2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Kurt Kossahn. F: Mehmet Dedeoglu "dedepress"
Kurt Kossahn. F: Mehmet Dedeoglu "dedepress"

"Es hat mich dann doch "nach Hause" gezogen"

Nach 17 Jahren Sparta Lichtenberg sammelte Kurt Kossahn bei Eintracht Mahsldorf wichtige Spielpraxis. Er würde die Entscheidung wieder so treffen. Doch nun ist er froh Stammtorhüter beim Tabellenführer der Berlin-Liga zu sein.

Ein Bericht von Marcel Peters - https://www.facebook.com/AmateurberichterstattungMarcelPeters/ - regelmäßig Berichte über Berliner und Brandenburger Amateurfußballer oder Vereine. Gesprächspartner: Kurt Kossahn

14 Spiele, 14 Einsätze. Bist du mit dieser Vorstellung auch zurück nach Lichtenberg gewechselt?
Nach der Saison bei Eintracht Mahlsdorf 2 in der Landesliga, hab ich mich jetzt im Sommer dazu bereit gefühlt, den Konkurrenzkampf bei Sparta in der Berlin Liga bestehen zu können. Ja natürlich geht man in eine Saison und besonders in die Vorbereitung um am Ende möglichst viele Einsätze zu erhalten. Ich muss aber auch sagen, dass in der Sommervorbereitung einiges sehr gut für mich lief.

Was genau lief gut für dich, wovon hast du profitiert?
Es gab kurzfristig Änderungen auf der Torwartposition. Ursprünglich war Tom Schmidt im Konkurrenzkampf mit mir geplant, bei Tom hat es dann beruflich Veränderungen gegeben und eine weitere Möglichkeit mit Thorsten Wiese kam auch nicht zustande. Dennoch habe ich eine gute Vorbereitung gespielt und konnte diese auch in den guten Saisonstart von uns mit rüber nehmen.

War die Entscheidung, ein Jahr Spielpraxis bei Eintracht Mahlsdorf 2 zu sammeln, also die richtige? Würdest du sie erneut so treffen?
Definitiv. Es war die richtige Entscheidung und wäre ich wieder an diesem Punkt, würde ich Sie auch nochmal so treffen. In Mahlsdorf habe ich wirklich tolle Erfahrungen gemacht, es war auch mal gut nach 17 Jahren Sparta einen anderen Verein kennen lernen zu dürfen. Mit Nico Hennig als Cheftrainer und dem TW-Trainer Robert Meyer konnte ich in Mahlsdorf nochmal einen großen Schritt nach vorn machen. Dass zeigt eben auch, wie wichtig die Spielpraxis für einen Torhüter ab einem gewissen Punkt ist und zu seiner Entwicklung beiträgt.

War dir aber von Anfang an klar, dass du nach dem einem Jahr zurückkehren wirst?
Nein, ich hätte mir auch vorstellen können länger in Mahlsdorf zu bleiben, aber am Ende gab es wieder Interesse von Sparta und irgendwie hat es mich dann doch "nach Hause" gezogen.

Und dann erobert ihr mir nichts dir nichts die Tabellenspitze. Ein Ergebnis harter Arbeit?
Ich glaube der größte Faktor neben der guten Arbeit auf dem Trainingsplatz ist, dass wir uns wirklich alle sehr gut verstehen und der größte Teil der Mannschaft schon über mehrere Jahre zusammen spielt. Insgesamt haben wir eine überragende Stimmung innerhalb der Kabine. Vor allem das Zusammenspiel mit Milos Marinkovic und Raphael Klein ist mir eine Ehre. Sie haben beide wirklich einen klasse Charakter und sind super Fußballer. Es passt aktuell einfach alles zusammen, dass Potential der Mannschaft hatte sich ja letztes Jahr in der Rückrunde schon angedeutet.

Ist auch für dich die Herbstmeisterschaft das nächste Ziel?
Also wenn du solange in der Hinrunde oben stehst, dann willst du am Ende auch Herbstmeister werden, aber bis dahin haben wir noch drei richtig schwere Aufgaben.

Am Ende kann man sich aber von diesem Titel nichts kaufen, gibt er trotzdem ein gutes Gefühl für die, neben den drei Spielen in diesem Jahr, schweren und langen Rückrunde ?
Ja eben, es ist nur ein Zwischenstand nach der Hinrunde. Ich denke, dass es ein gutes Gefühl geben wird, aber noch wichtiger und ein noch besseres Gefühl gibt dann auch eine gute Wintervorbereitung. Mit Blick auf unser Startprogramm in der Rückrunde, müssen wir im Winter vernünftig arbeiten. Stand jetzt wird der Vorsprung nicht allzu groß sein.

Doch vor der Vorbereitung steht das traditionelle Hallenturnier an. Habt ihr Bock darauf? Die Chancen auf einen Turniersieg stehen mit einigen talentierten Futsal-Spieler eigentlich ganz gut?
Unsere "Futsaler" sind sicher ziemlich heiß. Ich persönlich freu mich, aber auch schon auf die Winterpause. Grundsätzlich haben wir mit den Jungs um Sanid Sejdic eine sehr große Chance das Turnier zugewinnen.

Wie sieht es für als Torhüter als. Die Umstellung von Feld zu Halle ist doch relativ groß, würdest du dich generell aber auch als „Hallen-Keeper“ bezeichnen?
Ja, es ist wirklich ein großer Unterschied. Ich denke, ich habe ganz gute Anlagen um auch in der Halle eine gute Figur abzugeben. Die Intensität ist in der Halle enorm, auch für uns als Torhüter, man hat viel mehr Abschlüsse aus Nahdistanz. Im Prinzip macht der Budenzauber schon Spaß, sicherlich noch mehr, wenn das Niveau Berlin-Liga ist!

Auf dem Feld hat man während der 90 Minuten als Torhüter meist nur wenig Beschäftigung. Was geht einem dann im Kopf vor?
Oft ist das gar nicht so einfach, vor allem bei sehr klaren Spielen. Bei den Topspielen fällt es hingegen relativ leicht. Persönlich find ich es auch nicht schlimm wenn ich nicht unter „Dauerbeschuss“ stehe, weil es bedeutet, dass wir als Team einen guten Job machen.

Meistens retten die Torhüter dem Team den Arsch, aber wenn dann mal ein blödes Ding durchrutscht, dann sind sie der Sündenbock. Wie lernt man damit umzugehen?
Mit der Zeit lernt man damit umzugehen. Wenn es mal zu einem Fehler kommt, sollte man einfach sofort den Haken hinter machen. Grundsätzlich hast du aber recht. Der Job des Torhüters ist oft Undankbar, aber genau dort sitzt auch der Reiz.

Aufrufe: 023.11.2018, 09:04 Uhr
Marcel PetersAutor