2024-05-22T11:15:19.621Z

Interview
Gökhan Bariskan, Abteilungsleiter des SV Türkgücü Ippesheim, über die Stadtmeisterschaft in der Konrad-Frey-Halle.
Gökhan Bariskan, Abteilungsleiter des SV Türkgücü Ippesheim, über die Stadtmeisterschaft in der Konrad-Frey-Halle.

Eine Gaudi für alle

Fünf Fragen an Gökhan Bariskan (Türkgücü Ippesheim) zur anstehenden Stadtmeisterschaft

Bad Kreuznach. Wie schwer es ist, heutzutage noch Mannschaften für Hallenfußball-Turniere zu begeistern, zeigt sich immer deutlicher. Mehr und mehr Turniere sterben aus oder werden mit stark reduzierter Teilnehmerzahl weiter am Leben gehalten. Dieses Mal mussten die Verantwortlichen von Türkgücü Ippesheim diese Erfahrung machen. Organisator Gökhan Bariskan macht sich so seine Gedanken:

Herr Bariskan, warum haben Sie sich als Türkgücü Ippesheim dazu bereit erklärt, die Stadtmeisterschaft 2017 auszurichten?

Letztes Mal ist es ausgefallen und in diesem Jahr wären eigentlich die Adler Bad Kreuznach an der Reihe gewesen. Die haben aber keine eigene Mannschaft, sondern nur eine Spielgemeinschaft mit Winzenheim im AH-Bereich. Deshalb wollten sie es nicht machen, das rentiert sich auch nicht. Wir sind eingesprungen, weil wir genug Leute haben, die helfen und nicht wollten, dass auch dieses Turnier ausstirbt.

Wie beispielsweise das große Weihnachtsturnier?

Als junger Kerl und auch als nicht mehr aktiver Fußballer war ich jeden Tag dort. Aber früher war es auch so, dass die Kickers Offenbach oder Wehen Wiesbaden mit der A-Jugend kamen und Leute dabei hatten, die richtig gut kicken konnten. Das hat Spaß gemacht zuzuschauen. Diese Mannschaften kommen nicht mehr und in den letzten Jahren hat man daher versucht, die Lücken mit Teams aus dem Kreis aufzufüllen. Der Wille, zu gewinnen ist dann so stark, dass es wirklich nichts mehr mit Hallenfußball zu tun hat.

Was macht denn Hallenfußball für Sie persönlich aus?

Hallenfußball soll Spaß machen, man trifft dort Leute, die man vielleicht das ganze Jahr über nicht gesehen hat, alte Kollegen und schaut sich gemeinsam schönen Fußball an. Das sollte eigentlich für alle eine Gaudi sein. In den letzten Jahren ist das aber immer weniger geworden, auch weil es viel Ärger gab in den Hallen. Da wurde kein technisch starker Fußball mehr gespielt, kein Tiki-Taka, sondern da wollte Jeder gewinnen. Da sind auch einige Spieler aufgetaucht, die in der Halle nichts verloren haben.

Wie wollen Sie dieser Entwicklung entgegenwirken?

Wir haben vor, das Turnier ganz groß unter das Motto „Fair-Play“ zu stellen, und damit ein Zeichen zu setzen. Alle Vereine haben auch ein entsprechendes Schreiben erhalten und sollen mit gutem Beispiel vorangehen. Am Ende lassen wir alle Teams abstimmen, wer den Pokal für die fairste Mannschaft erhält. Der ist übrigens auch der größte und schönste der Pokale.

Und zum Schluss noch eine ganz simple Frage: Futsal, ja oder nein?

Nein. Falls irgendwann wirklich nur noch Futsal gespielt wird, sind wir froh, nochmal nach den alten Regeln zu spielen. Dennoch werden wir auf die Bande und Kleinfeldtore verzichten, und mit einem Futsal-Ball spielen.



Aufrufe: 06.1.2017, 16:00 Uhr
Martin ImruckAutor