2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines
Attila Denes (links) und Yanik Diaby sind zwei der acht Neuzugänge des SC Holweide.
Attila Denes (links) und Yanik Diaby sind zwei der acht Neuzugänge des SC Holweide. – Foto: Links: Guido Kromen, rechts: Kevin Garten

Erfahrung, Perspektive und "Schuss wie ein Pferd": 8 Neue in Holweide

Kreisliga A Köln: Der SC Holweide hat seinen Kader für die Rückrunde mit gleich acht Spielern verstärkt. Bei den Neuzugängen herrscht eine Mischung aus Jugend und Erfahrung, der Fokus liegt klar auf der Offensive.

Jürgen Strumpen ist zufrieden. Durch die acht Neuzugänge, die der Kölner A-Ligist SC Holweide in diesem Winter für sich gewinnen konnte, hat der Trainer jetzt einen richtigen Konkurrenzkampf im Kader. Die Zeiten, in denen sich Spieler auf einem Stammplatz ausruhen konnten, sind vorbei. "Es gibt ein altes Sprichwort: So wie du trainierst, so spielst du auch", sagt Strumpen. Und nun, da jeder Spieler noch mehr um seine Position im Team kämpfen muss, soll das Niveau im Training deutlich besser werden. Und damit hoffentlich auch im Spiel, denn Holweide ist aktuell punktgleich mit den Abstiegsplätzen.

In der Hinrunde fehlte es vor allem in der Offensive. Vor der Saison gab es hier fünf Abgänge, die die Mannschaft vor große Probleme gestellt haben. Teilweise musste Strumpen in der Schlussphase Verteidiger im Sturm einwechseln, weil schlicht kein Angreifer mehr zur Verfügung stand. Das wird sich ab sofort ändern.

Einer, der dazu beiträgt, ist Alessandro Perri, der vom SC West Köln aus der Bezirksliga kommt und in 15 Spielen in dieser Saison vier Tore schoss. Der Schritt eine Liga zurück hat mit dem Studium zu tun, was mit dem Trainingsbetrieb der Bezirksliga nicht ganz so einfach zu vereinbaren ist. Weil Perris Bruder Vincenzo bereits in Holweide spielt, war der Schritt naheliegend. "Er ist ein hervorragender Stürmer, der sehr flexibel einsetzbar ist", beschreibt Strumpen den beidfüßigen Italiener. "Er wir uns einen ganzen Schritt nach vorne bringen."

Viel Erfahrung und Ehrgeiz im Angriff

Alleine die Verpflichtung von Perri macht deutlich, was Strumpen meint, wenn er sagt: "Wir haben nicht einfach acht Leute geholt, damit wir acht Leute im Kader haben." Schon lange seien viele Gespräche geführt worden, fußballerisch und charakterlich musste es passen. Neben Perri kamen dann noch drei Spieler, die gleich zwei Lücken auf Anhieb füllen: Sowohl als Spieler in der Offensive als auch als Führungspersönlichkeiten.

Die Rede ist von Attila Denes, der vom RSV Urbach kommt, David Daum (SV Adler Dellbrück) und Dominic Spitali (Germania Mülheim). Alle drei sind um die 30, in der Offensive zuhause, sehr ehrgeizig und echte Leader. "Wenn ein Spiel nicht gut läuft, siehst du die ein, zwei Stunden danach in der Kabine nicht lachen", sagt Strumpen.

Denes ist ein Zehner, der aber nach Meinung des Trainers Linksaußen noch besser ist. In Rumänien hat er Profifußball gespielt und hier in Deutschland bei Urbach und dem TSV Merheim zuletzt mit herausragenden Torquoten geglänzt. Sein Abschluss zeichnet ihn ebenso aus wie seine Schnelligkeit. Spitali spielte zuletzt eher als Sechser oder Achter, hatte als jüngerer Spieler aber auch starke Phasen als Linksaußen in der Mittelrhein- und Landesliga. Seine Flexibilität und Erfahrung schätzt Strumpen sehr. Zudem sagt er: "Ich glaube schon, dass es Landesligisten gibt, die ihn heute noch gerne hätten, wenn er die Zeit hätte, da regelmäßig zu trainieren."

"Erhoffen uns ganz, ganz viel"

David Daum ist ein klassischer Mittelstürmer, "der es noch einmal wissen will". Im Zentrum sehr torgefährlich, durch seinen Körper aber eben auch Kopfballstark und ein Zielspieler, der auch mal einen Ball festmachen kann. Von Daum, Denes, Spitali und Perri "erhoffen wir uns ganz, ganz viel", verrät Strumpen.

Zu den vier erfahrenen Spielern kommen auch noch vier jüngere Akteure, von denen zwei ebenfalls in der Offensive beheimatet sind: Sebastian Stoica kommt vom TSV Buisdorf aus der Bezirksliga, wo er verletzungsbedingt seit August nicht mehr spielen konnte. "Ich glaube, dass er ganz große Schritte bei uns machen kann. Ihm fehlt allerdings fast ein halbes Jahr Spielpraxis", erklärt Strumpen. Über Tolga Tüfekci, der zuletzt eine Pause einlegte und mit Stoica gut befreundet ist, sagt er: "Er ist sehr dynamisch und hat einen Schuss wie ein Pferd."

Holweider Junge und Mr. Zuverlässig

Mit Dustin Pfeiffer von der SpVg Flittard II und Yanik Diaby von der SV Deutz II wechseln zudem zwei neue Spieler für die Abwehr nach Holweide. Pfeiffer ist ein "Holweider Junge", der nach einigen Jahren wieder zurückkehrt. Strumpen nennt ihn einen Spieler, "auf dem viel Hoffnung liegt". Der 19-Jährige ist groß und dadurch kopfball- und zweikampfstark, hat aber auch fußballerisch Stärken im Eröffnungsspiel. Hier muss Diaby noch nachlegen, am Spiel nach vorne will Strumpen noch mit ihm arbeiten. Doch im Defensivbereich muss sich der Trainer beim Linksverteidiger keine Sorgen machen. Diaby sei ein Spieler, der zuverlässig und beständig trainiert und auf dem Platz seine Leistung bringt. "Mr. Zuverlässig" eben, wie es Strumpen sagt.

Der Holweider Coach hat jetzt also eine Menge neuer Optionen, die durch die Rückkehr der verletzten Tom Eberhardt und Dustin Schüller sowie Co-Spielertrainer Eren Canatar, der jetzt wieder voll angreifen will, noch erweitert werden. "Die Karten werden für alle neu gemischt. Dadurch, dass die Hinrunde nicht so war, wie wir es uns vorgestellt haben, beginnen alle bei null", sagt Strumpen. Alle Neuzugänge hätten die Chance, sich in die Mannschaft zu spielen. "Die, die in der Hinrunde gespielt haben, werden sicher etwas dagegen haben. Das ist, was mich am meisten freut: Das Auswahl da ist."

Die Personalplanungen des SC Holweide sind damit weitestgehend abgeschlossen, es könnte lediglich noch einen Abgang geben und zudem würde Strumpen nach Möglichkeit noch einen Torwart hinzuholen. An sich steht der Kader aber, um sich schnellstmöglich von der Abstiegszone zu entfernen und sich auch schon ein wenig auf die kommende Saison vorzubereiten, wo der Abstiegskampf dann bestenfalls gar keine Rolle mehr spielen soll.

Aufrufe: 04.1.2022, 15:00 Uhr
Stefan JanssenAutor