2024-06-19T10:33:50.932Z

Allgemeines
– Foto: Hans Krämer

Ein Team voller Talente

Der SV Tawern möchte seinen Weg mit jungen Spielern bestreiten, sieht sich aber nicht als Ausbildungsverein.

Mit etwas mehr als 24 Jahren im Schnitt hat der SV Tawern eine der jüngsten Mannschaften der A-Liga. Im Sommer kam gleich ein halbes Dutzend Talente nach oben. Als Ausbildungsverein sieht sich der SVT dennoch nicht.

Wieder ein Unentschieden. Das jüngste 1:1 bei der SG Osburg bedeutete nun schon das vierte Remis in dieser Saison – ein Umstand, mit dem sich Trainer Thomas Konz nur schwer anfreunden kann. „Da kommt vieles zusammen. Gegen Osburg haben wir zwei Tore wegen Abseits aberkannt bekommen, in Kordel (1:1) ließen wir insbesondere in der zweiten Halbzeit zig Chancen ungenutzt. Da hatte deren Torwart Christian Leibrock einen Sahnetag erwischt. Und gegen Zewen (1:1) kombinierten wir uns gefällig bis 30 Meter vor das gegnerische Tor, haben im letzten Drittel aber keine Lösungen gefunden. Klar, das ist ärgerlich.“ Positiv war aber das 3:3 gegen Sirzenich zu bewerten. Hier erzielte der SVT nach einer Stunde binnen neun Minuten drei Treffer.

Fünf Talente haben den Sprung gepackt: Dennoch sieht Konz sein noch sehr junges Team im Soll: „Es gilt mit Blick auf das dicht gedrängte Mittelfeld, mit dieser jungen Mannschaft möglichst frühzeitig die Punkte für den Klassenerhalt einzufahren und ohne Druck die Saison zu Ende zu spielen.“ Es sei schon bemerkenswert, dass fünf der im Sommer ins Seniorenteam gewechselten A-Jugendspieler bereits Stammspieler sind. „Fast alle haben auf Anhieb den Sprung in die erste Mannschaft geschafft und kommen dort auch Sonntag für Sonntag zum Einsatz“, möchte der Tawerner Coach keinen unerwähnt lassen. Karim Yahia habe eine enorme Antizipationsfähigkeit, ähnlich wie Jonas Bock, der darüber hinaus noch durch sein starkes Passspiel überzeuge. Liam Vella sei taktisch sehr versiert und auf engstem Raum unheimlich stark am Ball. Hinzu kommt Jonathan Konrad, der auf einen außergewöhnlich guten linken Fuß zurückgreifen kann. Kilian Felten ist seit dem ersten Spieltag verletzt, habe aber in der Vorbereitung den größten Sprung von allen gemacht, so Konz. Der Trainer weiß bei allem Lob auch: „Alle haben auch noch große Leistungsschwankungen, die in dem Alter aber nichts Außergewöhnliches sind.“

Abgänge nach Konz wogen schwer: Im Sommer verließen mit Nils Noner und Marco Ihl zwei Leistungsträger aus der vergangenen Saison den Verein in Richtung SV Konz. Klar, dass das Umfeld wehmütig reagierte. Die Lücken zu schließen, falle niemandem leicht, betont der 46-jährige Trainer. Einige hätten schon orakelt, der SVT könne zu einem Ausbildungsverein werden. „Die Abgänge von Nils und Marco haben wir durch die A-Jugendlichen, die in den Seniorenbereich aufgestiegen sind, ziemlich gut kompensiert. Gerade aber aufgrund der hervorragenden Jugendarbeit sehen wir uns nicht als Ausbildungsverein, sondern wollen gemeinsam mit den jungen Spielern den weiteren Weg beschreiten“, betont Konz. Einen Blick in Richtung Bezirksliga zu wagen, liegt ihm fern: „Aktuell befinden wir uns im schwierigen zweiten Jahr nach dem Aufstieg, in dem es darum geht, sich zu etablieren. Der Aufstieg ist bis auf weiteres kein Thema für uns. Dazu fehlt uns noch ganz klar die Erfahrung im Team.“

Sieben Punkte sollen's vorm Winter noch sein: Was ist mit diesem jungen Team bis zur Winterpause noch möglich? Thomas Konz sieht starke Kontrahenten auf seine Mannschaft zukommen. „Unser Ziel ist, aus den verbleibenden vier Spielen bis zur Winterpause noch wenigstens sieben Punkte zu sammeln. Gegen Wasserliesch erwartet uns ein schweres Derby, das wir im Hinspiel nur knapp mit 2:1 für uns entscheiden konnten. Anschließend erwarten wir mit Tarforst II einen Gegner, der sich der Situation bewusst ist und sich mit aller Macht gegen den drohenden Abstieg stemmen dürfte.“ Mit Freudenburg und Reinsfeld trifft man zum Abschluss in diesem Jahr auf zwei weitere Aufsteiger. Auch hier fordert Thomas Konz: "Wir wollen bissig und fokussiert sein.“

Aufrufe: 015.11.2019, 07:00 Uhr
Lutz SchinköthAutor