Eine Saison der Superlative des SV Bökendorf
Der SV Bökendorf stellt in der Frauen-Westfalenliga Rekorde auf. Das Meisterteam verliert in 26 Spielen nur einmal, schießt 96 Tore und kassiert nur neun Gegentore. Spielertrainerin Christina Drewitz stellt ihr Team vor
Die Bökendorfer Frauen haben Geschichte in der Westfalenliga geschrieben. Nach einem überragenden 13:0 gegen den SuS Concordia Flaesheim standen die Bökendorferinnen als Aufsteiger in die Regionalliga fest. Damit hatte nach dem Neuaufbau und der Verjüngung im Sommer nun wirklich niemand gerechnet. Spielertrainerin Christina Drewitz konnte es kaum fassen, machte die Entscheidung letztlich an den erfolgreichen Duellen gegen die Topteams fest.
„Im Winter hatte ich noch nicht damit gerechnet. Durch die ganzen Spielausfälle und den Problemen mit den Trainingsbedingungen habe ich eher mit einer schweren Rückrunde gerechnet. Die neuen jungen Akteurinnen haben sich aber die Saison über so super integriert und zu Stammspielerinnen entwickelt, dass wir auch das stramme Rückrundenprogramm klasse über die Bühne gebracht haben. Die Topspiele konnten wir weitgehend siegreich gestalten und die vielen Heimspiele haben uns auch geholfen. Selbst Verletzungen von Carla Oelmann und Lena Kuhlmann, die unseren 16-er Kader zeitweise weiter ausgedünnt haben, haben uns nicht aus der Bahn geworfen.“ Nach 26 Spielen hatte der SV Bökendorf den großen Favoriten aus Recklinghausen auf Grund der besseren Tordifferenz hinter sich gelassen. Die tolle Bilanz: 19 Siege, sechs Remis, eine Niederlage (63 Punkte, 96:9 Tore). Als beste Torschützinnen konnten sich Sarah Mönnekes mit unfassbaren 42 Toren, Rike Tolckmitt (11 Tore), Carla Oelmann (10) und Yvonne Hansmeier (8 Tore) auszeichnen.
Spielertrainerin Christina Drewitz agierte mit Yvonne Hansmeier als Mittelfeldmotor und hatte das defensive Mittelfeld im Griff. Sie übernahm im Winter den Spielertrainerposten nach der Trennung von Marc Beineke und führte das Team zum Aufstieg. Ihre positive Art, Neuerungen im Trainingsbetrieb und eine neue taktische Ausrichtung waren nur drei Dinge, die bei der Mannschaft gut ankamen und die letztlich zum Erfolg führten.
Die Veränderungen in der Regionalliga beschreibt Christina Drewitz so: „Wir spielen jetzt unter dem Dach des DFB. Eine entsprechende Zulassung haben wir schon erhalten. Natürlich wird der finanzielle, sportliche und organisatorische Aufwand größer, doch dies ist durch die erhaltene Lizenz gesichert. Die Liga wird auf Grund der Umstrukturierung in den oberen Ligen noch aufgebaut, doch an Gegnern wie Arminia Bielefeld und den Herforder SV können wir schon erkennen, dass die nächste Serie kein Zuckerschlecken wird. Alte Bekannte wie Berghofen und Hauenhorst werden wir auch wiedertreffen. Für uns kann nur der Klassenerhalt das Ziel sein. In diesem Jahr gab es fünf Absteiger, ich hoffe nächstes Jahr ist dies anders. Für das kommende Spieljahr werden wir versuchen, noch einige talentierte Spielerinnen zur Verstärkung unseres Kaders nach Bökendorf zu holen. Markus Korth und ich als Spielertrainerin oder nur Trainerin und möglichst noch eine Torhüterunterstützung werden die Arbeit mit dem Team fortsetzen. Wir brauchen Konstanz und die wollen wir durch diese Entscheidung vorantreiben.“
Der NW stellt Spielertrainerin Christina Drewitz ihr erfolgreiches Meisterteam im Einzelnen vor:
Larissa Kröhling: Kam vor der Saison. Ein echter Glücksfall für unser Team. Hat sich super eingefügt und zur echten Nummer eins entwickelt. Sehr stabil und immer auf der Hut, wenn es nötig war. Nur sensationelle neun Gegentore sind auch ihr Anteil.
Yvonne Hansmeier: Unsere Kapitänin ist am längsten mit dabei und eine absolute Schlüsselspielerin. Ihre offensiven Dribblings und entscheidenden Pässe sind eine Augenweide. Ist auf und neben dem Platz das Vorbild für die anderen.
