2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines
Jürgen Hemberger, Bürgermeister der Gemeinde Dallgow-Döberitz.  ©MZV/Rachner
Jürgen Hemberger, Bürgermeister der Gemeinde Dallgow-Döberitz. ©MZV/Rachner

Eine unendliche Hängepartie

Die Sportplatzfrage in Seeburg bleibt weiter ungeklärt. Und sorgt für Verwirrung und Unzufriedenheit.

Es ist und bleibt eine Hängepartie. Die ungeklärte Sportplatzfrage in Seeburg, die im Zusammenhang mit dem möglichen Bau eines Golfplatzes steht, sorgt weiterhin für extreme Verwirrung und Unzufriedenheit. Nun gibt es offenbar neue Pläne, die möglicherweise greifen könnten, sollte sich kurzfristig nichts am derzeit manifestierten Status quo ändern lassen.

Es geht schlicht um die Zukunft des Vereins Seeburger SV, der am Staakener Weg seine sportliche Heimat hat. Dallgows Bürgermeister Jürgen Hemberger (Freie Wähler) will nun im Verbund mit den Gemeindevertretern an einer Alternativlösung arbeiten, sollte sich an der festgefahren Situation ohne Planungssicherheiten für viele Akteure nichts ändern. "Wenn wir nicht in absehbarer Zeit die Sportplatzfrage klären können, müssen wir einen anderen Standort ins Visier nehmen", so der Verwaltungschef.

Doch woran hapert es eigentlich? Vor gut zwei Jahren haben die Gemeinde Dallgow-Döberitz und die Investorengruppe um Alexander Freiherr von Spoercken, Chef der Clubhaus AG, einen sogenannten Kopplungsvertrag geschlossen. In diesem enthalten ist die Vereinbarung, dass der Seeburger SV das Grundstück, das Dallgow vom Investor überschrieben bekommen soll, nutzen kann. Grundvoraussetzung ist aber, dass der Golfplatz gebaut wird. Und das ist nach aktuellem Stand weiterhin unklar. Der Knackpunkt in diesem Fall: Es gibt unterschiedliche Rechtsauffassungen der Behörden. Das Umweltministerium und der Landkreis spielen sich im laufenden Genehmigungsverfahren den Ball hin und her, ohne allerdings einen Schritt weiter zu kommen, Stichwort Flora-Fauna-Problematik. Die Gemeinde steht zwischen den Stühlen und damit auch der Sportverein. Hemberger bezeichnete die Gemengelage als "schwierig". Doch wer sind eigentlich die Schuldigen an diesem Dilemma innerhalb des schwebenden Verfahrens? Die Gemeinde, der Investor oder die Behörden? "Es gibt sehr viele Schuldige. Zum einen ist der Investor nicht ganz unschuldig an der verworrenen Situation. Wir wissen eigentlich nicht, was er will. Wir als Gemeinde sind aber nicht Herr des Verfahrens. Vorwürfe, ich als Bürgermeister würde nicht genügend tun, entbehren jedenfalls jeglicher Grundlage. Ich bin der Einzige, der dieses Verfahren überhaupt noch am Laufen hält. Aus unserer Sicht gibt es indes eigentlich rein fachlich gesehen keine so gewaltigen Hindernisse, also auch keine unüberbrückbaren Differenzen. Ich selbst verstehe das nicht mehr. Leidtragende sind die Seeburger. Ich sehe die riesige Gefahr, dass der Verein von der Existenz bedroht ist, sollte es keine Lösung geben."

Kein Wunder also, dass ein neuer Standort gesucht werden könnte, wenn nicht bis Ende des Jahres alle Fronten geklärt sind. Wo genau ein neuer Sportplatz entstehen könnte, ließ Hemberger jedoch noch offen. Weil der Bau eines neuen Sportplatzes allerdings auch viel Zeit in Anspruch nehmen würde, wäre dem Verein kurzfristig ohnehin nicht geholfen. Der Spielbetrieb müsste anderenorts innerhalb der Gemeinde organisiert werden.

Aufrufe: 027.10.2015, 07:21 Uhr
MOZ.de / Patrik RachnerAutor