2024-06-14T14:12:32.331Z

Querpass
Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz und Herthas U23-Coach Ante Covic pflegen ein gutes Verhältnis zueinander. Zuletzt wurden Energie sogar Spieler aus der Covic-Elf angeboten. Foto: Steffen Beyer
Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz und Herthas U23-Coach Ante Covic pflegen ein gutes Verhältnis zueinander. Zuletzt wurden Energie sogar Spieler aus der Covic-Elf angeboten. Foto: Steffen Beyer

Energie Cottbus und Hertha BSC - bahnt sich dort etwas an?

Energie Trainer Pelé Wollitz wünscht sich mehr als ein Freundschaftsspiel gegen den Bundesligisten im Sommer

Energie-Trainer Wollitz träumt von einer engeren Zusammenarbeit mit dem Fußball-Erstligisten Hertha BSC. Vorerst wird über ein Testspiel verhandelt noch in diesem Sommer verhandelt.

Dass Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz ein Faible für Eishockey hat, ist kein Geheimnis. Der Cottbuser Coach hat deshalb auch schon die Lausitzer Füchse in Weißwasser besucht, ist zudem mit Steffen Ziesche, dem Co-Trainer des DEL-Clubs Eisbären Berlin befreundet. Und womöglich sind es auch die Eisbären mit ihrer neuerdings sehr engen Kooperation mit den Lausitzer Füchsen aus der DEL2, die Wollitz dazu anregen, ebenfalls eine Verbindung mit Berlin einzugehen. Der Coach sagt offen: „Seit meiner Rückkehr nach Cottbus habe ich in den vergangenen beiden Jahren versucht, eine Verbindung zu Hertha BSC aufzubauen.“

Ihm schwebt eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen beiden Clubs vor. Wollitz betont: „Unsere Talente müssen ja nicht immer nach Freiburg oder Bremen wechseln. Vielleicht können die auch mal zu Hertha gehen, um mal einen Austausch zu machen. Möglicherweise kann man da intern was aufbauen. Man kann auch unsere jungen Spieler mal eine Woche dahin schicken. Das wäre meine Vision.“

Eine spannende Vision, doch Energie Cottbus und Hertha BSC – würde das denn überhaupt zusammenpassen? Zumindest die Fanlager sind sich (noch) spinnefeind. Mit Schrecken erinnert man sich an Ausschreitungen bei Erstliga-Spielen zwischen beiden Teams. Im März 2001 hatten beispielsweise Hertha-Hooligans in Cottbus übel randaliert und sogar einen Molotowcocktail auf das Haus des damaligen Energie-Kapitäns Christian Beeck geworfen. Seitdem sich die Mannschaften sportlich nicht mehr auf allerhöchster Ebene begegnen, ist es zumindest ruhiger geworden. Doch beim Regionalliga-Spiel zwischen Hertha II und Energie im November 2016 war es im Berliner Jahn-Sportpark ebenfalls zu kleineren Ausschreitungen gekommen, etwa 150 Randalierer im Cottbuser Block sorgten kurzzeitig für Ärger.

Und dennoch sagt Wollitz mit Nachdruck: „Da ist nicht die Rivalität, sondern die Perspektive der Spieler beider Mannschaften entscheidend.“ Der Cottbuser Coach ist überzeugt vom sportlichen Konzept beim Hauptstadtclub und hat in den vergangenen beiden Jahren keine Gelegenheit ausgelassen, die Nachwuchsförderung der Berliner zu loben. Wollitz, der selbst als Profi die Zweitliga-Saison 1993/94 für Hertha BSC gespielt hat, pflegt eine gute Beziehung zu U23-Trainer Ante Covic. Die hätte bei der aktuellen Kaderplanung beinahe sogar Früchte getragen. Wollitz berichtet: „Uns sind zwei Spieler aus der zweiten Mannschaft von Hertha angeboten worden. Sie passen leider von der Position nicht in unser Team, sind aber sehr ordentliche Spieler.“

Wollitz sieht das als Anfang, und glaubt: „Daraus könnte etwas entstehen, das wäre ein Traum von mir.“ Ein weiterer Schritt hin zu einer engeren Zusammenarbeit wäre ein Testspiel zwischen den Erstliga-Berlinern und dem Drittliga-Aufsteiger aus der Lausitz. Wollitz verrät: „Wir haben mit Hertha über den 21. Juni gesprochen.“ Der FCE sucht für die Drittliga-Generalprobe im Stadion der Freundschaft noch einen starken Gegner. Allerdings sei man sich mit Hertha finanziell noch nicht einig geworden. Der Trainer befürchtet, dass in der Urlaubszeit nicht genügend Fans ins Stadion kommen würden, um dieses finanzielle Risiko zu rechtfertigen. Dennoch sei in der Sache aber noch nicht das letzte Wort gesprochen.

Und so könnte es in diesem Sommer gleich zwei freundschaftliche Berlin-Lausitz-Duelle geben. Denn die Lausitzer Füchse empfangen am 12. August in Weißwasser ihren Kooperationspartner Eisbären Berlin. Doch was im Eishockey inzwischen fast schon kleine Tradition ist, muss sich im Fußball erst langsam entwickeln.



Aufrufe: 026.6.2018, 19:30 Uhr
Jan Lehmann und Julian PinkAutor