2024-06-03T07:54:05.519Z

Allgemeines
– Foto: ebm-papst Hallenmasters

Eli­as möch­te zu­rück zum Stu­di­um in die USA

Der 19-jäh­ri­ge Sports­ti­pen­di­at Elias Eichhorn aus Ha­an er­wisch­te ei­nen der letz­ten re­gu­lä­ren Flü­ge nach Hau­se. Jetzt stu­diert er via In­ter­net.

Als in Deutsch­land schon über­all die Alarm­glo­cken schrill­ten, war Eli­as Eich­horn in den USA qua­si noch fast ah­nungs­los. Das Co­ro­na­vi­rus war zwar auch an der Uni­ver­si­tät in Kan­sas Ci­ty, wo der Haaner Eli­as Eich­horn mo­men­tan „Busi­ness-Ad­mi­nis­tra­ti­on und Ma­nage­ment“ stu­diert, Ge­sprächs­the­ma – aber nur ei­nes von vie­len.

„Ich hat­te Spring Break – al­so ei­ne Wo­che Früh­lings­fe­ri­en – und mit sie­ben Freun­den zu­sam­men ein ab­ge­schie­de­nes Häus­chen in den Ro­cky Moun­ta­ins ge­mie­tet“, er­in­nert sich Eli­as Eich­horn. „Dort wa­ren wir fast kom­plett oh­ne Au­ßen­kon­tak­te, sind viel ge­wan­dert, ha­ben aber auch so gut wie kei­ne Nach­rich­ten ver­folgt.“

Im Nach­hin­ein sagt der Stu­dent: „Ich den­ke, wir ha­ben echt Glück ge­habt.“ Denn vor dem Ur­laub ha­be die ame­ri­ka­ni­sche Öf­fent­lich­keit das Co­ro­na-The­ma nicht be­son­ders stark auf­ge­grif­fen – nach dem Ur­laub wie­der­um wur­den plötz­lich rei­hen­wei­se die Flü­ge ge­stri­chen. Mit ei­ner der letz­ten re­gu­lä­ren Ma­schi­nen konn­te der 19-Jäh­ri­ge die Heim­rei­se an­tre­ten. Und hat­te durch sein eher zu­rück­ge­zo­ge­nes Fe­ri­en­ver­hal­ten auch ei­ne An­ste­ckung ver­mei­den kön­nen. Erst spä­ter sah er im Fern­se­hen die Stu­den­ten­par­tys am Strand von Mia­mi Flo­ri­da, bei de­nen dem Vi­rus ge­ra­de­zu Tür und Tor ge­öff­net wor­den wa­ren.

Jetzt stu­diert er von Zu­hau­se aus – auch in Ha­an, wo Eli­as ge­mein­sam mit sei­nen El­tern lebt, ist das tat­säch­lich mög­lich, wie er be­rich­tet: „An un­se­rer Uni­ver­si­tät in Kan­sas Ci­ty sind oh­ne­hin vie­le Se­mi­na­re on­line be­such­bar. Den Rest jetzt auch dar­auf­hin um­zu­stel­len, hat mehr oder we­ni­ger pro­blem­los funk­tio­niert.” Und sein Trai­ner ha­be ihm ei­nen strik­ten Trai­nings­plan mit Jog­ging und Kraft­übun­gen da­heim ver­ord­net, denn das Fit­ness­stu­dio – sonst re­gel­mä­ßi­ger An­lauf­punkt – kön­ne man mo­men­tan ja auch nicht mehr be­su­chen.

Seit ei­nem Jahr stu­diert Eli­as Eich­horn in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten. Er hat ein Sports­ti­pen­di­um, spielt Fuß­ball im Uni­ver­si­täts-Team. „In der Ju­gend ha­be ich bei Bay­er Le­ver­ku­sen ge­spielt“, er­zählt der Tor­wart. Doch ihm sei ir­gend­wann klar ge­wor­den, dass es mit dem Pro­fi­fuß­ball als Le­bens­un­ter­halt ver­mut­lich nichts wer­den wür­de. Ein Sports­ti­pen­di­um für die USA war da ge­nau zur rich­ti­gen Zeit die rich­ti­ge Chan­ce.

Auf vier Jah­re ist das gan­ze an­ge­legt, und Eli­as hofft ge­ra­de in die­sen Os­ter­ta­gen, dass er bald auch wie­der Prä­senz an sei­ner Hoch­schu­le zei­gen kann. „Ich wün­sche mir sehr, dass wir zum Start des neu­en Se­mes­ters im Au­gust wie­der zu­sam­men­kom­men und ge­mein­sam trai­nie­ren dür­fen“, sagt er. Denn das Ge­fühl der Viel­falt und Zu­sam­men­ge­hö­rig­keit sei in Kan­sas Ci­ty ein ganz be­son­de­res.

„Bei uns sind ge­ra­de im Be­reich Fuß­ball vie­le Stu­den­ten aus an­de­ren Län­dern wie et­wa Bra­si­li­en, Chi­le oder Ke­nia“, er­zählt der 19-jäh­ri­ge Haaner, der sich schon jetzt dar­auf freut, über kurz oder lang wie­der mit ih­nen zu­sam­men zu sein. „Ich hof­fe sehr“, sagt Eli­as Eich­horn, „dass nie­man­dem et­was pas­siert und wir uns al­le ge­sund wie­der­se­hen wer­den.“

Aufrufe: 014.4.2020, 22:00 Uhr
RP / Peter ClementAutor