Sara Brecker: Das „Küken“ des Teams. Hätte eigentlich sogar noch B-Juniorinnen spielen können. Für ihr Alter schon sehr routiniert, zweikampfstark und erfahren. Hielt die linke Seite dicht und löste vieles auf spielerische Art und Weise.
Laura Schulte: Mächtig im Abi-Stress. Trotzdem immer verlässlich und bei ihren Einwechslungen immer sofort voll da. Zeigte auch Torgefahr und war stets nah dran am Team.
Laura Dammeier: „Dammi“ sammelte schon in Gütersloh wichtige Erfahrungen. Kristallisierte sich als enorme Verstärkung heraus. Mit ihrer Größe, Robustheit, Zweikampfstärke und Dynamik herausragend auf der rechten Außenbahn. Defensiv fast perfekt und offensiv legte sie mit präzisen Flanken einige Treffer auf.
Svenja Lessmann: Bildete das verlässliche Doppelpack mit Dammeier auf der rechten Seite. Hatte stets alles im Griff und glänzte von außen mit Torvorlagen. Unterstützte und bereicherte das Trainingsprogramm mit ihren Athletik-Programmen.
Sarah Mönnekes: Spielte die perfekte Saison und krönte sich zur Torschützenkönigin der Liga. 42 Tore sprechen eine sensationelle Sprache. Dynamisch, zweikampfstark, willensstark, kopfballstark – es lassen sich gar nicht genug Attribute für ihre Stärken finden. Ist unersetzbar im Zentrum.
Carla Oelmann: Wurde durch eine Verletzung zu Beginn der Rückserie etwas zurückgeworfen, war am Schluss aber wieder voll dabei. Stets gefährliche Stürmerin und auf Grund ihrer Größe als Anspielstation in der Zentrale unersetzlich. Belohnte sich mit zehn Treffern.
Rike Tolckmitt: Die Allrounderin im Team. Es gab eigentlich nur die Torwartposition, die sie nicht bekleidete. Erst im Sturm, dann in der Abwehr, überall war sie einsetzbar und stets präsent. Enorm ehrgeizig und auf den Erfolg fixiert. Glänzte hinten durch sicheres Aufbauspiel und vorne als zweitbeste Torschützin.
Jana Wilm: Kam aus Brakel und machte den größten Leistungssprung von allen. Ihre Entwicklung ist sehr positiv. Jedes Training da und enorm ehrgeizig. Mit ihrer enormen Schnelligkeit sorgte sie für manch wichtiges Tor. Ihre positive Art und gute Laune sind ihr Markenzeichen.
Vanessa Henkenius: „Henni“ ist mit die Dienstälteste im Team. Eine Allrounderin, auf die stets Verlass ist. Spielt souverän, solide und ist sich für keine Position auf rechts und links zu schade. Trotz dass sie viel unterwegs ist, ist sie fast immer beim Training und Spiel.
Catharina Lappe: Die gute Seele der Mannschaft. Hatte eigentlich letzten Sommer aufgehört, stand aber immer Gewehr bei Fuß, wenn Not am Mann war. Nahm auch wichtige Betreuertätigkeiten am Rande wahr.
Pamela Jahn: In der Innenverteidigung der absolute Abwehrchef und Leistungsträgerin. Als zweikampfstärkste Spielerin nicht wegzudenken. In der Offensive sind ihre knallharten und präzisen Standards ihre Spezialität.
Ina Wilm: Kam auch aus Brakel. Wurde zum Wirbelwind des Teams. Sehr ehrgeizig und stets motiviert. Bei ihren Einsätzen und durch ihre quirlige Spielweise sorgte sie für Schwung und Knoten in des Gegners Beine.
Lena Kuhlmann: Die Spielerin mit der Fehlpassquote „0“. Leistungsträgerin, auch wenn sie im Spiel oft nicht entscheidend auffällt. Durch ihre Zuverlässigkeit enorm wichtig für das Team. Selbst eine Verletzung konnte sie nicht aus der Bahn werfen.
Andrea Brümmer: Stieß spontan als zweite Torhüterin dazu und stand Gewehr bei Fuß, wenn etwas passiert wäre. Sorgte für Sicherheit auf der Torwartposition und unterstützte Larissa Kröhling tatkräftig im Training.
Co-Trainer Markus Korth: Der Mann für alles. Co-Trainer und Betreuer in einer Person – ein echter Glücksfall für den Verein und meine Person. Perfekte Absprache, akribische Arbeit bei Training und Spiel und eine perfekte Hilfe im organisatorischen Bereich – dies macht die gute Zusammenarbeit mit ihm aus. Hat durch seine vielseitige Vereinsarbeit einen großen Anteil am Aufstieg.