2024-05-08T14:46:11.570Z

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Eklat in Hemmerde

Partie zwischen Hemmerde und Weddinghofen wird von unschönen Szenen überschattet

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In der Kreisliga A-Partie zwischen dem TuS Hemmerde und dem VfK Weddinghofen stand der Unparteiische Daniel Decker-Törö im Mittelpunkt des Geschehens. Das Spiel endete in einem Eklat.

Nach der dritten gelb-roten Karte gegen den TuS Hemmerde und dem damit verbundenen Strafstoß zum 3:3-Ausgleich für den Gast aus Weddinghofen schien der Höhepunkt des vergangenen Sonntags bereits erreicht. Doch mit dem Abfiff war in Hemmerde noch lange nicht Schluss. Den Ausführungen des Schiedsrichters Decker-Törö zufolge ließ TuS-Spieler Dennis Ambrosy seiner Wut freien Lauf, woraufhin der Unparteiische ihm die rote Karte zeigte.

FuPa Ruhrgebiet erhielt einen Einblick in den gestern erschienenen Spielbericht. Dort heißt es: "Nach Spielende noch auf dem Spielfeld beleidigte der Spieler Nr. 19, Heim Ambrosy den Schiedsrichter mit den Worten: "Der pfeift so, weil der zuhause nichts zu sagen hat."

Schaut man auf die nackten Zahlen, hatte Decker-Törö an diesem Nachmittag alle Hände voll zu tun - gleich neun gelbe, drei gelb-rote und eine rote Karte verteilte der Unparteiische.

Doch diese Zahlen haben einen faden Beigeschmack. Bereits öfter geriet der Schiedsrichter des Kreises Unna-Hamm aufgrund seiner Leistungen in die Schlagzeilen: Im November des Jahres 2010 stellte er in einem Spiel des FC Overberge sechs Spieler des FCO vom Platz - der sich damals ein enges Rennen um den Aufstieg mit seinem Heimatverein VfK Nordbögge lieferte - und musste nach der ersten Halbzeit das Spiel abbrechen, weil dessen Trainer sich weigerte, das Spiel fortzuführen. Zwei Jahre später benachteiligte er offensichtlich die dritte Mannschaft der SG Massen, die infolgedessen ihr Spiel mit 1:8 verlor. Im Jahre 2014 leitete er die Partie des TuS Hemmerde gegen den VfL Kamen und verteilte vier Platzverweise gegen die Kamener, die zu siebt noch ein Unentschieden erkämpften. Und auch in dieser Saison machte der Nordbögger Schiedsrichter schon auf sich aufmerksam. Leidtragender diesmal war der TuS Niederaden, der sein Spiel gegen den SV Langschede mit acht Mann beendete.

Dass die Gemüter am vergangenen Sonntag in Hemmerde aber besonders hochkochten, zeigt auch die Tatsache, dass Decker-Törö nicht nur Spieler des Feldes verwies, sondern sich auch gezwungen sah, Zuschauer zu bitten, die Sportanlage zu verlassen. Im Spielbericht schreibt er dazu: "In Minute 35 wurden zwei Zuschauer des Heimvereins wegen fortlaufenden laustarken Meckerns, Drohgebärden gegen den Schiedsrichter und Provokationen der Reservespieler der Gastmannschaft der Anlage verwiesen." Zu diesem Zeitpunkt waren bereits zwei Hemmerder Spieler vom Platz gestellt worden.

Gästetrainer Daniel Knapp zeigte Verständnis für die Entscheidungen des Unparteiischen. "Er hat eine sehr harte Linie gefahren, aber jede Karte war regeltechnisch nachvollziehbar. Wenn man weiß, wie der Schiedsrichter pfeift, dann tritt man nicht vor den Pfosten - das ist streng ausgelegt nunmal gelb", gab der Trainer des VfK auch gleich ein Beispiel.

Nach dem Schlusspfiff soll die Situation in Hemmerde dann völlig eskaliert sein. Augenzeugen berichten von Hemmerder Angriffen und gar einem Einschluss des Schiedsrichters in seiner Kabine. Das Opfer selber bestätigt zumindest den ersten Punkt in seinem Bericht: "Da der SR tätlich angegriffen wurde, als er den Spielbericht nach Spielende ausfüllen wollte und dabei die Spielnotizkarte abhanden kam, können die beiden Verwarnungen des Gastvereins, sowie die gelb-roten Karten des Heimvereins in einer anderen Minute gewesen sein. Die Spieler sind jedoch definitiv die Richtigen und die Verwarnungen des Heimvereins wurden bereits zur Halbzeit korrekt eingegeben. Zudem können nicht alle Torschützen benannt werden."

Der Verlust seiner Spielnotizkarte erklärt, wieso bis heute nur das Ergebnis klar ist. Der Rest seiner Ausführung wirft aber zumindest die Frage auf, aus welchem Grund Decker-Törö bereits in der Halbzeit (unvollständige) Daten in das System eintrug.

Nun sollen die Geschehnisse in einer Spruchkammersitzung aufgearbeitet werden, deren Termin allerdings noch nicht feststeht. Daniel Decker-Törö war auf Anfrage unserer Redaktion nicht zu einer Stellungnahme bereit.
Aufrufe: 012.10.2017, 11:15 Uhr
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