2024-06-17T07:46:28.129Z

FuPa Portrait
Seit rund 13 Jahren spielt Philip Mendgen (rechts) in der ersten Mannschaft der SG Pellingen/Franzenheim, ist dort Leistungsträger und übernimmt mittlerweile auch außerhalb des Platzes jede Menge Verantwortung.
Seit rund 13 Jahren spielt Philip Mendgen (rechts) in der ersten Mannschaft der SG Pellingen/Franzenheim, ist dort Leistungsträger und übernimmt mittlerweile auch außerhalb des Platzes jede Menge Verantwortung. – Foto: Sebastian Schwarz

Einer, der vorangeht

Kreisliga B Trier/Saar: Auf dem Platz macht Philip Mendgen bei der SG Pellingen/Franzenheim die Räume eng. Als Vorsitzender stellt er (auch) die Zukunftsweichen. Für den Sommer kündigt sich eine große Neuerung an.

Satte 50 Punkte haben sie aus ihren bisherigen 21 Saisonspielen gesammelt, belegen damit je zwei Zähler hinter Tabellenführer VfL Trier aktuell die Plätze zwei und drei der Kreisliga B Trier/Saar – und treffen am Sonntag, 14 Uhr, im direkten Duell aufeinander: Dann empfängt die SG Pellingen/Franzenheim den nur aufgrund der besseren Tordifferenz höher notierten SV Trier-Irsch. „Wir freuen uns riesig auf das Spitzenspiel gegen eine fußballerisch sehr gute Mannschaft“, bekennt Philip Mendgen. Der 31-jährige, zentrale, defensive Mittelfeldspieler sieht keinen Druck auf seiner Mannschaft lasten: „Das Wort Aufstieg haben wir ausgeblendet. Wir mischen aber gerne oben mit und haben Spaß dabei.“ Ein Vorteil könnte am Sonntag (wegen der Mai-Fete am Sportplatz wurde die Partie etwas vorgezogen) das Geläuf sein: Irsch ist den synthetischen Untergrund gewohnt. In Franzenheim wartet ein Naturrasen der eher rustikalen Art.

Vor der Saison kehrte Michael Hassani nach Stationen beim FSV Tarforst in der Rheinlandliga und in Luxemburgs zweithöchster Spielklasse bei Union Mertert-Wasserbillig nach Franzenheim zurück. Der Spielertrainer bringe nicht nur jede Menge Qualität auf den Platz – aktuell macht er mit Mendgen in der Mittelfeldzentrale die Räume eng – sondern sorge mit Assistent Sebastian Thein auch für ein anspruchsvolles Training, welches das Portfolio erweitere, so Mendgen: „Michael legt viel Wert auf die Ballbehandlung. Traditionell kommen wir eigentlich mehr über den Kampf.“

Die Richtung stimmt also in Pellingen und Franzenheim; beide Vereine kooperieren schon seit 1975 und harmonieren sehr gut. Noch hat die Mannschaft gute Chancen, nach zuletzt sieben Jahren Abstinenz die Rückkehr in die A-Klasse zu schaffen. Egal, wie die aktuelle Saison ausgeht: In der neuen Runde erfährt die Spielgemeinschaft Zuwachs. Die Kooperation mit dem FC Schöndorf war bei Redaktionsschluss so gut wie fix, und nur noch die Unterschriften fehlten unter dem SG-Vertrag.

In seiner Funktion als Vorsitzender des FSV Franzenheim hat Mendgen an dieser Entscheidung maßgeblich mitgewirkt. Die Personaldecke sei zu dünn, um damit auf die Dauer mit zwei Mannschaften durchzukommen, und den Alten Herren sei es auf die Dauer auch nicht zuzumuten, immer den Helfer in der Not zu spielen. „Deshalb“, so Mendgen, der seit den Wahlen Ende Juni vergangenen Jahres amtiert, „haben wir uns nach einem Partner umgeschaut, der vom Modell ähnlich ist wie wir“. Die Gespräche mit den Schöndorfern, deren erste Mannschaft aktuell Tabellendritter in der B-Liga-Staffel Mosel/Hochwald ist und noch Chancen auf den etwaigen Relegationsplatz hat, seien von Beginn an sehr konstruktiv gewesen.

Geplant ist nun, gemeinsam zwei Mannschaften ins Rennen zu schicken. Die erste Garnitur soll dabei von Hassani gecoacht werden. Stephan Wicht und Stefan Schmieder, die 2019/20 und die ersten Spiele der darauffolgenden Saison Pellingen/Franzenheim trainiert hatten, ehe es zur Trennung kam, werden den FC Schöndorf verlassen.

„Ab Sommer können wir endlich wieder aus dem Vollen schöpfen, und es wird sich ein echter Konkurrenzkampf entwickeln. Auch bei uns in der B-Liga-Mannschaft stellt sich die erste Elf fast von alleine auf“, berichtet Mendgen.

Sein Einstieg als Vorsitzender kam nicht von ungefähr. Zuvor gehörte er dem Franzenheimer Führungsgremium bereits drei Jahre lang als Beisitzer an und übernahm in dieser Zeit bei der Sanierung des Umkleidegebäudes Verantwortung. Menschen zu führen, scheint ihm auf den Leib geschneidert zu sein. Sechs Jahre lang koordinierte er in Luxemburg den Einsatz von 42 Fliesenlegern. 2020 hat sich Mendgen in seinem Heimatort selbständig gemacht und zählt in seinem Fliesenfachbetrieb vier feste Angestellte.

In der Firma und in der Vereinsarbeit ist ihm das Teamwork sehr wichtig. Mitspieler wie Luca Franzen, Andreas Hennen oder auch Julian Maxheim aus der zweiten Mannschaft sind weitere wichtige Stützen im Vorstand. 220 Mitglieder zählt der FSV. „Wir sind breit aufgestellt“, berichtet Mendgen stolz und verweist auf weitere Abteilungen wie etwa das Kinderturnen, Aerobic, Bodyfit, Jumping, Darts oder 2. Weg.

Begrüßen würde es Mendgen, wenn sich auch Leute außerhalb des Vorstands für ein Engagement im Verein begeistern ließen. Nicht zuletzt aus Spielerkreisen könne manchmal mehr kommen. „Ob Arbeiten am Sportplatz oder rund um unsere Heimspiele: Wir sind froh um jede Unterstützung.“

Hier geht's zum Interview mit Irschs Spielertrainer Tobias Spruck vor dem Hit in Franzenheim

Aufrufe: 029.4.2022, 17:18 Uhr
Andreas ArensAutor