2024-06-17T07:46:28.129Z

Allgemeines
– Foto: Jens Hirschfeld

Es ist so ein Gefühl

Mario Lochmann, Trainer vom FSV Eintracht Hildburghausen, spricht von „einem Gefühl“ und sagt: „Irgendwann ist es lang genug.“ Der Coach der Südthüringer hat seinem Vorstand mitgeteilt, dass er im Sommer beim Landesklasse-Team aufhören wird.

Damit beendet Lochmann seine bereits zweite Amtszeit in Hildburghausen, die im Frühjahr 2015 begann. Er prägte mit seinen beiden Amtszeiten sicher die jüngere Geschichte des Vereins. Erste Spekulationen, die Lochmanns Nachfolge betreffen, dementierte der Verein zuletzt. Noch steht nicht fest, wer in die großen Fußstapfen treten soll.

„Ich will nicht, dass die Spieler irgendwann sagen: Endlich ist er weg“, sagt Lochmann, dem es noch sehr viel Spaß macht in Hildburghausen und der beteuert, dass es nicht an Mannschaft oder Verein liege. Es ist eben jenes Gefühl, das ihm sagt, dass es jetzt genug ist.

Doch woher kommt es eigentlich, dieses Gefühl? Nutzt sich ein Trainer bei einem Team nach einer gewissen Zeit ab? Die Ansprachen, die Trainingsinhalte? Für Argumentationen in beide Richtungen gibt es zahlreiche Beispiele. Paradebeispiele aus England sind Alex Ferguson und Arsene Wenger, die bei Manchester United und dem FC Arsenal eine Ära prägten. Auch in Deutschland gibt es diese Geschichten: Man muss nur nach Freiburg schauen, wo Christian Streich Jahr für Jahr hervorragende Arbeit abliefert. Sicher, sie sind Ausnahmen ihrer Zunft und andere Trainer argumentieren anders. So erklärte Julian Nagelsmann (Trainer RB Leipzig) in einem Interview: „Irgendwann geht die Originalität deiner Ansprachen verloren, man nutzt sich ab. Nicht umsonst hat Pep Guardiola als Trainer so einen Drei-Jahres-Rhythmus bei seinen Vereinen.“

Sicher lassen sich die Beispiele aus dem Profi-Fußball nicht eins zu eins in den Amateurbereich spiegeln. Interessant sind gewissen Parallelen allemal. Ob es nun stimmt, dass ein Trainer „sich bei einem Verein abnutzt“, lässt sich sicher so einfach nicht beantworten. Es kommt auf den Einzelfall und vor allem auf das von Mario Lochmann beschriebene Gefühl an.

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Als Trainer will Lochmann übrigens nicht gänzlich aufhören. „Wenn sich etwas Interessantes ergibt... Das muss dann auch nicht unbedingt höherklassig sein“, sagt Lochmann und fügt an: „Ich bin jetzt 52. Wenn ich nochmal etwas Anderes sehen und machen will, sollte ich es jetzt tun.“ Doch darüber will sich der Coach ohnehin erst Gedanken machen, wenn die Zeit gekommen ist. „Das hat mich noch nicht weiter beschäftigt. Wir haben hier in Hildburghausen noch genug zu tun“, sagt Mario Lochmann.

Aufrufe: 030.10.2019, 15:52 Uhr
FuPaAutor