2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
– Foto: Thomas Rinke

Eklat in Weinheim kann teuer für TuRa 88 werden

Ausschreitungen bei Turnier in Weinheim: Verhandlung vor Jugend-Sportgericht des Fußball-Kreises wird abgebrochen.

Der Ausflug zu einem internationalen Fußball-Turnier nach Weinheim kann TuRa 88 Duisburg teuer zu stehen kommen. Wie berichtet, hatte es Ausschreitungen im und nach dem letzten Gruppenspiel der Neudorfer B-Junioren gegen ES Custines aus Frankreich gegeben. Die Polizei kam zum Einsatz. Beide Teams wurden daraufhin von der Turnierleitung disqualifiziert.

Im Nachhinein hatte TuRa 88 schwere Vorwürfe gegen einen Trainer des französischen Teams erhoben, der einen Duisburger Spieler geschlagen haben soll, was zu einer heftigen Gegenreaktion geführt habe. Die Schiedsrichter jedoch, der tatsächliche Spielleiter sowie der Unparteiische des Folgespiels, hatten in Stellungnahmen den Neudorfern die Schuld gegeben. Die erste Verhandlung vor dem Kreisjugendgericht des Fußball-Kreises Duisburg/Mülheim/Dinslaken wurde nach der Aussage von Trainer Hakan Kirmizigül abgebrochen, da die Kammer nun die Schiedsrichter als Zeugen befragen will. Und das geht ins Geld: Die Neudorfer müssen die Fahrt- und Hotelkosten der Zeugen übernehmen. Nur wenn die beschuldigten Spieler freigesprochen oder teilweise entlastet werden sollten, könnte TuRa 88 das Geld vom Verband, zumindest in Teilen, zurückbekommen.

Kirmizigül hatte sich betont vor seine Spieler gestellt und erklärt, dass die Turaner nicht von der Aussage in ihrer schriftlichen Stellungnahme abweichen. Die schriftlichen Aussagen der Schiedsrichter bezeichnete der Trainer als Lüge. Tatsächlich besteht Klärungsbedarf. Denn in den Statements der Unparteiischen war von einem Tritt ins Gesicht die Rede – durch einen Spieler, der von hinten kam, sodass der französische Akteur ihn nicht habe kommen sehen. Das bedarf wohl einer näheren Erklärung.

Zudem wurden fünf Spieler anhand ihrer Rückennummern durch die Schiedsrichter benannt, wobei Trainer, Betreuer und Eltern in einigen Fällen vehement darauf bestehen, dass die falschen Akteure beschuldigt werden. Besonders frappierend ist die Beschuldigung gegen die „Nummer 12“ von TuRa 88. Der Schiedsrichter des Folgespiels betonte, dass es sich dabei aber nicht um „Nummer 12 im blauen Trikot“ handele, die vom Ersatztorhüter getragen werde. Kirmizigül und ein Elternteil betonten, dass es kein Feldspielertrikot mit der Nummer 12 gäbe. Ein TuRa-Spieler sagte: „Überprüfen sie die Spielberichte der letzten zwei Jahre. Es gibt keinen Feldspieler mit der Nummer 12.“ Eigenartig klang die Mutmaßung des Schiedsrichters, TuRa müsse die Trikots getauscht haben. Der spielleitende Schiri habe zudem, so die Turaner, unter Zeugen erklärt, dass dieses Verhalten ja typisch für türkische Teams sei.

Kirmizigül: „Wir waren daran beteiligt, und das bereuen wir.“ Zumindest im mündlichen Teil der Verhandlung blieben die Neudorfer aber die Information schuldig, wer statt der fälschlich beschuldigten Spieler beteiligt war. Mutig war der Kickerr, der vom französischen Trainer angegriffen wurde und sich gewehrt hatte. Er stellte sich dem Kammervorsitzenden vor.

Aufrufe: 028.6.2019, 13:02 Uhr
RP / theAutor