2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
– Foto: Nils Weinbrenner

Ei­nen Tan­nen­baum? "Nur vom VfL Witz­hel­den"

Ne­ben den Mit­glieds­bei­trä­gen hat­te der Ver­ein im Co­ro­na-Jahr kaum Chan­cen, Geld ein­zu­neh­men. Ei­ne Tra­di­ti­on aber half nun.

Leicht an­ge­strengt trägt Chris­ti­an Ha­es­ner sei­nen Baum zum Au­to. Die Kin­der ma­chen Druck. Sie wa­ten durch ei­ne gro­ße Pfüt­ze und wol­len aus der Käl­te nach Hau­se in die Wär­me. Wie Ha­es­ner be­sor­gen sich vie­le Men­schen aus dem Hö­hen­dorf ih­ren Weih­nachts­baum beim VfL Witz­hel­den. Für Ei­ni­ge ist das Tra­di­ti­on – und ge­hört eben ge­nau­so zu Weih­nach­ten wie Ku­geln, La­met­ta und Weih­nachts­gans oder Kar­tof­fel­sa­lat mit Würst­chen.

Im Co­ro­na-Jahr 2020 ist der Ver­kauf der be­lieb­ten Nord­mann­tan­nen und Blau­fich­ten na­he­zu die ein­zi­ge Mög­lich­keit, ne­ben den Bei­trä­gen der Mit­glie­der, Geld ein­zu­neh­men. Dass die Ju­gend­ab­tei­lung der Fuß­bal­ler die Bäu­me seit mehr als 20 Jah­ren ver­kauft, hilft da­bei na­tür­lich. „Es sind je­des Jahr die­sel­ben Ge­sich­ter“, sagt Vor­stands­mit­glied Dag­mar Bar­bic-Hoofs. Seit rund zwölf Jah­ren or­ga­ni­siert sie den Ver­kauf, der stets ein Wo­chen­en­de dau­ert.

Vie­le Men­schen aus Witz­hel­den kä­men an die­sen zwei Ta­gen zum Sport­platz. Ei­ni­ge der Män­ner und Frau­en ha­ben selbst beim VfL ge­spielt – oder ha­ben Kin­der, die die ro­ten Tri­kots über­strei­fen. „Sie wol­len uns un­ter­stüt­zen“, be­rich­tet Bar­bic-Hoofs.
So geht es auch der klei­nen Fa­mi­lie um Va­ter Chris­ti­an Ha­es­ner. „Wir woh­nen seit vier Jah­ren hier. Und wir ho­len un­se­re Bäu­me seit­dem beim VfL. Wir wol­len die Ju­gend­ab­tei­lung un­ter­stüt­zen. Das ge­hört zum Dorf da­zu“, be­tont er. Toch­ter He­le­ne er­gänzt: „Die ha­ben hier die schöns­ten Bäu­me.“

Die Acht­jäh­ri­ge und ih­re zwei Jah­re jün­ge­re Schwes­ter Hen­ri­et­te be­trei­ben Leicht­ath­le­tik im Ver­ein. Der Jüngs­te, Fe­lix, spielt Fuß­ball. Den Platz durf­te der Vier­jäh­ri­ge aber schon lan­ge nicht mehr be­tre­ten. Spie­le, Tur­nie­re, Meis­ter­schaf­ten: Sie al­le sind we­gen der Pan­de­mie ins­ge­samt fast ein Jahr un­ter­bro­chen.

Dem­entspre­chend wich­tig sind die Zu­satz­ein­nah­men, die der Ver­ein durch den Baum­ver­kauf ver­zeich­nen kann. Ge­naue Zah­len will Dag­mar Bar­bic-Hoofs nicht nen­nen. Ei­gent­lich, er­zählt sie, ha­be der Ver­ein nur drei Ver­an­stal­tun­gen, die ne­ben­bei Geld ein­brin­gen wür­den. Aus die­sen drei stell­ten ih­re Bäu­me da­bei den Lö­wen­an­teil. „Das be­haup­te ich jetzt ein­fach mal“, be­kräf­tigt sie.
Ne­ben der Selbst­ab­ho­lung fah­ren die eh­ren­amt­li­chen Hel­fer die Tan­nen in ei­nem Um­kreis von gut zehn Ki­lo­me­tern gern auch bis an die Haus­tür. Die­sen Lie­fer­ser­vice ha­be es im­mer ge­ge­ben. Er sei nicht we­gen Co­ro­na ent­stan­den. Vie­le Hö­hen­dörf­ler aber neh­men ih­ren Baum gleich mit. Das Ob­jekt der Be­gier­de aufs Au­to zu schnal­len ge­hört, eben auch ir­gend­wie zu Weih­nach­ten da­zu.

Weih­nachts­baum­ver­kauf: ei­ne Ver­einstra­di­ti­on

Der ers­te Baum­ver­kauf am Sport­platz fand 1994 statt. Seit­her ent­wi­ckel­te sich das Spek­ta­kel zu ei­ner Tra­di­ti­on. Der Er­lös fließt kom­plett in die Ju­gend­ab­tei­lung der Fuß­bal­ler des VfL Witz­hel­den. Die Fi­nanz­sprit­ze er­mög­licht den Kauf von Bäl­len, Tri­kots oder Trai­nings­ge­rät.

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Aufrufe: 017.12.2020, 10:00 Uhr
RP / Tobias BrückerAutor