Julian betrifft – ich gehe davon aus, dass er in Fürth bleibt“, meinte VfB-Sportchef Michael Reschke zwar. Mit Toren wie gegen Frankreich macht der frühere Münchner, der in Stuttgart noch bis 2019 gebunden ist, aber auch ambitioniertere Clubs auf sich aufmerksam. Spieler, die immer wieder Geschichte schreiben, wecken gern mal Begehrlichkeiten.

Aufrufe: 010.6.2018, 15:49 Uhr
Münchner Merkur / Andreas WernerAutor